Der Aufstand vor 500 Jahren
Im Spätmittelalter kam es zu Bauernaufständen, besonders in Süddeutschland. Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Krisen, steigende Abgaben und der Verlust dörflicher Selbstständigkeit verschärften die Lage. Die Reformation, vor allem Luthers Lehre von der „Freiheit eines Christenmenschen“, ermutigte die Bauern 1524/25 zum Widerstand. In den Memminger Zwölf Artikeln forderten sie religiöse, wirtschaftliche und soziale Reformen wie die Abschaffung der Leibeigenschaft. Der Schwäbische Bund schlug die schlecht ausgerüsteten Bauern bis Sommer 1525 nieder, Tausende starben. Ein Blick auf einzelne Handlungsorte zeigt: Das Verhalten der Bauern und die Reaktionen der Obrigkeit waren sehr unterschiedlich, ebenso die Konsequenzen für das Aufbegehren. Insgesamt gab es nach 1525 nur wenige und zögerliche Verbesserungen für die bäuerliche Bevölkerung – aber ihre Ideen von Freiheit, Partizipation und Rechtssicherheit lebten weiter.