Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Zitate

Viele unserer Gewürze, Getränke und Lebensmittel sind für die heutige Zeit selbstverständlich, auch wenn sie von weither transportiert werden. Doch in vergangenen Jahrhunderten sorgten exotische Zutaten für große Bewunderung und vermittelten ein besonderes Gefühl des Luxus. Stöbern Sie in alten Lexika und staunen über die Beschreibungen, die wir Ihnen hier servieren!

Heißgetränke

Wir / die wir … ein wenig den geschmack liebkosen / über dieses aber unserm Leben und der Gesundheit keinen Schaden zufügen wollen / laden alle / die so gesinnet seyn / auff einen Trunck Thee oder Coffee ein. O schmackhaffte Feuchtigkeit! O gesunder Tranck!
Cornelius Dekker (1647–1685), niederländischer Arzt, aus: Kurze Abhandlung von dem menschlichen Leben, Gesundheit, Krankheit und Tod, 1688

Residenzschloss Rastatt, Teetrinker

Vanille

Schon längst war die Vanille in Europa als ein Gewürz bekannt, ohne daß man das Gewächs kannte, von dem sie herstammte; denn die kulturlosen Indianer sammelten die Schoten ein, und verhandelten sie an die Europäischen Kaufleute.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Zitrone

Der Citronen-Baum … wurde durch die Perser nach Athen, und von da nach Italien gebracht, wo er jetzt sehr häufig wächset … zu des Plinius Zeiten wußte man ihn noch nicht aus dem Samen zu ziehen, sondern man mußte die Stämme aus fremden Ländern hohlen.
Johann Christoph Adelung (1732–1806), deutscher Bibliothekar und Germanist, aus: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der deutschen Mundart, 1811

Indianische Jäger

Muskat

Das Product des Muskaten-baumes, welcher in Ostindien wächset, und dem Birnbaume ähnlich siehet. Dasjenige, was wir … als ein angenehmes Gewürz in den Küchen gebrauchen, ist der Kern der Frucht, welche einer Pfirsich gleicht.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Schokolade

Man hält die West-Indianisch- und Spanische vor delicater als die Holländische, welche hernach mit Wasser, Milch oder Wein gekochet einen angenehmen Tranck giebt, so der Gesundheit sehr zuträglich seyn soll.

Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715.

Artischocke

Diese Frucht siehet aus wie ein Distel-Kopff, träget eine Purpurfarbene röthlichte Blume, fast wie der wilde Saffran … Delicate Mäuler machen sich viel drauf, und halten selbige vor eine gesunde und angenehme Speise.
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Schloss Bruchsal, Porzellanfiguren

Reis

Reiß ist eine Getreideart, die in den warmen Ländern in großer Menge gebauet wird, und vielleicht diejenige Frucht ist, wovon sich mehr Menschen ernähren, als von irgend einer andern. Bey den Griechen und Römern Oryza, bey den Arabern Aruz, bey den Malabaren (Region in Indien) Arisi, woraus man sieht, daß dieser Nahme mit der Frucht aus den indischen Gegenden gekommen ist.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Affe

In der Arznei soll das Affenherz, erstlich gebraten, sodenn gedörrt und zu Pulver gerieben, mit Meet eingenommen, das Herz und Gedächtnis stärken, Melancholie und das Herzklopfen vertreiben, und die schwere Noth curiren.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Die Tiere Neuindiens

Kapern

Caper, Kapper, ist keine Frucht, wie einige meinen, sondern die noch geschlossene (noch nicht aufgebrochene) Blüth eines in Aegypten, Italien, Spanien, Frankreich, Amerika, und andern warmen Ländern, … wild wachsenden Baumes, Staudengewächses oder Strauches …
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Kaffee

… einen Tranck / welcher der Thee sehr gleich kommet / und auch warm Wasser ist / mit der Krafft der gebrandten Bohnen / die uns die Türcken haben kennen lernen / angefüllet. Welche / ob sie gleich keine Christen / und offtermahlen was wild seyn / so sind sie doch in diesem Stücke hierinnen nicht närrisch oder Türkisch / sonder / übertreffen wol die Christen / die es mit Wein / Bier / und anderen kühlen Geträncke halten / sogar / daß man in Engeland / Amsterdam / und anderswo es ihnen nachthut / und allenthalben Coffee-Häuser anrichtet …

Cornelius Dekker (1647–1685), niederländischer Arzt, aus: Kurze Abhandlung von dem menschlichen Leben, Gesundheit, Krankheit und Tod, 1688.

Ludwigsburg, Kaffeetrinkerin im Keramikmuseum

Löwe

Das Fleisch des Löwen wird … sehr hoch gehalten und mit dem Kalbfleisch an Farbe und Geschmack verglichen, auch von den Mohren für sehr gesund gehalten. Eine Horde Araber zwischen Tunis und Algier lebt fast ganz davon. Indessen finden die Europäer es von einem widrigen und starken Geschmacke.

Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Melone

… die mehrentheils länglich runde, süße, eßbare Frucht einer Pflanze, welche zu der Gattung der Gurken gehört … Dieses Gewächs ist bey uns ausländisch, und sein wahres Vaterland ist vielleicht noch unbekannt, indem es in so vielen wärmern Ländern angebaut wird, daß man nicht weiß wo es ursprünglich herstammt.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Schloss und Schlossgarten Weikersheim, Rittersaal

Tee

Seynd dunckelgrüne, länglichte und von vorn spitzige gedörtte Blätter … Es giebet des Thees unterschiedene Sorten, der Kayser-Thee, so der kostbarste, kommt aus Japan, derjenige aber, der etwas röthlich aussieht und alt ist, wird in Indien Thee Boy genennet.
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Schildkröte

Sowohl die zu See fahren, als die auf dem Lande leben, bedienen sich selbiger zu Speise und befinden, daß ihr Fleisch weiß, … gesund und von einem guten Geschmack ist. Diesjenigen, so zu uns in Deutschland gesandt werden, pflegen die Köche also zuzurichten; …  2) Schildkröten fricasieret 3) Schildkröten mit einer Zitronen-Sosse 4) Schildkröten mit Muscaten-Blüten 5) Schildkröten mit grüner Petersilie.
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Indianische Jäger

Sorbet

Tscherbet, Scherbet bei den Türken und Persern, ein kühlendes Getränk, welches aus süßen Wasser besteht... man nimmt Damascener Rosinen, zerquetcht oder zerstößt sie, gießt Wasser darauf und läßt es so lange verdeckt stehen, bis dasselbe die Rosinen ausgezogen und so einen Extract gebildet hat … Reichere nehmen Zucker, Zitronensaft und Ambra, mischen es zu einem Syrub ...
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Pfau

Von der Verbreitung und dem Aufenthalte des Pfaues weiß man, daß Ostindien, jener Himmelsstrich, der Saphire, Rubine und Topase zeuget, deren Glanz sich in seinem Gefieder spiegelt, auch diesen Vogel ursprünglich hervorgebracht hat. … Wenn diese Vögel in ihrem Vaterlande auf den Bäumen im Glanze der Sonne paradiren, und ein Reisender sie zum erstenmahl zu Gesicht bekommt; so muß er denken: er sey in einer bezauberten Welt.
Johann Georg Krünitz (1728-1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Die Tiere Neuindiens

Schnupftabak

Ein von zerriebenen Tabacsblättern, entweder ganz fein, wie ihn die Spanier brauchen, oder gekörnt, wie er den Italienern besser gefällt. Er wird entweder ohne allen Zusatz gebraucht, oder mit wohlrüchenden Oelen angemacht, oder auch mit andern Kräutern und Blumen versetzt.
Johann Heinrich Zedler (1706–1751), deutscher Buchhändler und Verleger, aus: Universal-Lexicon, 1731 bis 1754

Apfelsine

Die Schale der Appelsine ist hitzig, und der Saft kühlend. Diese Frucht … giebt ein treffliches Labsal in hitzigen Krankheiten.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwis­senschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Schloss Favorite Rastatt, Florentiner Kabinett

Dattel

Wie nun Datteln überhaupt eine gesunde Speise seynd, also dienen sie auch Lecker-Mäulern zur angenehmen Delicatesse, wenn sie absonderlich gedämpfft und mit Wein und andern Specereyen (Gewürzen) zubereitet werden.
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Ananas

Die Ananasfrucht ist von einer sonderbaren Gestallt … Ihr Geruch und Geschmack sind dermaßen annehmlich, daß sie für die herrlichste Frucht in Indien gehalten wird. Sie … enthält einen kühlenden und erfrischenden Saft.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

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Kardamon

Eine Frucht, so auf denen Inseln Cananas, Java, Sumatra und Ceylon wächset … haben einen scharffen Geschmack, stärcken den schwachen Magen, das Haupt, und machen wohl dauen ... In der Küchen werden sie bey vielen Essen mit Nutzen angebracht …
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Tabak

Doch ist nichts so gut / nichts so sehr zu achten / nichts zu dem Leben und der Gesundheit so nöthig und dienstlich / als der Rauch des Tabacks / des Königlichen Gewächses / welches Könige selbst zu rauchen / sich nicht entsetzen …
Cornelius Dekker (1647–1685), niederländischer Arzt, aus: Kurze Abhandlung von dem menschlichen Leben, Gesundheit, Krankheit und Tod, 1688

Neues Schloss Meersburg

Pfeffer

In den heißen Ländern wird der Pfeffer, sowohl der schwarze als lange, nicht allein als Gewürz an Speisen gebraucht, sondern öfters auch roh gegessen; ja selbst pflegen die indischen Aerzte ihn in hitzigen Fibern als ein kühlendes Mittel zu verordnen… Ueberhaupt ist der Pfeffer das allergemeinste Gewürz, und wurde in Europa überall gebraucht, als andere Gewürze noch wenig bekannt waren.
Johann Georg Krünitz (1728–1796), deutscher Enzyklopädist, Naturwissenschaftler und Arzt, aus: Oekonomische Encyklopädie, 1773 bis 1858

Elfenbein

… sind eigentlich die Zähne von dem Elephanten, welche aus Africa und Ost-Indien zu uns gebracht werden. In der Küche hat das (H)Elffenbein keinen Nutzen, ausser daß der Koch aus selbigen, eine angenehme Gelee zubereiten kan.
Gottlieb Siegmund Corvinus (1677–1747), deutscher Jurist und Schriftsteller, aus: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715

Die Tiere Neuindiens