Freitag, 31. März 2017

Schloss Heidelberg | Allgemeines NEUE TOILETTENANLAGE IM GLÄSERNEN SAALBAU

Schloss Heidelberg wird wieder ein Stück besucherfreundlicher: Jetzt konnte im „Gläsernen Saalbau“, dem Gebäude neben dem Ottheinrichsbau, eine neue Toilettenanlage eingerichtet werden, barrierefrei vom Kaisersaal aus erreichbar. Die Neuerung verbessert die Infrastruktur eines oft für Veranstaltungen genutzten Saales. Wie stets bei Baumaßnahmen in Schloss Heidelberg musste sie in großem Respekt vor denkmalpflegerischen Maßgaben und mit Blick auf den Naturschutz umgesetzt werden

„Quantensprung“ für den Kaisersaal: Neue Toilettenanlage im Gläsernen Saalbau

Schloss Heidelberg wird wieder ein Stück besucherfreundlicher: Jetzt konnte im „Gläsernen Saalbau“, dem Gebäude neben dem Ottheinrichsbau, eine neue Toilettenanlage eingerichtet werden, barrierefrei vom Kaisersaal aus erreichbar. Die Neuerung verbessert die Infrastruktur eines oft für Veranstaltungen genutzten Saales. Wie stets bei Baumaßnahmen in Schloss Heidelberg musste sie in großem Respekt vor denkmalpflegerischen Maßgaben und mit Blick auf den Naturschutz umgesetzt werden.

VERBESSERUNG DER INFRASTRUKTUR
Bauliche und technische Präzisionsarbeit im historischen Kontext und zugleich ein Bauprojekt mit hohen ästhetischen Ansprüchen, dem Schloss und seiner Bedeutung angemessen: Die neue Toilettenanlage, eingerichtet vom Amt Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kaisersaals im Ottheinrichsbau. Eingerichtet wurde die neue WC-Anlage im Gläsernen Saalbau. Dieser Palastbau der frühen Renaissance wird derzeit für eine weitergehende künftige Nutzung im Veranstaltungsbereich ertüchtigt. Aktuell verbessert der neue Sanitärbereich die Infrastruktur des Kaisersaals im angrenzenden Ottheinrichsbau. Teil der Maßnahmen ist es, ein dringend benötigtes Fluchtwegekonzept zu realisieren. Zugleich konnten angrenzende Zugänge zum Kaisersaal und zum Glockenturm instandgesetzt werden. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, betont: „Die Toiletten bedeuten einen Quantensprung in der Vermietungsqualität des Ottheinrichsbaus.“

BARRIEREFREI VOM KAISERSAAL ERREICHBAR
Die Toilettenanlage mit separatem Behinderten-WC umfasst insgesamt eine Fläche von 40 Quadratmetern. Bernd Müller, der Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, betont: „Um im denkmalgeschützten Schloss solche Einrichtungen unterzubringen, braucht es komplexe Planungen, die die besonderen Bedingungen der historischen Umgebung berücksichtigen.“ Für die neue Toilettenanlage wurde auf der oberen Ebene des Gläsernen Saalbaus ein eigener Baukörper aus Holzwerkstoff eingestellt. Alle Wände und Decken wurden mit Fliesen belegt, die Trennwände der Kabinen sind aus lichtdurchlässigem, aber undurchsichtigem Glas. Eine Deckenverglasung über den jeweiligen Vorräumen erlaubt den Blick auf das Glasdach des Gläsernen Saalbaus. Die Gesamtkosten für den Einbau betrugen 300.000 €. Eine besondere Situation entsteht im Heidelberger Schloss immer wieder dadurch, dass das Monument zugleich vielfältiges Biotop und Zufluchtsort geschützter Tierarten ist: Wegen der Nähe zu den Winterquartieren der geschützten Fledermausarten im Glockenturm sind lärmverursachende Arbeiten nur von Mitte April bis Mitte Oktober erlaubt.

KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg arbeiten, gemeinsam mit dem zuständigen Amt Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, kontinuierlich an der Verbesserung der Besuchssituation im Schloss. Ein wesentlicher Schritt war das neue Besucherzentrum, entworfen vom Stararchitekten Max Dudler. Derzeit entsteht in der Sattelkammer ein neuer gastronomischer Bereich für die Besucherinnen und Besucher des Schlosses. „Es ist ein wesentliches Element der Weiterentwicklung für die Staatlichen Schlösser und Gärten, dass mit jeder neuen Baumaßnahme auch die Barrierefreiheit im Schloss Schritt für Schritt verbessert wird“, erläutert Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten. Die Umgebung des einzigartigen Denkmals Schloss Heidelberg gibt dabei zugleich einen hohen ästhetischen Qualitätsmaßstab vor. Michael Hörrmann: „Die Toiletten mit ihrer geschickten Einbettung in den Gläsernen Saalbau sind eine architektonische und planerische Meisterleistung.“ Bernd Müller, der Leiter des Amtes Mannheim und Heidelberg, ergänzt: „Das sind vermutlich die qualitätsvollsten Toiletten, die wir je gebaut haben – passend zum Schloss.“

GLÄSERNER SAALBAU UND OTTHEINRICHSBAU
Die beiden von der Baumaßnahme betroffenen Teile des Heidelberger Schlosses sind zwei der markantesten Paläste der Anlage. Der Gläserne Saalbau, entstanden 1549-1555 unter Kurfürst Friedrich II., fällt nach außen durch seine durchlaufenden Galerien und weiten Bögen auf. Der Ottheinrichsbau ist als markante Ruine berühmt: Er präsentiert sich seit der Zerstörung des Schlosses als Fassade mit leeren Fensterhöhlen – und zeigt noch als Ruine seine herausragende Qualität: Er ist einer der bedeutendsten Renaissancebauten in Deutschland, benannt nach dem Kurfürsten Ottheinrich, gebaut 1556 bis 1559. In den Ottheinrichsbau eingefügt befindet sich der Kaisersaal, mit 550 Quadratmetern Fläche ein bevorzugter Veranstaltungsort im Schloss.

Download und Bilder

Der „Gläserne Saalbau“

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Julia Haseloff

Technische Daten

JPG, 2600x1722 Pxl, 0.78 MB