Am Wasser erbaut, vom Feuer zerstört
Die ehemalige Reichsabtei Salem zählte zu den bedeutendsten und wohlhabendsten Zisterzienserabteien in Süddeutschland. Wie viele andere Klöster dieses Ordens wurde es 1134 nahe am Wasser errichtet – denn für die Mönche spielte das „kühle Nass“ vor allem in der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Sie leiteten Bäche und Flüsse in Kanäle, um ihre Felder zu bewässern, ihr Vieh zu tränken und Teiche anzulegen, in denen sie Fische züchteten. Die Kraft des Wassers setzte zudem mächtige Mühlräder in Bewegung. Die nahe am Kloster Salem gelegene Aach wurde umgeleitet und fließt seither durch die Anlage. Trotz des Geschicks der Zisterzienser kam es in Salem im Jahr 1697 zur Katastrophe: Ein Großbrand zerstörte große Teile der damaligen Klosteranlage. Ein Gemälde des Malers Anton Brugger im Appartement des Abts in der Prälatur erinnert an das einschneidende Erlebnis. Die Mönche ließen sich von dem Unglück nicht entmutigen und bauten ihr Kloster wieder neu auf – nun im prächtigen Stil des Barock.
Prunk und Brandschutz
Der Architekt Franz Beer, der Maler Andreas Brugger sowie der Bildhauer und Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer zählen zu den großen Künstlern, die an der prunkvollen Ausstattung der Prälatur und des Konvents mitwirkten. Beim Neubau spielte auch der Brandschutz eine wichtige Rolle. Eine solche Katastrophe, wie sie sich im Jahr 1697 ereignete, sollte sich niemals wiederholen: Die Mönche ergriffen besondere Brandschutzmaßnahmen und richteten zudem eine „Feuerwache“ ein – eine Besonderheit in einem Kloster.
Feuer und Wasser auf Schritt und Tritt
Das Thema „Feuer“ und „Wasser“ ist in Salem omnipräsent. Aufgrund des Brandes von 1697 waren die Salemer Mönche für vorbeugenden Brandschutz sensibilisiert. Die Feuerwache ist heute Zeuge davon. Und das Feuerwehrmuseum führt in gewisser Weise die Tradition des Salemer Klosters weiter: Im Fokus steht die Brandschutzgeschichte. Das Museum verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen historischer Handdruckspritzen in Deutschland. Das Element Wasser spielte in Salem ebenso eine große Rolle. Das Kloster verfügte über ein ausgeklügeltes Kanal- und Trinkwassersystem – auch heute ist die umgeleitete Aach an mehreren Stellen zu sehen. Die Wasserleitungen aus verschiedenen Jahrhunderten sind im Klostermuseum ausgestellt. Im Sommerrefektorium zeigt der Kachelofen alltägliche Szenen aus dem Leben der Mönche, wie etwa beim Fischfang oder beim Tellerspülen in der Küche.
Das neue Themenjahr 2023
Jedes Jahr stellen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ein anderes Thema in den Mittelpunkt: 2023 ist es „Feuer und Wasser. Macht der Elemente in Schlössern, Gärten und Klöstern“. Besucherinnen und Besucher können in den teilnehmenden Monumenten die Macht von Feuer und Wasser erleben. Dabei geht es um das Spiel, die Bändigung, Inszenierung und Entfesselung der beiden mächtigen Elemente. 13 Monumente im ganzen Land sind mit besonderem Programm beim Themenjahr dabei. Alle Veranstaltungen und weitere Informationen sind auf dem Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unter www.schloesser-und-gaerten.de verfügbar.
Monumente im Themenjahr „Feuer und Wasser“
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Kloster und Schloss Salem
Kloster Maulbronn
Heuneburg – Stadt Pyrene
Schloss Heidelberg
Residenzschloss Ludwigsburg
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Kloster und Schloss Bebenhausen
Botanischer Garten Karlsruhe
Schloss Bruchsal
Burgfeste Dilsberg
Kloster Hirsau
Römische Badruine Badenweiler
Service und Information
Kloster und Schloss Salem
ÖFFNUNGSZEITEN
25. März bis 1. November
Mo – Fr, Sa 9.30 – 18.00 Uhr
Letzter Einlass 17.30 Uhr
So, Feiertag 10.30 – 18.00 Uhr
Letzter Einlass 17.30 Uhr
Klostermuseum
ÖFFNUNGSZEITEN
25. März bis 1. November
Mo – Fr, Sa 10.00 – 18.00 Uhr
Letzter Einlass 17.30 Uhr
So, Feiertag 10.30 – 18.00 Uhr
Letzter Einlass 17.30 Uhr
PREIS
Kloster und Schloss (inkl. Klostermuseum)
Erwachsene 11,00 €
Ermäßigte 5,50 €
Familien 27,50 €
KONTAKT
Kloster und Schloss Salem
88682 Salem
Telefon +49(0)75 53.9 16 53 - 36
schloss@salem.de
