100. Todestag von Luise
„Wie keine andere Regentin vor ihr prägte Großherzogin Luise die jüngere Geschichte Badens“, erklärt Dr. Ralf Wagner, Konservator der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Am 23. April dieses Jahres jährt sich ihr Todestag nun zum 100. Mal. Auch wenn ihr Tod bereits viele Jahre zurückliegt, hallen der gebürtigen Berlinerin Respekt und Verehrung nach. Der Konservator führt aus: „Luise wird noch heute wegen ihres ständigen Einsatzes und ihrer großen Fürsorge geschätzt und ist den Menschen präsent.“ Deshalb öffnen die Staatlichen Schlösser und Gärten am 23. April den Ort ihrer letzten Ruhe mit einem vielfältigen Programm.
Geführter Rundgang durch die Grabkapelle
Von 13.00 bis 17.00 Uhr, jeweils zur halben Stunde, geht es bei einem geführten Rundgang durch die Großherzogliche Grabkapelle. An drei Stationen erfahren die Teilnehmenden Spannendes über das Mausoleum: Die erste Station ist ein kurzer Rundgang durch die Grabkapelle, bei dem die Gäste das neogotische Kleinod kennenlernen. Auch die Grabdenkmäler – die sogenannten Kenotaphe – von Luise, ihrem Mann Friedrich I. und ihrem Sohn Ludwig Wilhelm werden besichtigt. An der zweiten Station erläutern zwei Restauratorinnen die Maßnahmen zur Erhaltung der lederbezogenen Grufttür. Der abschließende Teil des geführten Rundgangs gewährt den Teilnehmenden einen Einblick in die sonst unzugängliche Gruft, in der auch der Sarg von Großherzogin Luise steht. Eine Anmeldung zu den Kurzführungen ist nicht notwendig.
Wohltäterin und Initiatorin
Schon als junge Großherzogin engagierte sich Luise in vielen sozialen Projekten und gründete 1859 den Vorläufer der Rotkreuz-Schwesternschaft: den ersten Badischen Frauenverein in Karlsruhe. Dort konnten Frauen Schulungen und Kurse zu hauswirtschaftlichen Themen besuchen. Nachdem Luise 1923 auf Schloss Baden-Baden im Alter von 84 Jahren verstarb, fand sie schließlich ihre letzte Ruhe in der Großherzoglichen Grabkapelle in Karlsruhe. Beeindruckende Bildnisse aus Carrara-Marmor zeigen die Großherzogin, ihren Ehemann Friedrich I. und ihren früh verstorbenen Sohn Ludwig Wilhelm: Die plastischen Liegefiguren wirken lebendig, als befände sich die großherzogliche Familie in einem tiefen Schlaf. Die realistische Detailarbeit und kunstvolle Wiedergabe beeindrucken seit jeher.
Kurzvortrag zur politischen Biographie
Sofern es das Wetter gestattet, erwartet die Besucherinnen und Besucher an der Großherzoglichen Grabkapelle am 23. April zudem ein spannender Kurzvortrag zur politischen Biographie von Luise. Die Referentin und Historikerin Ilona Scheidle berichtet dabei über die dynastischen Bezüge der badischen Großherzogin im Kontext europäischer Herrschaftsverhältnisse des 19. Jahrhunderts, ihre Tätigkeitsbereiche beim Badischen Frauenverein und Roten Kreuz sowie über die Quellenlage des Geheimen Kabinetts der Großherzogin Luise von Baden. Der Kurzvortrag „Die Großherzogin. Luise von Baden, Prinzessin von Preußen (1838–1923) “ findet zwischen 13.00 und 16.00 Uhr mehrmals statt. Bei schlechten Witterungsverhältnissen behalten sich die Staatlichen Schlösser und Gärten das Recht vor, die Vorträge ausfallen zu lassen.
Angebote des Badischen landesmuseums
Anlässlich des 100. Todestages von Großherzogin Luise von Baden veranstaltet das Badische Landesmuseum Karlsruhe am Samstag, 22. April, gemeinsam mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, Frauen & Geschichte Baden-Württemberg e.V., dem Landesarchiv Baden-Württemberg, dem Generallandesarchiv Karlsruhe und der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V. eine kostenfreie Tagung im Gartensaal von Schloss Karlsruhe. Am Sonntag, 23. April, jeweils zur vollen Stunde zwischen 13.00 und 16.00 Uhr, erwarten interessierte Besucherinnen und Besucher zudem Themenführungen durch die Dauerausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe.
Bauarbeiten in und an der Grabkapelle
Aktuell werden Dachsanierungen an der Großherzoglichen Grabkapelle durchgeführt, die auch die Zuwegung zur Kapelle beeinträchtigen. „Diese Sanierungen müssen dringend durchgeführt werden, um eindringende Feuchtigkeit einzudämmen,“ erklärt Konservator Dr. Ralf Wagner. Am Außenbau des Grabmonuments ist dafür ein großes Gerüst errichtet worden, das den Blick auf die Grabkapelle einschränkt. Dieses Gerüst wird durch ein weiteres Gerüst im Innenraum der Kapelle stabilisiert. Der Konservator beschreibt die Maßnahmen: „Um das Gerüst anzubringen, mussten wir sogar einige Fenster ausbauen lassen.“ Weil das Gerüst auch über dem Kenotaph von Luise aufgebaut ist, besteht momentan nicht die Möglichkeit, eine feierliche Gedenkstunde zu Ehren der Großherzogin abzuhalten.
Service und Information
Sonntag, 23. April, von 13.00 bis 17.00 Uhr, jeweils zur halben Stunde
Einblicke in die Grabkapelle
Zum 100. Todestag von Großherzogin Luise von Baden
DAUER
0,75 bis 1 Stunde
TEILNEHMERZAHL
Maximal 20 Personen
Sonntag, 23. April, von 13.00 bis 16.00 Uhr, mehrmals
Die Großherzogin. Luise von Baden, Prinzessin von Preußen (1838 - 1923) Kurzvortrag von Ilona Scheidle M.A.
PREIS:
Für die Teilnahme am geführten Rundgang fällt der Eintritt zur Grabkapelle an.
Erwachsene 6,00 €
Ermäßigte 3,00 €
Familien 15,00 €
KARTENVERKAUF
Kasse im Besuchszentrum
ÖFFNUNGSZEITEN
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Oberkirche
1. April bis 31. Oktober
Donnerstag 11.00 Uhr – 14.00 Uhr
Freitag 14.00 Uhr – 17.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 13.00 Uhr – 17.00 Uhr
KONTAKT
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Klosterweg 11
76131 Karlsruhe
Telefon +49(0)72 51.74 26 61
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