Freitag, 24. Juni 2022

Kloster Wiblingen, Ulm-Wiblingen | Allgemeines Vor 250 Jahren: Herzog Heinrich Friedrich Karl von Württemberg wird geboren

Aus Liebe zu seiner Frau – einer Bürgerlichen und Schauspielerin – verzichtete Herzog Heinrich Friedrich Karl von Württemberg auf die Thronfolge. Kloster Wiblingen wurde für ihn zum Residenzschloss. Im Themenjahr 2022 „Liebe, Lust und Leidenschaft“ werfen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einen Blick auf das Leben des Herzogs, der am 3. Juli 1772, vor 250 Jahren, geboren wurde.

EINE NICHT STANDESGEMÄSSE LIEBESHEIRAT

Heinrich war der jüngere Bruder von König Friedrich I. von Württemberg. Während seines Militärdienstes in Breslau verliebte er sich in die Schauspielerin und Sängerin Caroline Christine Alexei und heiratete sie. Die Verbindung war allerdings ohne Genehmigung des Königs zustande gekommen. Caroline war nicht nur bürgerlichen Standes, ihr Beruf – die Schauspielerei – galt sogar als unehrenhaftes Gewerbe. Heinrich musste daher für sich und alle seine Nachkommen auf die Thronfolge in Württemberg verzichten. Stattdessen ernannte Friedrich ihn zum Statthalter von Oberschwaben. Der Herzog zog 1808 mit seiner Familie in das säkularisierte Kloster Wiblingen.

 

DAS KLOSTER WIRD ZUR RESIDENZ 

Hier bewohnte die herzogliche Familie das erste Obergeschoss im Nordflügel, in dem eine repräsentative Wohnung eingerichtet worden war. Aus dem ehemaligen Benediktinerkloster wurde ein „Schloss“ – auf diese Bezeichnung bestand Herzog Heinrich auch bei der Wiblinger Bevölkerung. An die Zeit als Residenz erinnert die bis heute gültige Adresse des Klosters in der Schlossstraße. Von Beginn an beteiligte sich der Herzog rege am bürgerlichen Leben in Ulm und genoss hohes Ansehen. Mit seinem Bruder zerstritt er sich dagegen immer mehr, bis er schließlich vom Hof und von der Gegenwart des Königs ausgeschlossen wurde.

 

MAJESTÄTISCHES KLOSTER 

Die großzügige Anlage des ehemaligen Benediktinerklosters Wiblingen war schon im Barock als machtvolle, repräsentative Herrschaftsarchitektur gedacht – ein Schloss für den Glauben. Heute zählt Kloster Wiblingen zu den Höhepunkten an der Oberschwäbischen Barockstraße. Besonders eindrucksvoll sind der Bibliothekssaal mit seinen schwungvollen Rokoko-Formen und die Klosterkirche in ihren lichten Farben. Einen lebhaften Eindruck von der Geschichte erhält man im Klostermuseum mit seinem Blick auf den Alltag der Menschen, die einst unter der Herrschaft des Klosters lebten.

 

THEMENJAHR „LIEBE,LUST,LEIDENSCHAFT“

Im Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg erkunden Besucherinnen und Besucher in den teilnehmenden Monumenten die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit ‒ von der Liebe jenseits der Ehe über tiefe Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit exotischen Pflanzen widerspiegelt.

 

SERVICE UND INFORMATIONEN 

ÖFFNUNGSZEITEN

Museum im Konventbau

1. März bis 31. Oktober

Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr

 

Bibliothekssaal

1. März bis 31. Oktober

Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr

 

Basilika St. Martin

1. März bis 31. Oktober

Mo – So, Feiertag 09.00 – 18.00 Uhr

 

EINTRITT

Bibliothekssaal mit Museum im Konventbau

Erwachsene 5,50 €

Ermäßigte 2,80 €

Familien 13,80 €

 

Basilika St. Martin

Eintritt frei

 

BESUCHSHINWEISE

Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb wird das Tragen von Masken empfohlen.

 

KONTAKT

Kloster Wiblingen

Schlossstraße 38

89079 Ulm-Wiblingen

Telefon +49 (0) 731. 502 89 75
info@kloster-wiblingen.de

Download und Bilder

Prächtige Anlage

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Achim Mende

Technische Daten

JPG, 2599x1733 Pxl, 0.86 MB