Mittwoch, 11. Mai 2022

Residenzschloss Ludwigsburg | Allgemeines SERVICE UND INFORMATIONEN

Vor exakt 210 Jahren, am 20. Mai 1812, starb das Lieblingspferd von König Friedrich I. von Württemberg. Die Liebe des Monarchen zu dem Schimmel ist legendär – und passt ausgezeichnet zum Jahresthema der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg „Liebe, Lust und Leidenschaft“. Eine Anekdote aus dem Residenzschloss Ludwigsburg berichtet von der Not der Diener, die dem König die Nachricht überbringen mussten.

EIN WÜRTTEMBERGISCHES SCHWERGEWICHT 

König Friedrich I. von Württemberg liebte Helene – eine außergewöhnliche Beziehung: Helene war nicht der Name seiner Frau oder gar einer Geliebten, sondern der Name einer Schimmelstute. Das Pferd war eine Ausnahmeerscheinung: Der König war über zwei Meter groß. Und ein Schwergewicht von angeblich 200 Kilogramm. Helene, eine Stute aus dem württembergischen Ort Dobel im Nordschwarzwald, war stark genug, um den König zu tragen. Dem Tier brachte man sogar einen speziellen Trick bei: Helene konnte sich wie ein Kamel hinknien, um dem schwerfälligen König den Aufstieg zu erleichtern – anschließend stand Helene fast mühelos wieder auf.

 

SCHWIERIGE TODESNACHRICHT 

Der König liebte seine Schimmelstute. Er war so sehr in sie vernarrt, dass er dem Überbringer der Todesnachricht selbst mit dem Tod gedroht haben soll. Als Helene am 20. Mai 1812 starb, herrschte Angst unter den Dienern des Königs. Eine Anekdote berichtet jedoch von einem besonders findigen Bediensteten. Er soll dem König die Nachricht versteckt überbracht haben: „Die Helene frisst nicht mehr. Die Helene säuft nicht mehr. Und die Helene steht auch gar nicht mehr auf.“ Friedrich antwortete darauf entsetzt: „Dann ist die Helene wohl gestorben!“ Worauf der Diener gesagt haben soll: „Das habt aber jetzt Ihr gesagt.“ Was heute als populäre Geschichte von der Schlauheit eines Untergebenen erzählt wird, war vermutlich vor 200 Jahren durchaus eine ernsthafte Notsituation für die Umgebung des Königs. Friedrich I. war als jähzornig und autoritär bekannt.

 

EIN GEDENKSTEIN FÜR EIN PFERD 

Der König ließ sein Pferd mit militärischen Ehren im Wald bei Schloss Freudental, heute im Landkreis Ludwigsburg, begraben. Ein Grabstein markierte – wie bei einem Menschen – die letzte Ruhestätte. König Wilhelm I., Sohn und Nachfolger Friedrichs, ließ den Gedenkstein entfernen und verkaufen: Ein Bauer nutzte ihn jahrzehntelang als Torpfosten für seinen Hof. Die Gemeinde Freudental kaufte den Grabstein 1961 zurück, restaurierte ihn und stellte ihn am Stutenweg in Freudental auf. Neben den Lebensdaten des Pferds findet sich – nachträglich angebracht – ein Spottgedicht über dessen Reiter auf dem Grabstein:

„Oh Schimmel,

kommst nicht in Himmel!

Wird ein Frag‘ sein,

kommt dein Herr drein?“

 

SERVICE UND INFORMATIONEN 

Residenzschloss Ludwigsburg

ÖFFNUNGSZEITEN

bis 15. November

Mo – So und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

 

PREISE

Erwachsene 8,50 €

ermäßigt 4,30 €

Familien 21,30 €

Inklusive Führung „Herzog“ oder „Herzogin“.

 

HINWEISE

Wir empfehlen Ihnen, weiterhin eine Maske zu tragen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen.

 

INFORMATIONEN UND ANMELDUNG

Residenzschloss Ludwigsburg

Schlossstraße 30

71634 Ludwigsburg

Telefon +49 (0) 71 41.18 64 00

info@schloss-ludwigsburg.de

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