Freitag, 6. Mai 2022

Schloss Favorite Rastatt | Allgemeines Herstellung von Pflanzenkohle: alte Technik mit Zukunftspotenzial

Am 6. Mai wurde in Anwesenheit von Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Dr. Armin Siepe, Biologe und Bodenkundler vom Büro SchwarzErde in Karlsruhe, in einer „Brennaktion“ im Garten von Schloss Favorite Rastatt Pflanzenkohle hergestellt. Die Beteiligten wiesen auf die Potentiale von Pflanzenkohle für die Bodenverbesserung und den Klimaschutz hin.

„BRENNAKTION“ BEI SCHLOSS FAVORITE

Im Rahmen einer „Brennaktion“ zur Herstellung von Pflanzenkohle begrüßte Geschäftsführer Michael Hörrmann Finanzstaatssekretärin Gisela Splett im Garten von Schloss Favorite Rastatt. Nach einer kurzen Einführung ging man gleich ans Werk: Der Bodenkundler Dr. Armin Siepe begann, die Pflanzenkohle vor Ort fachkundig herzustellen. Die Produktion ist dabei denkbar einfach. Und außerdem: Ein gezieltes Brennverfahren hält Sicherheitsaspekte für die Beteiligten, die Umwelt und die Qualität der hergestellten Pflanzenkohle ein. Trockenes Schnittgut, Feuer, eine Grube, Wasser und Zeit – mehr ist nicht notwendig, um Pflanzenkohle herzu­stellen. Nach dem Verkohlungsprozess wird das Material mit Kompost vermischt und ist dann nach einigen Monaten einsatzbereit.
 

Ist Holz das Ausgangsmaterial des Verkohlungsprozesses, dann erhält man die bekannte Holzkohle. Aber es können auch andere pflanzliche Reststoffe verkohlt werden. Übliche Grill- oder Holzkohle aus dem Baumarkt sollte allerdings nicht zur Bodenverbesserung verwendet werden.

 

BODENFREUNDLICH UND GUT FÜR DAS KLIMA

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett, selbst studierte Geoökologin, erklärt die Bedeutung von Pflanzenkohle im Kampf gegen den Klimawandel: Pro Kilogramm in den Boden eingebrachter Pflanzenkohle können der Atmosphäre circa zwei Kilogramm CO2 dauerhaft entzogen werden. Die Pflanzenkohle dient zugleich der Bodenverbesserung. „Pflanzenkohle allein kann die Klimakrise natürlich nicht lösen – aber sie ist ein Puzzlestück einer umfassenderen Klimaschutzstrategie“, zeigte sich Gisela Splett überzeugt.

 

NACHHALTIGKEIT ALS ZUKUNFTSFELD

Geschäftsführer Michael Hörrmann betonte die Bedeutung der Pflanzenkohle für die Staatlichen Schlösser und Gärten, die Mitglied im Initiativbündnis Historische Gärten im Klimawandel sind: „Die Folgen des Klimawandels gefährden nicht nur die Denkmalsubstanz der Monumente. Auch die einzigartigen historischen Gärten leiden unter der Veränderung.“ Die zweitgrößte Schlösserverwaltung Deutschlands versucht, sowohl den Ausstoß von CO2 zu reduzieren als auch den CO2-Fußabdruck auszugleichen. Dabei kann Pflanzenkohle eine Rolle spielen – und wird auch ganz aktiv genutzt. Im Schlossgarten Schwetzingen wurde beispielsweise untersucht, inwieweit der nachhaltige Rohstoff die Speicherkapazität der sandigen Böden für Wasser und Nährstoffe erhöht und die Baumgesundheit unterstützt.

 

SERVICE UND INFORMATION
Schloss Favorite Rastatt

ÖFFNUNGSZEITEN
bis 30. September

Di – So und Feiertage 10.00 – 18.00 Uhr

 

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

 

KLASSISCHE SCHLOSSFÜHRUNG

Di – So und Feiertage 10.00 – 17.00 stündlich

 

PREISE

Schlossführung

Erwachsene 9,00 €

ermäßigt 4,50 €

Familien 22,50 €

 

Eremitage (Kapelle)

Erwachsene 4,50 €

ermäßigt 2,20 €

 

Kombikarte Schloss Favorite, Residenzschloss Rastatt und Wehrgeschichtliches Museum

Erwachsene 14,00 €

ermäßigt 7,00 €

Familien 35,00 €

 

HINWEISE

Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb empfehlen wir das Tragen von Masken.

 

KONTAKT
Schloss Favorite Rastatt

Am Schloss Favorite 1

76437 Rastatt-Förch

info@schloss-favorite-rastatt.de

Telefon +49(0)72 22.4 12 07

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