EIN PARADIES AUF ERDEN
Wer als Adliger ein Kloster stiftete, wie die Grafen von Kirchberg im Jahr 1093 bei der Gründung des Klosters Wiblingen, versprach sich davon die Belohnung im Jenseits. Denn die tiefe Frömmigkeit, die das Mittelalter prägte, war von einem schwelgerischen Glauben an ein Himmelreich begleitet, in dem es nichts als pures Glück gab. In der Neuzeit wollte man ein Stück vom Himmel auf die Erde holen: Als die neuen Bauherren ab 1714 die Klosteranlage zu einem barocken Gesamtensemble erweiterten, schufen sie ein Paradies auf Erden. Glanz und Pracht sollten den Gottesdienst prägen und ebenso die Kirchenneubauten. Aus diesem Geist entstand der überwältigende optische Reichtum der barocken Klöster und Kirchen in Oberschwaben.
DIE LUST AN DER SINNLICHKEIT
Im Themenjahr „Liebe, Lust und Leidenschaft“ geht es in den Führungen und Veranstaltungen im Kloster Wiblingen um hingebungsvolle Gottesliebe und leidenschaftliche Verehrung, um die Verherrlichung des Glaubens, die in der prunkvollen Architektur zum Ausdruck kommt, und um eine große Lust an der Sinnlichkeit. Vor allem die schmuckvolle Außenfassade des Konventgebäudes demonstriert das stolze Herrschaftsbewusstsein der Äbte und offenbart ihre Vorliebe für üppiges Dekor. Dahinter befindet sich der prächtige Kapitelsaal, der als Audienz- und Versammlungsraum genutzt wurde. Decken und Wände sind von einer feinen, verspielten Stuckornamentik überzogen, die dem Saal eine große Eleganz verleiht.
EIN PRACHTVOLLER BIBLIOTHEKSSAAL FÜR DIE GELEHRTEN
Wo heute die Gäste durch den elegant geschwungenen Bibliothekssaal flanieren, widmeten sich einst die Klostergelehrten der Weisheit und der Wissenschaft. Inmitten der aufwändigen, farbenprächtigen und in Gold gefassten Rokoko-Verzierungen sammelten die Benediktiner in den Büchern das Wissen ihrer Zeit, forschten und studierten ihren Glauben. Der Saal beeindruckt mit seinem monumentalen Deckenfresko, das sich in seinem reichen Bilderprogramm auf das Klosterleben bezieht. Wer genau hinschaut, entdeckt hier Adam und Eva im paradiesischen Garten. Und über allem thront in hellem Licht eine weibliche Schönheit, ein Sinnbild für die göttliche Weisheit. Hier ist der repräsentative Höhepunkt der Klosteranlage.
GLANZSTÜCK DER OBERSCHWÄBISCHEN BAROCKSTRASSE
Das Kloster Wiblingen, das südlich von Ulm an der Oberschwäbischen Barockstraße liegt, ist eines von 14 teilnehmenden Monumenten des diesjährigen Themenjahres „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Klöstern und Schlössern“. Die majestätische Klosteranlage mit ihrer imposanten Basilika, den prachtvollen Innenräumen, dem Museum und dem Klostergarten lädt zum Lustwandeln und zum sinnlichen Erlebnis ein.
SERVICE UND INFORMATION
ÖFFNUNGSZEITEN
Museum im Konventbau
1. März bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
Bibliothekssaal
1. März bis 31. Oktober
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
Basilika St. Martin
1. März bis 31. Oktober
Mo – So, Feiertag 09.00 – 18.00 Uhr
EINTRITT
Bibliothekssaal mit Museum im Konventbau
Erwachsene 5,50 €
Ermäßigte 2,80 €
Familien 13,80 €
Basilika St. Martin
Eintritt frei
BESUCHSHINWEISE
Seit 3. April 2022 gelten bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg folgende Corona-Regeln:
Wir möchten auch gefährdeten Menschen und vulnerablen Gruppen weiterhin einen möglichst sicheren Aufenthalt bei uns ermöglichen. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Vor dem Hintergrund der hohen Infektionszahlen halten wir deshalb an der Maskenpflicht in Innenräumen bis auf Weiteres fest.
Bitte beachten Sie, dass für Personen über 18 Jahren die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gilt (oder vergleichbar, bspw. KN95-/N95-/KF94-/KF95-Masken).
KONTAKT
Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Telefon +49(0)7 31.502 89 75
info@kloster-wiblingen.de