Dienstag, 18. Januar 2022

Barockschloss Mannheim | Allgemeines Glockenspiel der kurfürstlichen Standuhr ist umgestellt: der Sound des 18. Jahrhunderts

Neues musikalisches Programm im Barockschloss: Die kostbare Standuhr mit Glockenspiel aus dem Besitz von Kurfürst Carl Theodor ist jetzt neu eingestellt. Eigens angereist ist dafür der Uhrmacher und Restaurator Christian Schnurbus. Der Kenner des raffinierten Uhr- und Spielwerks hat das Glockenspiel frisch eingestellt und ein neues Musikstück aus den zwölf Melodien ausgewählt – originaler Klang des 18. Jahrhunderts, zu hören vom 20. bis 23. Januar immer pünktlich um 12 Uhr.

SPEZIALIST STELLT NEUES STÜCK EIN

Christian Schnurbus kennt das außerordentlich raffinierte Werk der Uhr bis ins letzte Rädchen und Schräubchen: Der Spezialist für historische Uhren hat die technische Meisterleistung gereinigt und restauriert, als die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg die Standuhr mit dem Werk von Hofuhrmacher Jacob Möllinger im letzten Jahr im Kunsthandel erwerben konnten. Er kommt regelmäßig für die Wartung ins Mannheimer Schloss – und stellt dann auch gleich eine neue Melodie ein. Das Werk des Glockenspiels bietet zwölf Stücke zur Auswahl.

 

DONNERSTAG BIS SONNTAG UM ZWÖLF ZU HÖREN

„Das ist für uns jedes Mal ein Ereignis, wenn der Uhrmacher die Standuhr öffnet und am Werk arbeitet“, sagt Sonja Menold. Die Leiterin der Schlossverwaltung hat diesmal in einem kleinen Videoclip festgehalten, wie der Fachmann an der historischen Uhr arbeitet. Den kurzen Film findet man im Facebook-Profil von Schloss Mannheim sowie auf dem Instagram-Kanal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. „Die Standuhr mit ihrem feinmechanischen Innenleben ist einfach total beeindruckend – auch wenn wir nun schon mehrfach zuschauen konnten“, sagt Sonja Menold. Wer den Originalklang des feinen Glockenspiels selbst erleben will, hat dazu jetzt wieder Gelegenheit: Von Donnerstag, 20. Januar bis Sonntag, 23. Januar spielt die Standuhr ihr neues Musikstück aus der Zeit vor 250 Jahren, immer um 12 Uhr. Danach wird dem historischen Spielwerk eine Pause gegönnt bis zur nächsten Wartung durch den Uhrmacher.

 

KUNSTWERK AUS MESSING UND STAHL
Fast 2,80 Meter hoch und mit kostbarer Marketerie aus unterschiedlichen Hölzern belegt – die Uhr des Kurfürsten ist ein außergewöhnliches Kunstwerk. Sie besitzt ein aufwendiges Werk aus Messing und Stahl, in dem drei verschiedene Funktionen untergebracht sind: Zeitanzeige, Schlagwerk und Glockenspiel. Diese Funktionen werden von Gewichten angetrieben, die durch den hohen Uhrenkasten ihre Fallhöhe erhalten. Das eigentliche Uhrwerk zeigt auf einem reich dekorierten Zifferblatt Stunde und Minute an; das Schlagwerk besteht aus einem Viertelstundenschlagwerk auf zwei Glocken.

 

SPIELWERK MIT ZWÖLF MELODIEN
Von höchster Qualität ist das Spielwerk: Es lässt zwölf Tanzmelodien auf vierzehn Glocken erklingen. Jede Melodie dauert etwa 45‒50 Sekunden und kann stündlich, zu einem selbst gewählten Zeitpunkt oder auf Auslösung von Hand erklingen. Eine große Messingwalze, die oberhalb des Uhrwerkes quer gelagert ist, trägt hunderte winzige Messingstifte, die die Hämmer in Bewegung setzen – eine Meisterleistung, solche exakten Melodienfolgen auf so wenig Platz unterzubringen. Wie kompliziert das Werk ist, zeigt sich auch darin, wie anspruchsvoll die Restaurierung war: Um die Uhr des kurfürstlichen Hofuhrmachermeister Jacob Möllinger wieder in Betrieb zu setzen, benötigte Uhrmachermeister Christian Schnurbus mehrere hundert Stunden Arbeitszeit.

 

SPIELWERK DER KRAPP-UHR ERKLINGT STÜNDLICH

Eine weitere Kostbarkeit befindet sich im Trabantensaal, dem „Erlebnisraum der Hofmusik“: eine Standuhr des Hofuhrmachermeisters Martin Krapp. Das Gehäuse aus massivem Eichenholz erreicht eine Höhe von 2,80 Meter. Stilistisch lässt sich ihre Entstehung auf etwa 1750 festlegen. Das komplizierte Uhrwerk läuft, einmal aufgezogen, fünf bis sechs Tage lang. Dazu kommt ein Schlag- und Spielwerk mit 26 Hämmern, 13 Glocken und vier verschiedenen Melodien. Die Uhr schlägt die Viertelstunde und die ganze Stunde mit verschiedenen Glocken. Angezeigt werden Stunden, Minuten und das Datum. Auch diese Uhr wurde von Christian Schnurbus gewartet und funktionstüchtig gemacht: Sie spielt stündlich ihre Melodie – ebenfalls am Donnerstag und Freitag zu hören. Die Plätze im Trabantensaal sind begrenzt. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06221. 6 58 88-0 ist empfehlenswert, wenn man sicher die Uhren erleben möchte.

 

SERVICE

Die Glockenspielwerke der Standuhren im „Erlebnisraum der Hofmusik“ sind von Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. Januar 2022 in Betrieb:

Möllinger-Uhr: Melodie um 12 Uhr.

Krapp-Uhr: Melodie stündlich.
Es empfiehlt sich, 10 Minuten vor der vollen Stunde im Trabantensaal zu sein.

Die Plätze im Trabantensaal sind begrenzt. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06221. 6 58 88-0 ist erforderlich.

 

ÖFFNUNGSZEITEN WINTER (1. November bis 31. März)

Donnerstag bis Sonntag und Feiertag 10‒17 Uhr

 

EINTRITT (mit Audioguide)

Erwachsene 9,00 Euro / Ermäßigte 4,50 Euro

 

BESUCHSHINWEISE und corona-Reglement
Für den Besuch des Barockschlosses Mannheim ist der 2-G-Plus-Nachweis erforderlich: Es muss eine Impfdokumentation (als QR-Code per App oder in Papierform) über eine vollständige Impfung (vor mindestens 14 Tagen) oder eine Bescheinigung über eine mittels PCR-Test bestätigte Infektion (nicht älter als 3 Monate) vorgelegt werden. Zusätzlich muss ein aktueller negativer Antigen- oder PCR-Test gezeigt werden. Ergänzend zu diesen Nachweisen muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können. Es gilt die Maskenpflicht, sobald der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. In Innenbereichen müssen Personen ab 18 Jahren eine FFP2-Maske (oder vergleichbar) tragen. Außerdem muss der Abstand von 1,5 Metern zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und anderen Gästen eingehalten werden. Es besteht eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort, über die Luca-App oder über das Kontaktformular unter www.schloss-mannheim.de erfolgen.

 

Ausnahmen von der 2-G-Beschränkung:

- Kinder bis einschließlich 5 Jahre,

- Grundschüler*innen, Schüler*innen eines sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums, einer auf der Grundschule aufbauenden Schule oder einer beruflichen Schule (Testung in der Schule). In diesem Fall reicht die Vorlage eines Schülerausweises, einer Schulbescheinigung, einer Kopie des letzten Jahreszeugnisses, eines Schüler-Abos oder eines sonstigen schriftlichen Nachweises der Schule. Dies gilt nur für Schüler*innen bis einschließlich 17 Jahre.

- Personen bis einschließlich 17 Jahre, die nicht mehr zur Schule gehen (negativer Antigen-Test erforderlich),

- Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können (ärztlicher Nachweis notwendig, negativer Antigen-Test erforderlich),

- Personen, für die es keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt (negativer Antigen-Test erforderlich).

 

Ausnahmen von der Testnachweis-Pflicht:

- Personen, die vor nicht mehr als 3 Monaten ihre vollständige Schutzimpfung abgeschlossen haben,

- Genesene Personen, deren anschließende Impfung nicht länger als 3 Monate zurückliegt, oder deren Infektion mit dem Coronavirus nicht länger als 3 Monate zurückliegt,

- Personen, die ihre Auffrischungsimpfung (Booster) erhalten haben,

- Personen, für die es keine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung der STIKO gibt (beispielsweise vollständig geimpfte Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre und Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel).

 

KONTAKT

Barockschloss Mannheim
Bismarckstraße, Schloss Mittelbau

68161 Mannheim

+49(0) 6 21. 2 92 28 91

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