Montag, 25. Oktober 2021

Residenzschloss Ludwigsburg | Allgemeines 25 Jahre und mehr als 500 Brautpaare: Sieglinde Pfeiffer verlässt das Schloss

Sie war und ist das Gesicht des Schlosses für die meisten Brautpaare: Sieglinde Pfeiffer berät seit mehr als 20 Jahren die Heiratswilligen und zeigt ihnen das Schloss. Im November verlässt sie das Team der Schlossverwaltung und geht in den Ruhestand.

SEIT 25 JAHREN IM RESIDENZSCHLOSS TÄTIG

Im Team der Schlossverwaltung ist Sieglinde Pfeiffer schon länger: Vor 25 Jahren, im Januar 1996, fing sie nach einigen Jahren der Elternzeit im Schloss an. Aufgewachsen in Ellwangen, hatte sie im dortigen Staatlichen Liegenschaftsamt die Ausbildung im mittleren Verwaltungsdienst gemacht, war dann nach Stuttgart gewechselt und dann 15 Jahre lang in der Staatlichen Liegenschaftsverwaltung tätig. Der Wiedereinstieg im Schloss nach der Familienpause entpuppte sich schnell als Volltreffer: Das Residenzschloss begeisterte sie – und tut das heute auch noch.

 

JEDER TERMIN WIRD VORBEREITET

Zwar war sie am Beginn im Schloss für Buchhaltungsfragen und für das Personal der Grabkapelle auf dem Württemberg, in Schloss Solitude und Schloss Kirchheim u. Teck zuständig. Das sollte sich bald ändern: 2001 fanden zum ersten Mal standesamtliche Trauungen im Schloss statt. Sieglinde Pfeiffer erinnert sich: „Das neue Angebot ist sofort angenommen worden. Das war ein Erfolg von Anfang an.“ Und von Anfang an war sie es, die die Verträge machte. Und sie war es auch, die die Brautpaare ins Schloss einlud und ihnen die Räume zeigte. „Da waren ja auch immer viele dabei, die das Schloss gar nicht gekannt haben – viele, die sich hier trauen lassen wollen, kommen ja gar nicht direkt aus Ludwigsburg und Umgebung“, erklärt sie. Weil die Brautpaare bei der Hochzeit alle aufgeregt sind, wird von der Schlossverwaltung alles sorgfältig vorbereitet: „Es gibt immer eine Begehung vor dem Termin, damit sie wissen, wo sie überhaupt hinmüssen – angefangen vom Parkplatz für das Brautpaar.“

 

RÜHRUNG UND BEGEISTERUNG

Die standesamtlichen Trauungen finden im Spielpavillon statt. Sieglinde Pfeiffer kommt auch nach zwei Jahrzehnten noch ins Schwärmen: „Das ist so ein schöner Raum! Schon der Weg dahin durch die Galerie ist erhebend.“ Und sie ergänzt: „Da kommen bei manchen schon die Tränen, weil es so schön ist!“ Überhaupt fallen ihr vor allem Dankbarkeit und Rührung bei den Beteiligten ein: Die meisten sind glücklich, dass ihre Trauung an einem so fantastischen Ort stattfinden kann. Die wenigsten der Familien und Brautpaare reagieren auf das Schloss mit Nüchternheit. Der barocke Reichtum der Räume begeistert die einen, die anderen sind hingerissen vom Goldglanz und den funkelnden Lüstern im Schloss.

 

ÜBERTRAGUNG BIS NACH MOSKAU

Als mit den Einschränkungen der Corona-Zeit Trauungen nur noch mit eingeschränkter Gästezahl stattfinden konnten, haben viele Hochzeiter auf elektronische Übertragung gesetzt. So konnten auch die Gäste mit dabei sein, die vor dem Schlossportal bleiben mussten. Einmal, so erinnert sich Sieglinde Pfeiffer, wurde die standesamtliche Trauung sogar nach Moskau übertragen. An den feierlichen Akt schließt sich immer ein Stehempfang an – bei schönem Wetter auf der Terrasse mit ihrem grandiosen Blick über den Nordgarten, bei schlechtem Wetter im Erdgeschoss des Riesenbaus oder in den Grävenitz-Räumen.

 

BESONDERE ERLEBNISSE

Etwa 550 Trauungen waren es, die über ihren Schreibtisch gingen und von ihr betreut wurden. Und es waren auch immer wieder ungewöhnliche Geschichten dabei. Wie die vom Bräutigam, der für seine Braut als Hochzeitsgeschenk einen Sportwagen im Hof am Schlosstheater versteckt hatte. Da der Brautwagen zwar in den Hof fahren darf, aber nicht dort parken, stand die Braut nach der Trauung vor der weiten Kiesfläche des Schlosshofes und fürchtete um ihre eleganten Schuhe – bis der Bräutigam mit dem Hochzeitsgeschenk vorgefahren kam und sie retten konnte. Kutschen sind übrigens aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Wohl aber Feuerwehr-Fahrzeuge, die bei einer Trauung eines Floriansjüngers Spalier standen. „Da mussten wir unserem Sicherheitsdienst Entwarnung geben“, erklärt Sieglinde Pfeiffer: Wenn die Feuerwehr in den Schlosshof einfährt, stehen sonst alle Zeichen auf Alarm.

 

STEPHAN HURST WÜRDIGT DIE LEISTUNG VON SIEGLINDE PFEIFFER

„Sie war und ist das sympathische Gesicht auf dem Weg zur Traumhochzeit im Schloss, dabei immer die Wünsche des Brautpaares im Blick und ein Lächeln im Gesicht“ würdigt Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung, die langjährige Mitarbeiterin. „Der Abschied fällt mir schon ein bisschen schwer, da gibt es ein weinendes und ein lachendes Auge“, sagt Sieglinde Pfeiffer. Sie rühmt das Team und die soziale Gemeinschaft in der Schlossverwaltung. Im Ruhestand will sie daher zu vielen Veranstaltungen ins Schloss kommen und Ludwigsburg treu bleiben, das ihr als lebendige Stadt mit tollem Kulturangebot gut gefällt.

 

TRAUORTE UND TRAUMLOCATIONS

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind längst ein begehrter Anbieter von „Traumlocations“ für Hochzeiten. Das Residenzschloss Ludwigsburg mit seinen zwei Kirchen und einem vielfältigen Raumangebot ist einer der Spitzenreiter im Ballungsraum der Landeshauptstadt, wenn es ums Heiraten geht. Aber auch viele andere Schlösser sind gut gebucht: etwa Schloss Solitude bei Stuttgart. 2019 ist die Grabkapelle auf dem Württemberg mit dem restaurierten Priesterhaus neu zu den „Wunschtrauorten“ dazugekommen, im Frühjahr 2020 dann das wiedereröffnete Lustschloss Favorite in Ludwigsburg. Das Schlösschen in Sichtweite des großen Residenzschlosses wurde restauriert und saniert und bietet nun einen eleganten Trausaal im Sockelgeschoss. Exklusives Extra: Das Brautpaar darf bis an die berühmte geschwungene Freitreppe vor das Schloss fahren – mit Traumauto oder Hochzeitskutsche.

 

SERVICE UND INFORMATION

ÖFFNUNGSZEITEN

Residenzschloss Ludwigsburg

Mo‒So, Feiertage 10:00‒17:00 Uhr

Schlossführungen im Halbstundentakt zur vollen und halben Stunde

Dauer: ca. 60 Minuten

 

EINTRITT

Residenzschloss Ludwigsburg

Erwachsene 8,50 €, ermäßigt 4,30 €, Familien 21,30 €

Inklusive Führung „Herzog“ oder „Herzogin“

 

HINWEISE

Für den Besuch der beiden Ludwigsburger Monumente gilt der 3G-Nachweis: Es muss eine Impfdokumentation (Impfpass oder Impfbescheinigung) über eine vollständige Impfung (vor mindestens 14 Tagen), eine Bescheinigung über eine mittels PCR-Test bestätigte Infektion (nicht älter als 6 Monate), ein negativer Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) einer offiziellen Teststelle (Testzentrum, Apotheke oder ähnliches) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) vorgelegt werden. Ausgenommen sind Kinder bis einschließlich fünf Jahre, Kinder mit sechs und sieben Jahren, die noch nicht eingeschult wurden, sowie Schülerinnen und Schüler, die als Nachweis den Schülerausweis vorzeigen können. In den Innenräumen besteht die Pflicht zum Tragen einer FFP2- oder OP-Maske. Der Abstand zu anderen Personen von mindestens 1,5 Metern ist einzuhalten. Es besteht eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort oder über das Kontaktformular unter www.schloss-ludwigsburg.de erfolgen.

 

INFORMATIONEN UND BUCHUNG

Residenzschloss Ludwigsburg

71634 Ludwigsburg

Telefon +49 (0) 71 41.18 64 00

info@schloss-ludwigsburg.de

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