Montag, 22. März 2021

Festungsruine Hohentwiel | Allgemeines 30. März 1707: Todestag des Meisters der uneinnehmbaren Festungen

Am 30. März 1707 starb Sébastien Le Prestre de Vauban, einer der wichtigsten Militärarchitekten der Barockzeit. Er entwarf uneinnehmbare Festungen, die zum Vorbild in Europa wurden. Auch die berühmte Festungsruine Hohentwiel orientierte sich bei einem Ausbau ihrer Verteidigungsanlagen an Le Prestres Entwürfen – eine gute Gelegenheit, diese herausragende Persönlichkeit vorzustellen!

MEISTER DER BAUPROJEKTE

Sébastien Le Prestre de Vauban – 1633 als Kind burgundischer Landadliger geboren – diente in der Armee Ludwigs XIV. als „Maréchal de France“ und entwarf als Militärarchitekt verschiedene Festungsanlagen. Die Zahl der von ihm modernisierten und errichteten Festungen ist beeindruckend: 160 Projekte kann man ihm zuschreiben. Wie ein Gürtel umgaben die Anlagen die französischen Außengrenzen. Seine Pläne für Verteidigungsanlagen waren von so großer Bedeutung, dass sie noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet wurden. Darüber hinaus verwirklichte er aber auch zivile Bauvorhaben, etwa in der Stadtplanung oder beim Ausbau von Verkehrswegen.

 

EIN MANN MIT VIELEN INTERESSEN

Was für eine vielseitige Persönlichkeit Le Prestre war, zeigt sein Interesse an Themenfeldern wie Religion, Philosophie, Statistik, Ökonomie, Steuerwesen und Finanzpolitik; er veröffentlichte hierzu zahlreiche Schriften. 1699 wurde er zum Ehrenmitglied der Französischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Daneben engagierte er sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen.

 

WIE LE PRESTRE DEN AUSBAU DER FESTUNGSRUINE BEEINFLUSSTE

Das heutige Erscheinungsbild der bei Singen gelegenen Festungsruine Hohentwiel stammt weitestgehend aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. Noch heute beeindrucken ihre Verteidigungsanlagen den Besucher. Im Jahr 1735 erfolgte der letzte Ausbau der unteren Festung durch den Ingenieur Samuel von Herbort. Die sternförmigen Bastionen und Schanzen sind heute noch an vielen Stellen im Gelände zu sehen. Dazu gehört auch das Alexandertor mit einem Tunnel, der den Zugang zur unteren Festung gewährte. Zwar war Sébastien Le Prestre de Vauban nicht für diese Bauten verantwortlich, aber seine Entwürfe waren hierfür von großer Bedeutung. Das Herzogtum Württemberg orientierte sich beim Ausbau der Festungen an den Schöpfungen des großen Nachbarn. Und so kann man sagen: Bei einem Besuch auf dem Hohentwiel wandelt man gewissermaßen auch ein Stück weit auf den Spuren dieses bedeutenden Militärarchitekten der Barockzeit!

 

INFORMATION

Aktuell ist die Festungsruine Hohentwiel wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie geschlossen.

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