DIE LEGENDE DER HEILIGEN KATHARINA
Zu Person und Leben der Katharina von Alexandrien gibt es keine historischen Belege. Jedoch existieren zahlreiche Legenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der „Ur“-Legende nach war Katharina die schöne und gebildete Tochter des in Zypern herrschenden Königs Costus und dessen Frau Sabrinelle. Sie sah in Jesus den einzigen, richtigen Bräutigam und ließ sich, mit ihrer Mutter, trotz der damaligen Christenverfolgungen, taufen. Unter dem römischen Kaiser Maxentius (306˗312) erlitt sie ihr Martyrium – nach einem Streitgespräch mit 50 heidnischen Gelehrten. Die Männer sollten Katharina von ihrem Glauben abbringen, aber es trat das Gegenteil ein: Die Gelehrten ließen sich taufen.
KATHARINA ERLEIDET IHR MÄRTYRIUM
Nach der Legende ließ der Kaiser aus Wut die Gelehrten auf dem Scheiterhaufen verbrennen und Katharina zunächst geißeln. Nach zwölf Tagen ohne Essen kam sie in ein Verlies, wo ihre Wunden von einem Engel versorgt wurden und eine Taube ihr Nahrung brachte. Schließlich wurde sie zum Tod durch das Rad verurteilt, das jedoch zerbrach. Daher ließ der Kaiser sie im zweiten Versuch mit einem Schwert enthaupten. Ihren Leichnam brachten Engel auf den heiligen Berg Sinai. Am Fuß des Berges ließ Kaiser Justinian I. (527˗565) zwischen 548 und 565 ein Kloster erbauen. Dieses Katharinenkloster besteht bis heute und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
VEREHRUNG ALS HEILIGE
Der Heiligenkult um Katharina ist seit dem 7. Jahrhundert, im Westen ab dem 8. Jahrhundert belegt. Bei bildlichen Darstellungen wird sie mit verschiedenen Attributen versehen: mit einem Kreuz, einer Palme, einem Buch, einem Schwert oder mit einem Rad. Ihrer Legende wegen gilt Katharina als Patronin des Denkens: Sie gilt als Schutzpatronin für akademische Berufe wie Philosophen, Anwälte und Lehrer, aber auch für handwerkliche Berufsgruppen, die mit Rädern und Messern arbeiten. So mussten früher am Katharinentag alle Räder wie Mühl- oder Wagenräder ruhen. Sie ist eine volkstümliche Heilige und eine von vierzehn Nothelfern. „St. Margareta mit dem Wurm, St. Barbara mit dem Turm, St. Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madl“, heißt es im Volksmund. Den Bauern galt ihr Namenstag am 25. November als Winteranfang.
GEDENKSTÄTTE DER KÖNIGIN KATHARINA I.
Wie ihre Namenspatronin trat auch Königin Katharina I. von Württemberg als Helferin in der Not auf: Als sie 1816 mit ihrem Mann König Wilhelm I. von Württemberg an die Macht kam, plagten Missernten und Hungersnöte das Land. Neben dem Auf- und Ausbau der Schulen, gehen auch die Gründung des Katharinenhospitals in Stuttgart sowie die Württembergische Landessparkasse auf sie zurück. Dass sie drei Jahre nach Regierungsantritt überraschend starb, hinterließ im Land große Bestürzung und Trauer. Die Grabkapelle auf dem Württemberg, ihr Mausoleum, ist bis heute das weithin sichtbare gebaute Zeichen der „ewigen Liebe“ von König Wilhelm I.
HELD ODER HELDIN 2020 GESUCHT
Königin Katharina ist eine von vier historischen Personen der Landesgeschichte, die in schwierigen Situationen ihr Leben und ihre Aufgaben meistern mussten. Deren Leben und Wirken nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Anlass für die Aktion #heldenhaft2020 – und fragen: Wer ist heute eine Heldin oder ein Held? Wer hat sich in Corona-Zeiten heldenhaft verhalten? Wer einer persönlichen Heldin oder einem Helden eine Freude machen oder Danke sagen möchte, kann sich per Mail unter heldenhaft2020@ssg.bwl.de oder per Post bei den Staatlichen Schlössern und Gärten melden. Die ausgewählte Person erhält dann als Geschenk eine Schlosscard. Das Gutscheinheft öffnet die Tore von 26 Schlössern, Klöstern und Gärten und gilt ab dem ersten Besuch ein Jahr lang. Die gesamte Aktion ist interaktiv und partizipativ angelegt: Alle sind eingeladen, von den Heldinnen und Helden zu erzählen, die sie beschenken wollen – und sie damit in die neue „Heldengalerie 2020“ bei Facebook oder Instagram unter #heldenhaft2020 aufnehmen zu lassen.
SERVICE
Aktuell sind die Grabkapelle und der Württemberg wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wegen der Corona-Epidemie bis mindestens 30. November 2020 geschlossen.
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Grabkapelle auf dem Württemberg
Württembergstraße 340
70327 Stuttgart
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