SCHRANKE SICHERT DAS GELÄNDE
Besonders an schönen Tagen zieht es viele Menschen in die Weinberge des Neckartals – und der Aufstieg auf den Gipfel des Württemberg ist in normalen Jahren ganz sicher einer der Höhepunkte. Weil für den Zu- und Abgang am Gipfel nur ein Weg zur Verfügung steht, können die Staatlichen Schlösser und Gärten allerdings nicht sicherstellen, dass die derzeit gültigen Abstandsregeln der Corona-Verordnung des Landes immer eingehalten werden. Daher ist seit letzter Woche das Gelände gesperrt: Die Grenze, ab der das Betreten nicht mehr gestattet ist, gibt deutlich sichtbar die Schranke am Priesterhaus vor.
SCHÖNES WETTER ZIEHT DIE MENSCHEN INS FREIE
Das schöne Wetter am Wochenende hat allerdings eine ganze Reihe von Besucherinnen und Besuchern dazu verleitet, die Schranke am Fuß des Aufstiegs zu ignorieren – so viele, dass am Samstag sogar die Polizei einschreiten musste. „In normalen Jahren freuen wir uns natürlich über alle Gäste, die sich von dem Ort mit seiner besonderen Geschichte anziehen lassen“, erklärt Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. „Jetzt in der akuten Corona-Situation müssen wir zum Schutz aller – der Gäste und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mit deutlicher Konsequenz handeln.“
POLIZEI SORGT AM SAMSTAG FÜR EINHALTUNG
Am vergangenen Wochenende kamen das schöne Wetter und die eindrucksvolle Laubfärbung in Weinbergen und Wäldern zusammen: In Rotenberg und auf dem Württemberg ballten sich die Besucher. Als am Samstag zunehmend mehr Menschen die Schranke mit ihrer deutlichen Verbotsbeschilderung überkletterten, griff die Polizei ein und verwies insgesamt 70 Personen vom Gelände. Mit einem polizeilichen Absperrband wurde die Sperrung nochmals deutlicher markiert. Am Sonntag kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen: „Die Sonntagsspaziergänger auf dem Württemberg haben sich zum Glück alle an die Regeln gehalten“, fasst Geschäftsführer Michael Hörrmann die Beobachtungen vom Gipfel des Württemberg zusammen.
AUSFLUGSZIEL NICHT NUR IM HERBST
Die Gegend um den Württemberg ist besonders im Herbst einer der „Hotspots“ für die Ausflügler der Region Stuttgart. Die Ortschaften Rotenberg und Uhlbach, an normalen Tagen beschauliche Weinbauerndörfer, kennen die Oktober- und Novemberwochenenden bei schönem Wetter als Ausnahmesituation. Auch in normalen Jahren sind dann die Parkplätze bis zum letzten belegt. „Wir versuchen daher schon seit Langem, dass wir bei allem, was wir an der Grabkapelle an Angeboten machen, die Gäste auf die sehr gute Anbindung mit den Bahnen und Bussen des VVS lenken“, sagt Michael Hörrmann. Im Corona-Jahr 2020 mit den eingeschränkten Möglichkeiten hat sich die Situation im Umkreis der Grabkapelle allerdings nochmals deutlich verschärft. „Wir wollen vermeiden, dass wir zu schärferen Sanktionen greifen müssen, um das Betretungsverbot durchzusetzen“, erklärt Geschäftsführer Michael Hörrmann, „und wir setzen auf die Vernunft der Gäste“.
ZIEL FÜR SPAZIERGÄNGER
Die Lage in den Weinbergen und die legendäre Aussicht über das Neckartal machen die Grabkapelle zum Ziel für viele Menschen – zu allen Jahreszeiten . Das Bauwerk verdankt seine Entstehung dem frühen Tod von Königin Katharina von Württemberg im Jahr 1819. Der trauernde Witwer König Wilhelm I. ließ hier ab dem Jahr 1820 den weithin sichtbaren klassizistischen Kuppelbau errichten. Der Inschrift am Portal „Die Liebe höret nimmer auf“ verdankt das Mausoleum den Ruf als „romantischster Ort Stuttgarts“. 2020 feiern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg das 200. Jubiläum der Grundsteinlegung.