Samstag, 24. Oktober 2020

Altes Schloss Hohenbaden, Baden-Baden | Allgemeines Gruselgeschichten aus den Burgen: Die Graue Frau und ein Schatz aus Gold

Im Herbst lohnt sich der Ausflug zu vielen Monumenten nochmal ganz besonders: Die Stimmung verändert sich, wenn die Tage dunkler werden und an manchen Tagen der Nebel die alten Mauern umweht. Auch wenn die Burgen, Schlösser und Klöster heute alle komfortabel erschlossen sind für Gäste aus dem 21. Jahrhundert – in vielen haben sich doch Legenden erhalten. Die Sage von der „Grauen Frau“ ist die berühmteste der unheimlichen Geschichten um das Alte Schloss Hohenbaden: Eine grausame Burgherrin knechtet ihre Untertanen, verliert zur Strafe ihren Sohn und soll seither durchs Alte Schloss geistern. Und auf der Yburg gibt es eine Sage von einem geheimnisvollen goldenen Kegelspiel.

HOHENBADEN: DIE GRAUSAME MARKGRÄFIN

Die Sage erzählt, dass vor langer Zeit auf Schloss Hohenbaden eine hartherzige Markgräfin lebte, die ihre Untertanen unterdrückte. Wer dagegen murrte oder den Gehorsam verweigerte, wurde in die feuchten Verließe der Burg geworfen. Eines Abends soll die Markgräfin ihren kleinen Sohn auf den Turm der Burg getragen haben, um ihm das Land zu Füßen der fürstlichen Wohnung zu zeigen. Dabei soll sie, der Legende nach, gerufen haben: „Blicke hinaus und zähle Dörfer, Flecken und Höfe! Soweit deine Augen reichen, sind Mann und Weib dir untertan. Zwinge sie unter deine Knute und erlasse ihnen keinen Frondienst, auf dass Du wohl lebest auf Erden!“

 

TIEFER STURZ VOM HOHEN TURM

Während dieser düsteren Aufforderung soll die Herrscherin das Kind über die hohe Brüstung gehalten haben. In einem unaufmerksamen Moment sei ihr der Knabe entglitten und in die Tiefe gestürzt. Und obwohl alle Diener und Mägde den Wald unterhalb des Turms absuchen mussten, soll das Kind nie mehr gefunden worden sein. Seither, so die Geschichte, spukt die Markgräfin, gehüllt in einen grauen Mantel durch die Mauern ihres Schlosses Hohenbaden und ruft nach ihrem Kind.

 

DIE YBURG UND DIE GEISTER

Von der Yburg berichtet eine Sage, dass eines nachts ein Junge, der im Wald unterhalb der Mauern Holz sammelte, zwölf Männer in schwarzer Kleidung und mit weißen Bärten beim Kegeln auf der Burg gesehen habe. Einer der Männer soll den Jungen zum Aufstellen der Kegel dazugeholt haben. Als es vom Kirchturm in Steinbach, heute ein Ortsteil von Baden-Baden, Mitternacht geschlagen habe, seien die Männer verschwunden. Vorher aber sollen sie ihrem Helfer einen der schweren, gelben Kegel zur Belohnung gegeben haben. Dem Jungen wurde der Kegel beim Holzsammeln lästig und so ließ er ihn, so die Geschichte, im Wald liegen. Als er zu Hause erzählte, was er an der Yburg erlebt hatte, war dem Vater klar, dass der Kegel aus Gold gewesen sein musste und er schickte den Junge zurück in den Wald. Die mysteriöse Belohnung war aber längst verschwunden.

 

SAGENSAMMLER AUS DEM 19. JAHRHUNDERT

Solche Geistergeschichten hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts der badische Dichter und Schriftsteller August Schnezler zusammengetragen. Wie viele andere in dieser Zeit sammelte er Volkssagen und Märchen. Veröffentlicht hat er die überlieferten Geschichten in seinem „Badischen Sagenbuch“, das 1846 in zwei Bänden in Karlsruhe erschien. Gegliedert ist die Sammlung nach Regionen; im zweiten Band finden sich die Geschichten aus der Gegen von Baden-Baden.

 

SERVICE UND INFORMATION

Altes Schloss Hohenbaden

Alter Schloßweg 10

76532 Baden-Baden

 

ÖFFNUNGSZEITEN

Das Alte Schloss Hohenbaden ist tagsüber frei zugänglich. Wegen Bauarbeiten ist die Oberburg gesperrt. Der Pallas ist zugänglich. Der Eintritt ist frei.

 

Yburg

Burgruine 1

76534 Baden-Baden

info@burg-yburg.de

 

ÖFFNUNGSZEITEN UND PREISE

Die Yburg bei Baden-Baden ist tagsüber frei zugänglich.

 

HINWEIS FÜR DEN BESUCH

Aufgrund der derzeitigen geltenden Auflagen der gültigen Corona-Verordnungen des Landes gilt für alle Monumente eine strikte Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen für Gäste ab 6 Jahre gilt. Passende Mund-Nasen-Bedeckungen müssen von den Gästen selbst mitgebracht werden. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, den Abstand von 1,5 Metern zu anderen Gästen und zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einzuhalten

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