Montag, 8. Juni 2020

Burg Wäscherschloss, Wäschenbeuren | Allgemeines Wäscherschloss-Turmfalken machen Flugversuche. Das Nest ist nicht mehr genug

Die Turmfalken auf Burg Wäscherschloss haben Junge – und die entdecken jetzt die Umgebung. Die unternehmungslustigen Jungvögel trainieren ihre Flugtechnik und nutzen dafür die Mauern und Vorsprünge der Stauferburg als Start- und Landepositionen. Das Nest der eleganten Vögel befindet sich unter dem Dachvorsprung der Burg. Es wird schon seit Jahren bebrütet und fast in jedem Jahr gelingt es dem Turmfalkenpaar, Junge aufzuziehen.

TURMFALKEN IN BURG WÄSCHERSCHLOSS

Die Falken beziehen das Nest unter Dachvorsprung jedes Jahr – und auch fast in jedem Jahr gibt es Nachwuchs. Turmfalken sind ortsfeste Vögel; sie verbringen meist ihr Leben im gleichen Revier. Manche ziehen im Winterhalbjahr weiter in Richtung Südeuropa und Nordafrika, kehren aber im zeitigen Frühjahr an ihren gewohnten Nistplatz zurück. Die Falkenpaare bleiben ein Leben lang zusammen und das Weibchen legt im Frühjahr zwischen vier und sechs Eiern. Auf Burg Wäscherschloss lässt sich früh im Jahr schon die Ankunft der erwachsenen Vögel beobachten. Wenn die Jungfalken geschlüpft sind, hört man ihre Rufe, wenn man im berühmten Hof der Stauferburg steht.

 

DIE JUNGVÖGEL WERDEN AKTIV

Lange war nicht klar, ob es auch in diesem Jahr wieder junge Falken geben würde. Inzwischen ist es nicht mehr zu übersehen: Gleich mehrere Jungvögel verlassen derzeit das Nest unter dem Dachvorsprung. Sie machen ihre ersten Flugversuche. Das Team von Burg Wäscherschloss beobachtet jetzt jeden Tag die Fortschritte der jungen Turmfalken: Wie es aussieht sind einige dabei, die hohe Burgmauer zu erkunden. Krisztina Mutter von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ist es in den letzten Tagen gelungen, das Leben am Nest zu beobachten. Dabei ist die Zählung der jungen Falken schwierig, weil sie nun zunehmend aktiv werden. Bis zu fünf Stück könnten es sein, schätzt Krisztina Mutter beim Blick von unten.

 

NATURSCHUTZ BEI DEN STAATLICHEN SCHLÖSSERN UND GÄRTEN

Viele der historischen Monumente, die von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreut werden, bieten bedrohten und seltenen Tierarten Lebensraum. Etwa die Mauern des Heidelberger Schlosses: Die Ruinen sind einer der wichtigsten Winterschlaforte für Fledermäuse in Nordbaden. Der Betrieb und sämtliche Bauarbeiten in dem Schloss, das jedes Jahr von über eine Million Gäste besucht wird, respektieren in ihren Planungen und Abläufen die Bedürfnisse dieser bedrohten Tierarten. Die großen historischen Gärten sind mit ihrem oft Jahrhunderte alten Baumbestand Lebensraum für Insekten und Vögel und beherbergen über lange Zeit gewachsene Artengemeinschaften und Biotope. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Schlösser und Gärten haben in den letzten Jahren gelernt, die Monumente nicht nur als historische Zeugnisse, sondern auch in ihrer Qualität als besondere Biotope wahrzunehmen.

 

TURMFALKEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Die Zahl der Turmfalken hat in der jüngeren Vergangenheit stark abgenommen: Der Pestizideinsatz bis in die 1970er-Jahre führte bei den Vögeln zu so dünnen Eischalen, dass in vielen Gelegen die Eier zerbrachen. Durch intensiven Artenschutz, Umweltschutz und ein weitreichendes Verbot von DDT konnten sich die Bestände weltweit erholen. In den letzten Jahren haben sich die Bestandszahlen wieder soweit entwickelt, dass diese Falkenart als nicht bedroht eingestuft wird; Turmfalken sind heute die häufigste Falkenart. Turmfalken erreichen eine Körperlänge von ca. 35 cm und einer Flügelspannweite von etwa 75 cm. Typisch ist ihr Flugverhalten: Man erkennt sie am „Rütteln“, einer Flugtechnik, mit der sie in der Luft stehen bleiben können, um Beute beobachten zu können. Ihren Namen tragen die Turmfalken nach ihren bevorzugten Nistorten: Sie suchen für ihre Nester gern hohe Bauwerke.

 

STAUFERBURG MIT WEITER SICHT
Die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel in den schönen Monaten: Kein Wunder, bietet sie doch mit ihrer vollständig erhaltenen Mauer einen mehr als eindrucksvollen Anblick. Viele Legenden ranken sich um ihre Verbindung mit den berühmten Stauferkaisern. Dass die Mauern der kleinen Burg sich so unbeschädigt präsentieren, ist außergewöhnlich, sind doch die meisten größeren Burgen lange schon zu Ruinen zerfallen. Von der Burg bietet sich ein großartiger Blick zum nahen Hohenstaufen: Auf dem Plateau dieses Berges lag einst die mächtige Stammburg der Staufer.

 

Service und Information

ÖFFNUNGSZEITEN

Burg Wäscherschloss ist an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

 

WEITERE INFORMATIONEN

Schlossverwaltung Ludwigsburg

Telefon +49 (0) 71 41 . 18 64 00

info@schloss-ludwigsburg.de

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