Blaues Blütenmeer im Botanischen Garten: Die Frühlingsboten entfalten ihre Kelche
Blaues Wunder auf den Wiesen des Botanischen Gartens
Der Sibirische Blaustern, der erste Frühlingsbote im Botanischen Garten, kam ursprünglich als Import für die herrschaftlichen Gärten nach Mitteleuropa. Von den Gartenanlagen aus verwilderte die Zwiebelpflanze schnell. Im Botanischen Garten in Karlsruhe, der immer ein Teil des Schlossgartens war, wurden immer exotische Pflanzen kultiviert. Schon der Stadtgründer, Markgraf Karl Wilhelm (1679–1738) sammelte fremde und ausländische Gewächse – und er war der damals modischen Leidenschaft für Tulpen verfallen. Der prachtvolle Blühzustand, den Thomas Huber, der Leiter des Botanischen Gartens fotografiert hat, kann bei kühlem Wetter noch die nächsten 14 Tage bestaunt werden. Besonders reizvoll ist im Botanischen Garten die Verbindung der blühenden Wiese unter den mächtigen Baumriesen des Gartens und vor der Kulisse der historischen Glashäuser.
Aktueller Gartenkalender online mit Kaffee und Scilla
Ab sofort präsentiert das Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten immer monatlich die Höhepunkte aus dem Botanischen Garten. Seit Februar ist bereits die spektakuläre Kaffee-Ernte in den Glashäusern online, die derzeit getrocknet und für die Röstung vorbereitet wird. Jetzt im März wird der Sibirische Blaustern vorgestellt. Dabei geben Gartenleiter Thomas Huber und sein Team auch immer Tipps für Gartenfans, die sich Anregung holen können: Wie zieht man Kaffeepflanzen? Wie legt man eine Wiese mit Frühblühern an? Welche Tricks gibt es, dass Scilla und andere Frühlingsboten sich vermehren können und jedes Jahr noch prächtiger blühen? Jeden Monat wird ein neues Thema vorgestellt, passend zur Arbeit der Profigärtner des Botanischen Gartens.
Historische Anlage des Botanischer Gartens
Die eindrucksvollen Glashäuser des Botanischen Gartens, vor deren Halbrund sich die große Wiese mit den Blausternen ausbreitet, stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden ursprünglich vom Architekten Heinrich Hübsch entworfen, von dem auch das Gebäude der Kunsthalle stammt. Die historischen Gewächshäuser aus Metall und Glas wurden über längere Zeit aufwändig saniert und erst im April 2018 wiedereröffnet. Seither orientieren sich Gestaltung und Pflanzenauswahl exakt an den historischen Vorlagen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.