Ostereiermarkt in Kloster Maulbronn: Das Ei wird zum Kunstwerk
Kunstwerke aus einer alten Tradition
An Ostern endete einst nach dem kirchlichen Brauch die Fastenzeit – und besonders in einem Kloster wie Maulbronn markierten diese strengen, entbehrungsreichen Zeiten wichtige Punkte im Jahr. Eier gehörten zu den verbotenen Speisen – und so kam es, dass sie sich in der Fastenzeit in den Vorratskammern sammelten. An Ostern, mit dem Ende der kargen Zeit, wurden daher viele reichhaltige Eierspeisen zubereitet und die Eier wurden, symbolträchtig, aufwendig geschmückt und verziert. Diese uralte Tradition hat sich bis heute als Osterbrauch gehalten – und daran und kann am 16. und 17. März in Kloster Maulbronn auf dem traditionellen Ostermarkt erlebt werden.
Kunstwerke aus vielen Ländern
Vom winzigen Wachtelei bis zum großen Straußenei: 55 Aussteller aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Russland und der Schweiz präsentieren in der Stadthalle von Maulbronn, dem einstigen Fruchtkasten des Klosters, fantasievoll gestaltete Eier in allen Farben und Größen. Dazu kommen Osterdekoration, Gebäck und vieles mehr. Feine Pinsel, heißes Wachs, spitze Bohrer und raffinierte Hilfsmittel waren im Einsatz, um die zerbrechlichen Kunstwerke zu verzieren. Der Ostereiermarkt im Weltkulturerbe ist wie immer ein Ereignis. Besonders attraktiv für Familien: Für alle bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
Lange Tradition der EierKunst
Gefärbte und bemalte Eier kamen nicht erst mit dem Christentum auf. Schon im alten Ägypten und in der griechischen Antike galten Eier als Symbole des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurden dekoriert. Ostereier wurden ab dem 12. Jahrhundert in West- und Mitteleuropa gefärbt und verschenkt – also seit der Zeit, in der Kloster Maulbronn gegründet wurde. Die Eiertraditionen sind überall unterschiedlich: Aus Rumänien kommen gebatikte Eier. In Russland werden Holzeier wie Ikonen bemalt. Aus Polen, Tschechien und der Slowakai stammt die Kratztechnik, während man in Ungarn Eier mit Metall verziert. Ob es in Kloster Maulbronn eine eigene Osterei-Tradition gab, weiß man nicht. Da das Zisterzienserkloster höchst erfolgreich Landwirtschaft betrieb, waren Eier sicher reichlich vorhanden. Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters sind heute noch zahlreiche steinerne Zeugen der Landwirtschaft zu finden. Gerade der mächtige Fruchtkasten, in dem der Ostereiermarkt stattfindet, lässt Rückschlüsse auf die einstige wirtschaftliche Stärke des Klosters zu. Heute als Stadthalle genutzt, diente der Fruchtkasten als Lager für die Früchte des Feldes. Hier reifte der Wein in den Fässern. Zahlreiche Wirtschaftshöfe rund um das Kloster erzählen von der Arbeit der Mönche in Weinbau, Viehzucht und Fischwirtschaft.
Service
OSTEREIERMARKT
Verkaufsschau
VERANSTALTUNGSORT
Kloster Maulbronn
Stadthalle im ehemaligen Fruchtkasten
75433 Maulbronn
TERMIN
Samstag, 16. März und Sonntag, 17. März 2019
ÖFFNUNGSZEITEN
Samstag 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr
EINTRITT
Erwachsene 3,00 €
Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt
WEITERE INFORMATIONEN
www.ostereiermaerkte.de
KONTAKT
Kloster Maulbronn
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Klosterhof 5
75433 Maulbronn
Telefon +49 (0) 70 43.92 66 10
Telefax +49 (0) 70 43.92 66 11
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