Der Winterpause ist vorbei: Grabkapelle im Hardtwald öffnet ihre Tore
Am Ostersonntag, 1. April öffnen die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wieder die Tore der Grabkapelle im Hardtwald: Immer donnerstags bis sonntags kann man einen Blick in dieses ungewöhnliche Monument der badischen Geschichte werfen. Den Kirchenbau mit seiner kunstvollen Ausstattung im Stil der französischen Kathedralen ließ die badische Großherzogsfamilie ab den 1880er-Jahren errichten. Noch heute sind dort 18 Angehörige der ehemaligen Herrscherfamilie in der Gruft bestattet.
KLEINOD MIT AUTHENTISCHEM CHARAKTER
Die Grabkapelle im Hardtwald ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein Kleinod der badischen Geschichte. Es war der tragische Tod eines Sohnes im jugendlichen Alter, der der badischen Großherzogsfamilie den Anlass gab, diesen eindrucksvollen Sandsteinbau im gotischen Stil errichten zu lassen – und das Bedürfnis der Eltern, einen stillen Ort für ihre Trauer zu haben ließ sie den Platz „in der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“ wählen. So steht es in einem Dokument der Zeit. Der Waldfrieden ist heute noch ein wesentliches Kennzeichen der Umgebung und für viele Spaziergänger ein Anlass, den Ort nördlich vom Karlsruher Schloss mit seiner besonderen Stimmung aufzusuchen. Die Lage im Hardtwald ist aber auch der Grund, warum die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg nur in der schönen Jahreszeit öffnen: Die Wegesituation ist im Winter oft unsicher – und die Kapelle nicht geheizt.
FAMILIENGRUFT DER GROSSHERZOGLICHEN FAMILIE
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts dient die Grabkapelle als Grablege der großherzoglichen Familie. Und tatsächlich liegen in der Gruft unter dem Kirchenraum bis heute die Toten des Hauses Baden bestattet. „Besondere Authentizität“ attestiert denn auch Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, dem Ort: „Die starke Aura des Echten – das ist auch für jemanden, der häufiger das Monument besucht, immer wieder bezwingend.“
ENTSTEHUNG UND BEDEUTUNG DER KAPELLE
„In der Abgeschiedenheit des tiefen Waldfriedens“, nördlich des Karlsruher Schlosses im Hardtwald, ließ das Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden dieses Mausoleum in den Jahren 1889 bis 1896 für ihren früh verstorbenen jüngsten Sohn, Prinz Ludwig Wilhelm, errichten. Der Verlust des Kindes im Jahr 1888 hatte in ihnen die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut. Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet. Die Großherzogliche Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen, mit Wasserspeiern und Fialen. Das Mausoleum aus rotem Buntsandsein beeindruckt besonders durch seine detailreiche Ausstattung, etwa durch die feinen Steinmetzarbeiten an den Säulen, die die Gewölbe tragen. In den Querschiffen des Kirchenraumes erinnern drei Grabmale mit marmornen Liegefiguren an Prinz Ludwig Wilhelm und seine Eltern. Still und friedlich, als ob sie schliefen, liegen der Prinz und das Großherzogspaar auf ihren mit kunstvoll drapierten Stoffen bedeckten Ruhestätten. Die Werke des Karlsruher Bildhauers Hermann Volz sind Glanzleistungen der Skulptur des späten 19. Jahrhunderts.
SERVICE
Die Oberkirche mit den Marmorbildnissen der großherzoglichen Familie ist für Besucher vom 1. April bis 30. Oktober donnerstags bis sonntags geöffnet. IN der Grabkapelle finden regelmäßig Sonderführungen statt, bei denen auch die Unterkirche mit den Sarkophagen zu erleben ist.
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Service Center Botanischer Garten und Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Telefon +49(0)62 21.65 88 815
service@schloss-bruchsal.de
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe
Klosterweg 11
76131 Karlsruhe
Telefon +49(0)72 51.74-26 61
info@grabkapelle-karlsruhe.de
ÖFFNUNGSZEITEN bis 30. Oktober
Donnerstag 11.00 Uhr – 14.00 Uhr
Freitag 14.00 Uhr – 17.00 Uhr
Samstag 13.00 Uhr – 17.00 Uhr
Sonntag 13.00 Uhr – 17.00 Uhr
Dienstag, 27. März 2018
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe |
Allgemeines
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Am Ostersonntag, 1. April öffnen die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wieder die Tore der Grabkapelle im Hardtwald: Immer donnerstags bis sonntags kann man einen Blick in dieses ungewöhnliche Monument der badischen Geschichte werfen. Den Kirchenbau mit seiner kunstvollen Ausstattung im Stil der französischen Kathedralen ließ die badische Großherzogsfamilie ab den 1880er-Jahren errichten. Noch heute sind dort 18 Angehörige der ehemaligen Herrscherfamilie in der Gruft bestattet.