Mittwoch, 30. August 2017

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen | Allgemeines GRÜNER GARTENPAVILLON WIEDER OFFEN

Der Grüne Pavillon ist fertig restauriert und wieder eingerichtet: Im Mai begannen die Sanierungsarbeiten an dem zierlichen hölzernen Anbau aus der Zeit von Kurfürst Carl Theodor auf der Gartenseite von Schloss Schwetzingen. Jetzt sind die Arbeiten beendet, die Restauratoren der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben die kostbaren Möbel des 18. Jahrhunderts wieder eingeräumt und die Führungen nehmen wieder ihren gewohnten Weg durch die Räume.

Der Grüne Gartenpavillon am Schloss ist wieder eingerichtet

Der Grüne Pavillon ist fertig restauriert und wieder eingerichtet: Im Mai begannen die Sanierungsarbeiten an dem zierlichen hölzernen Anbau aus der Zeit von Kurfürst Carl Theodor auf der Gartenseite von Schloss Schwetzingen. Jetzt sind die Arbeiten beendet, die Restauratoren der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben die kostbaren Möbel des 18. Jahrhunderts wieder eingeräumt und die Führungen nehmen wieder ihren gewohnten Weg durch die Räume.

CHINESISCHE RARITÄT AM SCHLOSS
Der hölzerne Anbau geht wohl auf die direkte Anregung durch den Kurfürsten Carl Theodor zurück. Die Fachleute erkennen schon länger in dem Pavillon auf der Gartenseite des Schlosses die große Besonderheit: Er ist ein absolut rares Zeugnis der Chinamode des 18. Jahrhunderts. Das Dach mit seinem konkaven Schwung erinnert an eine chinesische Pagode. Die Staatlichen Schlösser und Gärten besitzen eine Porzellanskulptur der Zeit, entstanden in der kurfürstlichen Manufaktur Frankenthal. Sie zeigt einen chinesischen grünen Gartenpavillon – das kleine Modell des Anbaus am Schloss, gedacht als dekorativer Schmuck der fürstlichen Festtafel.

GARTENHAUS GANZ AUS HOLZ UND DOCH ERHALTEN
Gerade mal fünf auf fünf Meter misst die Grundfläche. Das Erdgeschoss ist offen, die Wände aus Holzgitterwerk erinnern an Spaliere im Garten, wie man sie auch in den hölzernen Laubengängen im Kreisparterre findet. Der Pavillon erweiterte die Räume des Kurfürsten im Schloss: Er befand sich direkt an der Wohnung des Kurfürsten. Unter anderem enthielt er ein Arbeitszimmer des Fürsten. Das hölzerne Bauwerk des 18. Jahrhundert hat fast ganz im Original überlebt. Jetzt wurden schadhafte Holzteile ausgebessert, Holzlamellenläden instandgesetzt und die Farbfassung erneuert. Außerdem konnten Dach und Dachrinnen ausgebessert werden. Zum Abschluss sind nun auch noch unter der Leitung des Restaurators der Staatlichen Schlösser und Gärten Thomas Merkl die Möbel aus dem Depot wieder in die Räume zurückgebracht worden. „Jetzt gehen die Führungen im Schloss wieder ihren gewohnten Weg“, erläutert Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung Schwetzingen.

GEFÖRDERT AUS LOTTO-MITTELN
Ermöglicht hat die Sanierung des raren hölzernen Anbaus die Förderung der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Im Rahmen der langjährigen Partnerschaft konnten besondere Mittel in Höhe von 140.000 € bereitgestellt werden: nicht abgeholte Gewinne der Glücksspirale. Wie immer bei erfolgreichen Restaurierungen sieht man die Arbeit kaum. Die Spuren des Alterns wurden nur behutsam retuschiert, wichtig ist die Erhaltung des Gesamten. Auffallen wird eine Veränderung daher nur den erklärten Schlossfans, die sich  häufig im Garten aufhalten. Und das sind viele. 47 % der Besucher haben sich bei der Befragung der Staatlichen Schlösser und Gärten im letzten Sommer als „regelmäßige“ Besucher bezeichnet. Bei der Zahl von  zuletzt 726.000 Gästen im Schlossgarten ist das eine beträchtliche Menge.

HISTORISCHER HINTERGRUND
Fertiggestellt war der grüne Gartenpavillon im Jahre 1780. Damals war der Auftraggeber Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz (1724-1799) schon nicht mehr in Schwetzingen. Er hatte 1777 die Herrschaft im Kurfürstentum Bayern geerbt. Ausführender Architekt, wie bei allen Gartenbauten in Schwetzingen, war der kurpfälzische Oberbaudirektor Nicolas de Pigage (1723-1796). Der leichte und spielerische Holzanbau setzt ein klares Zeichen: Der Anbau am kurfürstlichen Sommerschloss ist ein hölzernes Gartenhaus. Der Pavillon drückte eine Sehnsucht nach dem Natürlichen aus, die dem Zeitgeist jener Epoche entspricht. In Schwetzingen hat sich dafür ein weiteres ganz besonderes Zeugnis erhalten: Das Badhaus, das der Rückzugsbereich des Kurfürsten  war. Der grüne Gartenpavillon zeigt den Weg in diese neue Richtung.

SERVICE
Schlossgarten Schwetzingen
ÖFFNUNGSZEITEN
täglich 09.00 Uhr – 20.00 Uhr, letzter Einlass 19.30 Uhr

EINTRITT
Erwachsene 6,00 €, Ermäßigte 3,00 €, Familien 15,00 €

WEITERE INFORMATIONEN
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Schloss Mittelbau
68723 Schwetzingen
Service-Center
Telefon +49(0)62 21.65 888 – 0

Download und Bilder

Gartenpavillon von innen

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Uschi Wetzel

Technische Daten

JPG, 2694x1796 Pxl, 1.71 MB