Dienstag, 20. Juni 2017

Kloster Maulbronn | Ausstellungen REFORMATIONSAUSSTELLUNG AB SEPTEMBER

Am 14. September öffnet im Kloster Maulbronn die Ausstellung „Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg“ ihre Tore, Teil der großen Reformationsausstellung, die parallel in Stuttgart und in den Klöstern Maulbronn, Bebenhausen und Alpirsbach zu sehen sein wird. Am historischen Ort im Kloster Maulbronn wird zu erleben sein, welche Auswirkungen die Ereignisse der Reformation hatten: auf das Leben im damaligen Zisterzienserkloster und auf das Leben der Menschen in der Umgebung des Klosters. Die Ausstellungen werden gemeinsam vom Landesarchiv Baden-Württemberg und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg vorbereitet und durchgeführt. Jetzt präsentierten die Beteiligten in Maulbronn die Themen und erste Ausstellungsstücke.

„Freiheit – Wahrheit – Evangelium“: große Reformationsausstellung ab 14. September

Am 14. September öffnet im Kloster Maulbronn die Ausstellung „Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg“ ihre Tore, Teil der großen Reformationsausstellung, die parallel in Stuttgart und in den Klöstern Maulbronn, Bebenhausen und Alpirsbach zu sehen sein wird. Am historischen Ort im Kloster Maulbronn wird zu erleben sein, welche Auswirkungen die Ereignisse der Reformation hatten: auf das Leben im damaligen Zisterzienserkloster und auf das Leben der Menschen in der Umgebung des Klosters. Die Ausstellungen werden gemeinsam vom Landesarchiv Baden-Württemberg und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg vorbereitet und durchgeführt. Jetzt präsentierten die Beteiligten in Maulbronn die Themen und erste Ausstellungsstücke.

REFORMATIONSAUSSTELLUNG ALS HÖHEPUNKT
Die große Reformationsausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und des Landesarchivs Baden-Württemberg. Gemeinsam traten die beiden Institutionen daher bei einem Ortstermin im Kloster Maulbronn vor die Presse. „Die Ausstellung wird der programmatische Höhepunkt in unserem Themenjahr ‚Über Kreuz‘ sein“, erläutert Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Die Staatlichen Schlösser und Gärten haben das ganze Jahr 2017 unter das Thema der Reformation und ihrer Folgen gestellt.

MEHRTEILIGE AUSSTELLUNG IN STUTTGART UND IN DEN KLÖSTERN
„Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg“: Unter diesem Titel präsentiert die groß  angelegte Ausstellung ab September die frühe Zeit der Reformation im Herzogtum. „Württemberg steht  exemplarisch für die ersten Jahrzehnte der Reformation: Das Herzogtum ist eines der drei Länder, die als  erste den neuen Glauben einführten“, erläutert Prof. Dr. Peter Rückert, der Leiter des Vorbereitungsteams im Landesarchiv Baden-Württemberg, die Bedeutung. Das Besondere der Ausstellung: Sie ist vierteilig  angelegt.  Das Kernstück der historischen Schau wird in Stuttgart im Kunstgebäude am Schlossplatz zu  sehen sein, für das UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn und für die Klöster Alpirsbach und Bebenhausen werden jeweils Ausstellungsteile entwickelt, die die Spuren dieser Zeit an den klösterlichen Schauplätzen sichtbar machen.

BLICK IN DIE MAULBRONNER REFORMATIONSGESCHICHTE
Im Kloster Maulbronn konnten nun erste Zeugnisse vorgestellt werden, die sich aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erhalten haben. Etwa ein Brief des Herzogs Ulrich aus dem Jahr 1504:  Der Landesherr, der damals mit Waffengewalt die Schirmherrschaft über das mächtige Kloster anstrebte, drohte damit, Maulbronn in einen Steinhaufen zu verwandeln. Ebenfalls im UNESCO-Denkmal ausgestellt  wird ein originales Exemplar der neuen herzoglichen Klosterordnung aus jener Zeit. Archäologische Funde  ergänzen die Ausstellung in Maulbronn – etwa das Fragment eines stehenden Christuskindes aus Ton,  entstanden in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

SPUREN DER ZEIT IN KLOSTER MAULBRONN AUFGEDECKT
„Es ist uns aber ebenso wichtig, im Kloster selbst auf die Stellen hinzuweisen, an denen die Zeit noch  heute sichtbare Spuren hinterlassen hat“, erklärt die Kunsthistorikerin Alma-Mara Brandenburg, die im  Landesarchiv an der Vorbereitung der Ausstellung arbeitet. Eine Folge der Reformation war etwa, dass die vielen Heiligenaltäre aus der Klosterkirche entfernt wurden. Bis auf wenige heute noch sichtbare Reste  wurden ihre steinernen Teile abgeschlagen. Die Umwandlung der Klosterkirche in einen Predigtraum erforderte Umbauten und Veränderungen – als sichtbarstes Zeichen die neue Kanzel mit dem Wappen des  ersten evangelischen Abtes Valentin Vannius. Und auch die Klosterschüler, die nun einzogen,  hinterließen ihre Zeichen: Im Chorgestühl finden sich ihre Graffiti aus allen Jahrhunderten. 14 Tafeln und 6  Vitrinen werden in Maulbronn die Spuren der Reformation sichtbar werden lassen. Der Streit um die  Einführung der Reformation ist eines der Themen, um die es gehen wird, aber auch der Umgang mit der Klosterbibliothek oder die Anfänge der Klosterschule Maulbronn.

BEBENHAUSEN UND ALPIRSBACH ALS WEITERE STANDORTE
Mit Bebenhausen bei Tübingen und Alpirsbach im Nordschwarzwald werden zwei weitere Klöster zu  Ausstellungsstandorten. Mit Exponaten aus der Geschichte des jeweiligen Klosters wird dort die  Entwicklung in den ersten Jahrzehnten der Reformation erzählt und auf die Spuren der Zeit hingewiesen, die sich in den Bauwerken erhalten haben. Die ehemaligen Klöster erhielten wichtige Funktionen im  Herzogtum, als Schulen und als Verwaltungszentren.

SPEKTAKULÄRES AUS DER FRÜHEN ZEIT DER REFORMATION
Was das Ausstellungsteam um Prof. Dr. Peter Rückert vom Landesarchiv Baden-Württemberg an  Exponaten zusammenträgt, verspricht eine spektakuläre Sicht auf die frühe Zeit der Reformation in  Württemberg. Etwa das Original des Pergaments, mit dem der Papst den Reformator Martin Luther  aufforderte, von seinen Thesen Abstand zu nehmen – unter Androhung des Kirchenbanns. Diese  Bannandrohungsbulle, eines von drei erhaltenen Exemplaren, wird im Hauptstaatsarchiv verwahrt und ist  eine der kostbarsten und rarsten Urkunden, die dieses bedeutende Archiv besitzt. Sie wird in Stuttgart zu sehen sein.

SERVICE UND INFORMATION
BEGLEITPUBLIKATIONEN
Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog und ein Begleitband, jeweils mit ca. 300 Seiten
Umfang. Der Katalog wird ergänzt durch eine CD mit Texten und Liedern der Zeit. Der
Begleitband enthält etwa 30 Aufsätze einschlägiger Spezialisten zu den verschiedenen
Themenbereichen der Reformation. Bereits jetzt liegt ein Prospekt vor, der über die
Ausstellung informiert und Lust auf den Besuch macht.

TERMINE
Freiheit – Wahrheit – Evangelium. Reformation in Württemberg
Stuttgart, Kunstgebäude: 13.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Maulbronn: 14.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Bebenhausen: 15.9.2017 – 19.1.2018
Kloster Alpirsbach: 16.9.2017 – 19.1.2018

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Baden-
Württemberg, Winfried Kretschmann.

Anlässlich des Reformationsjubiläums bilden die Institutionen an der Kulturmeile
Stuttgart eine gemeinsame „Reformationsmeile“ mit einem vielseitigen Programm:
www.reformationsmeile-stuttgart.de

Download und Bilder

Der Kreuzgarten

Bildnachweis

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl

Technische Daten

JPG, 2600x1735 Pxl, 2.86 MB