Mittwoch, 27. November 2013

Kloster Maulbronn | Sonstige Veranstaltungen UMFASSENDE SANIERUNG BEREITET JUBILÄUM VOR

Ein seltenes Ereignis war es – und mehr als eindrücklich: In diesem Jahr erlebten einige Maulbronner mit, wie für die mittelalterliche Klosterkirche eine neue Glocke gegossen wurde. Jetzt, mit dem Abschluss der großen Restaurierungsarbeiten an der Klosterkirche, läutet die Bronzeglocke im Dachreiter der Zisterzienserkirche. Damit ist das Klostererlebnis wieder vollkommen, gerade rechtzeitig zur Adventszeit im UNESCO-Welterbe-Denkmal. Für alle, die dabei waren, bleibt der Guss der neuen Glocke das eindrucksvollste Erlebnis in einem Jahr intensiver Arbeiten an der grandiosen Klosteranlage. Ab Frühjahr 2014 wird mit vielen Veranstaltungen gefeiert, dass das einstige Zisterzienserkloster Maulbronn seit 20 Jahren von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt ist.

Mit einer neuen Glocke in den Advent

Ein seltenes Ereignis war es – und mehr als eindrücklich: In diesem Jahr erlebten einige Maulbronner mit, wie für die mittelalterliche Klosterkirche eine neue Glocke gegossen wurde. Jetzt, mit dem Abschluss der großen Restaurierungsarbeiten an der Klosterkirche, läutet die Bronzeglocke im Dachreiter der Zisterzienserkirche. Damit ist das Klostererlebnis wieder vollkommen, gerade rechtzeitig zur Adventszeit im UNESCO-Welterbe-Denkmal. Für alle, die dabei waren, bleibt der Guss der neuen Glocke das eindrucksvollste Erlebnis in einem Jahr intensiver Arbeiten an der grandiosen Klosteranlage. Ab Frühjahr 2014 wird mit vielen Veranstaltungen gefeiert, dass das einstige Zisterzienserkloster Maulbronn seit 20 Jahren von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt ist.

TRADITIONSREICHER GLOCKENGUSS ALS GROSSES ERLEBNIS
„Ein ganz großes Erlebnis“ war es, sagt Peter Braun, der Leiter der Klosterverwaltung, „geradezu eine mystische Erfahrung“. Er spricht vom Guss der neuen Glocke in der traditionsreichen Glockengusswerkstatt Bachert in Karlsruhe. Der Termin war für viele, die mit dem ehrwürdigen UNESCO-Denkmal verbunden sind, ein wichtiges Ereignis im Frühjahr 2013 – und sie erlebten den Guss fast als ein archaisches Ritual. Ein Wunder ist das nicht, denn Glocken werden heute kaum anders als zu Zeiten der mittelalterlichen Baumeister gegossen. Überlieferte Materialien für Gussform und Glocke, ein dunkler, rußgeschwärzter Raum, erhellt nur durch den glühenden Lichtschein der flüssigen Bronze: Der Meister der mittelalterlichen Glocke, die durch den Neuguss ersetzt werden konnte, hätte sich nicht fremd gefühlt, denn die Technik hat sich fast gar nicht verändert.

GLOCKE VON MEISTER CUNRAD AUS DEM 13. JAHRHUNDERT GESICHERT
Die neue Glocke ersetzt heute im kleinen Dachreiter der Klosterkirche die älteste Glocke des Enzkreises, gegossen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von Meister Cunrad von Fulda. Ursprünglich hing die „Cunrad“ als kleinste Glocke im großen Dachreiter, dem Kirchturm. Erst nach 1945 versetzte man die Glocke in den kleinen Dachreiter, was zu statischen Problemen führte. Denn mit ihrem Gewicht von über 300 Kilogramm war sie für diesen Platz zu schwer. Zudem war die bald 800 Jahre alte historische Kostbarkeit hier Wind und Wetter ausgeliefert. „Sie konnte schon seit langer Zeit wegen ihrer Schutzbedürftigkeit nicht mehr geläutet werden“, betont Gerhard Habermann vom zuständigen Amt Pforzheim von Vermögen und Bau. Jetzt hat sie einen sicheren Platz in einer neuen Glockenstube unter dem kleinen Dachreiter im Dach der Kirche. „Hier kann man sie sogar zu besonderen Anlässen wieder zum Klingen bringen“, so Habermann. Die neue Glocke mit dem Gussjahr 2013 ist nur noch 120 Kilogramm schwer. Mit ihrem Durchmesser von 54 Zentimetern ist sie 20 cm kleiner als die „Cunrad“ und in ihren Abmessungen auf die Statik des Dachreiters abgestimmt. Ihr Ton – ein „as“ – erklingt unter anderem bei Taufgottesdiensten.

DAS JAHR IM KLOSTER GEHT ZU ENDE – DIE SANIERUNG AUCH
Die Klosterkirche ist nun wieder mit komplettem Geläut versehen. Damit sind die vielfältigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten mit dem Ende des Jahres 2013 zu einem glücklichen Abschluss gekommen. „Wir sind froh, dass wir unseren vielen Besuchern in der Advents- und Weihnachtszeit Kloster Maulbronn wieder schön und ohne Gerüste zeigen können“, sagt Peter Braun von den Staatlichen Schlössern und Gärten. Die stimmungsvolle Klosteranlage ist längst auch in den kalten Monaten zu einem Besuchermagneten geworden. Mit Führungen im Kerzenschein nutzen die Staatlichen Schlösser und Gärten die besondere Atmosphäre der Wintermonate. Eine Adventskalender-Ausstellung im Fruchtkasten zieht Familien an. Am Wochenende vom zweiten Advent füllt der berühmte Maulbronner Weihnachtsmarkt den Klosterhof mit Menschen. „Aber genauso viele Leute kommen, weil sie die besondere spirituelle Stimmung der stillen Klosterkirche und des winterlichen Kreuzgangs suchen“, weiß Peter Braun. Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit im Frühjahr 2014 startet dann das Veranstaltungsprogramm, mit dem die Staatlichen Schlösser und Gärten feiern, dass Kloster Maulbronn seit 20 Jahren auf der UNESCO-Liste des Welterbes steht.

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