Montag, 28. Dezember 2015

Begehrte Berater der katholischen Landesherren: die Jesuiten am Oberrhein

Dank ihrer erfolgreichen Bildungs- und Missionsarbeit waren die Jesuiten vom 16. bis weit ins 18. Jahrhundert hinein begehrte Ansprechpartner der katholischen Landesherren. Die Mannheimer Tagung „Jesuiten am Oberrhein“ vom 11. bis 13. März in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten beleuchtet die kulturelle und politische Bedeutung der Glaubensgemeinschaft. Bei der grenz- und fächerübergreifenden Veranstaltung, die sich an Interessierte wie Experten richtet, wird auch der starke Bezug der Jesuiten zum Tagungsort Schloss Mannheim und zur Region deutlich.

MANNHEIM UND DIE JESUITEN
Ihre Bildungs- und Missionsarbeit wirkte einst tief in die Gesellschaft hinein: Die Jesuiten hatten in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert großen kulturellen und politischen Einfluss. Galten sie doch als begehrte Berater der katholischen Landesherren. Die Tagung „Jesuiten am Oberrhein“, die in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten vom 11. bis 13. März 2016 im Schloss Mannheim stattfindet, widmet sich grenz- und fächerübergreifend der kulturellen und politischen Bedeutung der Jesuiten am Oberrhein, in der Schweiz und im Elsass. Dabei stehen weder die Ordensgeschichte der Jesuiten noch theologische Fragen im Zentrum, sondern vielmehr die Wirkung der Glaubensgemeinschaft sowie ihr starker Bezug zum Tagungsort und der Region. Schließlich entstanden mit der Jesuitenkirche und dem Jesuitenkolleg in Mannheim bedeutende jesuitische Bauwerke, die mit dem Mannheimer Hof auf das Engste verbunden waren.

FÄCHERÜBERGREIFENDE FORSCHUNG
Bei der Tagung, die sich gleichermaßen an Experten und Interessierte richtet und deren Teilnahme kostenlos ist, werden unterschiedliche Facetten der Jesuitenforschung in den Blick genommen: Prof. Dr. Hermann Wiegand spricht über die prunkvolle Präsentation der Mannheimer Jesuitenkirche, Dr. Julius Oswald SJ über die Organisation des Ordens. Weitere Themen sind unter anderem das Elsass als „Land der Jesuiten“ und das wissenschaftliche Netzwerk der Ordensgelehrten. Die Tagung beleuchtet auch den engen Bezug zum Adelshaus Wittelsbach und ist somit gleichermaßen eine Folgeveranstaltung und Vertiefung des Wittelsbacherjahres. Besichtigungen der Jesuitenkirchen in Mannheim und Heidelberg sind ebenfalls Teil der Veranstaltung.

BOTSCHAFTER DES GLAUBENS
Im Jahr 1540 bestätigte Papst Paul III. die Gründung der Gesellschaft Jesu. Schon wenige Jahre später wurden die Jesuiten von Kurfürst, Markgraf oder Bischöfen an den Oberrhein gerufen, um dort als Botschafter des Glaubens aufzutreten. So entstanden mehrere Niederlassungen, an denen die Jesuiten Kirchen und Schulen bauten. Bislang konzentrierte sich die Forschung zu den Jesuiten am Oberrhein meist auf einzelne Niederlassungen und ausgewählte Persönlichkeiten. Bei der Tagung „Jesuiten am Oberrhein“, die von der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein in Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg organisiert wird, werden die Aktivitäten der Jesuiten fächer- und grenzübergreifend in den Blick genommen.

PROGRAMM UND ANMELDUNG
Das ausführliche Tagungsprogramm steht im Internet unter www.schloss-mannheim.de/besucherinformation/fuehrungen-veranstaltungen/tagung/ zur Verfügung. Anmeldungen sind bis 4. März 2016 per E-Mail an krimm@ag-landeskunde-oberrhein.de oder jesuitica@jesuiten.org möglich.