Mittwoch, 2. September 2015

Residenzschloss Ludwigsburg | Allgemeines UMSIEDLUNG DER SCHLOSSKARPFEN

Seit über 50 Jahren leben sie im Brunnen des Ehrenhofs der Ludwigsburger Residenz: die Schlosskarpfen. Gut gehütet und gepflegt wurden sie von Ulrich Krüger, dem ehemaligen Leiter der Schlossverwaltung. Nun ziehen die großen Tiere um und erhalten eine neue Heimat.

Seit über 50 Jahren leben sie im Brunnen des Ehrenhofs der Ludwigsburger Residenz: die Schlosskarpfen. Gut gehütet und gepflegt wurden sie von Ulrich Krüger, dem ehemaligen Leiter der Schlossverwaltung. Nun ziehen die großen Tiere um und erhalten eine neue Heimat.

AUCH DIE SCHLOSSKARPFEN GEHEN IN RENTE
Ulrich Krüger, als langjähriger Leiter der Schlossverwaltung vor zwei Jahren in den Ruhestand verabschiedet, verlässt demnächst mit seiner Familie die Dienstwohnung in Schloss Ludwigsburg. Mit ihm zieht auch die ganz besondere Fachkenntnis weg, die es für die Pflege der an sich anspruchslosen Fische braucht: Denn zum Teil handelt es sich um wahre Karpfen-Methusalems, die ältesten sind über 40 Jahre alt. Um das Wohl der Fische nicht zu gefährden, haben sich die Staatlichen Schlösser und Gärten dazu entschlossen, die beliebten Tiere mit der Hilfe von Ulrich Krüger umzusiedeln. Das neue Karpfengewässer gehört zu einem Fischereiverein bei Enzweihingen; glückliche Fügung: In diesem Verein ist auch Ulrich Krüger Mitglied.

PROMINENTE ALTE SCHLOSSBEWOHNER
Viele Menschen, die das Schloss besucht haben, kennen die großen, alten Karpfen – und viele Besucher, die heute längst erwachsen sind, haben die großen Fische bereits in ihrer Kindheit gesehen. Kein Wunder, dass die Brunnenbewohner bei Jung und Alt beliebt sind. In Ludwigsburg ranken sich zum Teil schon Legenden um die Tiere und „…auf jeden Fall gehören sie schon sehr lange irgendwie zum Schloss und zum Schlosshof dazu“, erklärt Stephan Hurst, seit Sommer 2013 Leiter der Schlossverwaltung, bedauernd. Aber auch Karpfen werden alt – und nun verabschieden sie sich in den Ruhestand. Im Herbst sollen die bisherigen Schlosskarpfen ihr neues Gewässer beziehen. Für Stephan Hurst ist das eine Beruhigung und Erleichterung: „Dass das Brunnenbecken für die großen Tiere kein optimaler Lebensraum ist, war schon länger klar.“ Und er dankt ausdrücklich seinem Vorgänger: „Ulrich Krüger hat sich, neben vielen anderen Leistungen, auch um die Pflege der Fische große Verdienste erworben.“

BRUNNEN ALS PRÄCHTIGES ZENTRUM DES EHRENHOFES
Der Brunnen im Mittleren Schlosshof ist ein Monument aus der Zeit des ersten Königs von Württemberg und ein beliebtes Fotomotiv bei allen Schlossbesuchern. Entworfen hat ihn der Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret in den Jahren 1807 und 1808 als Ersatz für die barocken Gitter des Ehrenhofes, die man damals entfernt hatte. Vier Löwenfiguren, Seepferdreliefs, ein Schild mit dem Monogramm König Friedrichs, „FR“, dem Goldenen Adlerorden und der Königskrone sowie der abschließende Adler dienen als prachtvoller Schmuck. Wie hier finden sich an zahlreichen Stellen im Schloss Referenzen an den württembergischen Adlerorden, mit dem württembergische König Friedrich I. die Prominenz seiner Zeit um sich versammeln wollte. Zu den Trägern des Ordens gehörte etwa der französische Kaiser Napoleon. Der Brunnen wird übrigens heute noch direkt aus einer Quelle gespeist; sie entspringt in der Ludwigsburger Oststadt.

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