Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Zitate

Feuer und Wasser faszinieren. Die Elemente prägen seit Urzeiten das Leben der Menschen. Sie sind lebensnotwendig, versprechen Komfort und Luxus – und bergen doch Gefahr in sich. Dichter und Denker, Philosophen und Künstler haben sich damit beschäftigt und ihre Gedanken zu Papier gebracht. Stöbern Sie selbst!

Ursprung

Alles ist aus dem Wasser entsprungen! 
Alles wird durch Wasser erhalten!
Ozean, gönn uns dein ewiges Walten.

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), deutscher Dichter, aus: Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 1832

Schloss Heidelberg, Bank auf der Scheffelterrasse

Entfachen

Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das lediglich entzündet werden will.

Plutarch (um 45–125 nach Christus), griechischer Schriftsteller und Philosoph, aus: Moralia I, Über das Zuhören, ca. 100 nach Christus

Wein und Wasser

Der beste Wein ist der älteste, das beste Wasser ist das jüngste.

William Blake (1757–1827) zugeschrieben, englischer Dichter und Maler

Kloster Maulbronn, Weinberge mit Picknick

Erkenntnis

Wer nicht sucht, der findet nicht. Der Strom fließt nicht zu den Menschen, die ihn zwar kennen, aber nicht zu ihm kommen wollen, sondern sie müssen zu ihm hinzutreten, wenn sie sein Wasser zu schöpfen begehren.

Hildegard von Bingen (1098–1179, deutsche Äbtissin und Dichterin, Universalgelehrte, aus: Scivias, um 1151

Risiko

Nur wer das Spiel mit dem Feuer nicht beherrscht, verbrennt sich die Finger.

Oscar Wilde (1854–1900), irischer Schriftsteller, aus: Eine Frau ohne Bedeutung, 1893

Spektakel

Während ein Feuerwerk abgebrannt wird, sieht niemand nach dem gestirnten Himmel.

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), mährisch-österreichische Schriftstellerin, aus: Gesammelte Schriften, Band 1: Aphorismen. Parabeln, Märchen und Gedichte, 1893

Residenzschloss Ludwigsburg, bei Feuerwerk

Brennen

… die hohe Flamme verzehrt zu viel Oel, aber sie leuchtet auch um so heller.

August von Kotzebue (1761–1819), deutscher Autor, aus: Erinnerungen von einer Reise aus Liefland nach Rom und Neapel, Dritter Teil, 1805

Läutern

Nicht nur mit Wasser muß man gewaschen werden, auch mit Feuer muß gereinigt und geläutert werden.

Bernhard von Clairvaux (1090–1153) zugeschrieben, Abt und Zisterziensermönch

Kloster und Schloss Salem, Architektur aus dem Münster

Beruhigen

Wie Wasser das Feuer löscht, so dämpft ein sanftes Wort den Zorn.

Franz von Sales, (1567–1622), Ordensgründer, Mystiker und Kirchenlehrer, aus: Der Geist des heiligen Franz von Sales, Fürstbischofs von Genf. Gesammelt aus den Schriften des Johann Peter Camus, Bischofs von Belley, 1830

Schnee

Denn der Schnee von gestern ist das Wasser von morgen.

Mehrere Zuschreibungen, beliebte Weisheit aus der evangelischen Seelsorge

Kloster und Schloss Bebenhausen, Kreuzgarten aus der Luft bei Winter

Macht

Wohltätig ist des Feuers Macht, 
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.

Friedrich Schiller (1759–1805), deutscher Dichter und Lyriker, Schüler der Solitude, aus: Das Lied von der Glocke, 1799

Schloss Solitude von Außen

Freund

Lernt das Wasser richtig kennen, und es wird euch stets ein verlässlicher Freund sein.

Sebastian Kneipp (1821–1897) zugeschrieben, deutscher katholischer Priester und Naturheilkundiger

Römische Burgruine Badenweiler, Ruine der Badestätte von 100 v. Chr.

Wärme

Wenn die Jugend ohne Feuer war, wird leicht das Alter ohne Wärme sein.

Anna Enders-Dix (1874–1974), deutsche Schriftstellerin, aus: Aphorismen und Sinnsprüche, 1910

Kraft

Weich ist stärker als hart, Wasser stärker als Fels, Liebe stärker als Gewalt.

Hermann Hesse (1877–1962), Schriftsteller, Maler und Literatur-Nobelpreisträger, aus: Siddhartha, 1922

Kloster Maulbronn, Brunnenhaus

Tiefgründig

Die tiefsten Wasser fließen am leisesten.

Quintus Curtius Rufus (circa 1. Jahrhundert nach Christus), römischer Geschichtsschreiber, Geschichte Alexanders des Großen, Buch 7

Burgfeste Dilsberg, Burgstollen

Schöpfung

Dann sprach Gott: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem Ort und das Trockene werde sichtbar. Und so geschah es.

1. Mose (Gen) 1,9-10

Glaube

Wasser allein tut's nicht, sondern das Wort Gottes, …

.Martin Luther (1483–1546), Reformator, aus:  Kleiner Katechismus, 1529

Schloss Heidelberg, Schlosskapelle im Friedrichsbau

Feuertaufe

Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich … Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Matthäus 3,11

Residenzschloss Ludwigsburg, Deckengemälde der Schlosskapelle

Feuer und Flamme

Der Geist ist ein Feuer, dessen Flamme der Gedanke ist.

Joseph Joubert (1754–1824), französischer Essayist, aus: Joseph Joubert’s Gedanken, Versuche und Maximen. Übersetzung von Franz Graf Pocci, 1851

Kloster Wiblingen, Figur im Bibliothekssaal

Spiel und Kunst

Auch das Wasser verschönert den Garten sehr, besonders wenn es fließt und wenn es aus Fontänen hervorsprudelt und springt.

Intendant der königlichen Gärten in Paris

Elemente

Feuer, Luft, Wasser, Erde sind im Menschen, aus ihnen besteht er. Vom Feuer hat er die Wärme, Atem von der Luft, vom Wasser Blut und von der Erde das Fleisch.

Hildegard von Bingen (1098–1179), deutsche Äbtissin und Dichterin, Universalgelehrte, aus: Causae et Curae, herausgegeben 1903

Schloss Bruchsal, Gartensaal

Risiko

Feuer und Wasser sind zwei gute Diener, aber schlimme Herren.

Deutsches Sprichwort

Schloss Salem, Gemälde vom Klosterbrand Brugger