Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Was am 29. Dezember geschah …Ein namhafter Künstler wird geboren

Der Barockmaler Franz Georg Hermann prägte das Innere zahlreiche Klöster und Kirchen Schwabens. Besonders beeindruckend ist eines seiner letzten Werke: das Deckengemälde der Bibliothek im Kloster Schussenried. Es zeigt eine Szene schwäbisch-französischer Geschichte.

Selbstporträt von Franz Georg Hermann

Ein Künstler im Selbstporträt: Franz Georg Hermann.

WIE DER VATER, SO DER SOHN

Franz Georg Hermann wurde am 29. Dezember 1692 als Sohn des Malers Franz Benedikt Hermann geboren. Dieser war niemand geringerer als der Hofmaler der Fürstabtei Kempten. Beruflich trat der Sohn in die Fußstapfen des Vaters: Franz Benedikt bildete seinen Sohn als Lehrling aus, anschließend lebte Franz Georg elf Jahre lang – mit finanzieller Unterstützung seiner Familie – in Italien. Dort begann er, sich einen Namen zu machen: An der Accademia di San Luca zu Rom gewann er den ersten Preis seiner Malklasse. 1718 kehrte er in seine Heimat zurück.

Kloster Schussenried, Detail, Deckenfresko im Bibliothekssaal

Das Deckenfresko im Bibliothekssaal zeigt das künstlerische Geschick Hermanns.

VON KLÖSTERN, KIRCHEN UND EINEM KÜNSTLER

Franz Georg Hermanns Lebenswerk ist beachtlich. Er erhielt unter anderem Aufträge der Benediktinerabtei Ottobeuren, der Klosterkirche St. Mang in Füssen, der Augustinerkirche in Memmingen und des Fürststifts Kempten – dort finden sich seine Gemälde an den Decken und Wänden der Residenz. Im Juli 1755 schloss er den Vertrag für das Deckengemälde des Bibliothekssaals von Kloster Schussenried. Insgesamt zwei Jahre – die Arbeiten ruhten kurzzeitig wegen der Wahl eines neuen Abts – benötigte Hermann für die Vollendung des eindrucksvollen Deckengemäldes.

Kloster Schussenried, Detail, Ausschnitt aus dem Deckenfresko im Bibliothekssaal

Abt Nikolaus Wierith zur Audienz beim französischen Ludwig XIV.

EIN BEEINDRUCKENDES GEMÄLDE

Das Kloster Schussenried gehörte zum Orden der Prämonstratenser, der 1120 im französischen Prémontré gegründet worden war. Im prächtigen Deckengemälde verherrlichte Hermann die Wissenschaften und den Glauben – eine angemessene Komposition für eine Bibliothek. Daneben fanden auch berühmte Prämonstratenser Eingang ins Bild: Beispielhaft hierfür steht der Abt Nikolaus Wierith, der 1686 eine Audienz bei Ludwig XIV., dem französischen König, hatte. Das Gemälde erinnert bis heute an diesen denkwürdigen Moment.

Kloster Schussenried, Innenansicht, Bibliothekssaal

Der Bibliothekssaal von Kloster Schussenried verbindet Wissen, Glauben und Kunst.

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