Motiv der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Was am 29. November geschah …Ein Leben fürdie Gartenbaukunst

Am 29. November 1765 starb der Franzose Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville. Er war Wissenschaftler, Autor und Gartenbaukünstler. Sein Hauptwerk über die Gartenbaukunst fand zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen in viele Sprachen – seine Entwürfe reichlich Verwendung in ganz Europa.

Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville, Vincenzio Vangelisti, 1775, Foto: Wikimedia Commons, Urheber unbekannt

Porträt eines Experten: Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville.

EIN GELEHRTER KOPF

Antoine-Joseph Dezallier d’Argenville wurde 1680 in Paris als Sohn eines Buchhändlers geboren. Seine Studienjahre verbrachte er am Collège du Plessis. 1709 veröffentlichte er anonym das Buch „La théorie et la pratique du jardinage“ – ein Meilenstein der Gartenbaukunst. In ihm konservierte Dezallier d’Argenville das Wissen des französischen Gartenarchitekten André Le Nôtre, der die Gartenanlagen von Versailles entworfen hatte. Auf gut verständliche Weise konnte man hier erfahren, wie man einen opulenten Barockgarten anzulegen hatte.

Stich eines Wirbellabyrinths, Dezallier d’Argenville, 1709

Entwurf eines Wirbellabyrinths mit Brunnen von Dezallier d’Argenville.

EIN GRUNDLAGENWERK DER GARTENARCHITEKTUR

Das Buch von Dezallier d’Argenville begründete die Gartenarchitektur als eigenständige Kunst. Das Werk erfuhr zahlreiche Neuauflagen, Nachbearbeitungen und Übersetzungen. In der deutschen Auflage des Werkes „Die Gärtnerey, so wohl In ihrer Theorie oder Betrachtung, Als Praxi oder Übung“ heißt es: „Man kann also ohne Ruhm sagen, daß in diesem Wercke etwas Neues zu finden (…). Vielleicht wird ins künftige eine geschicktere Hand dasjenige zur Vollkommenheit bringen, wovon man allhier nur einen Entwurff mittheilet.“ – eine maßloße Untertreibung.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Luftansicht

Die Anleihen des Gartens an Frankreich sind nicht zu übersehen.

NACH FRANZÖSISCHEM VORBILD

Carl Theodor, Kurfürst der Pfalz, war vom großen Nachbar links des Rheins angetan. Für Schloss und Schlossgarten Schwetzingen schwebte ihm 1748 Großes vor: Mit der Neugestaltung des Schlossgartens wurde der Hofgärnter Johann Ludwig Petri beauftragt. Dieser wurde einst in Paris ausgebildet – und kannte das Werk von Dezallier d’Argenville. Bei seinem Gartenbauvorhaben orientierte er sich entsprechend. Das Ergebnis war ein deutsch-französischer Garten, der durch seine gleichsam verspielten wie modernen Elemente großen Eindruck hinterließ.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Außenansicht, Blick auf die Broderie

Der Garten von Schloss und Schlossgarten Schwetzingen brilliert durch sein elegantes Design.

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