Donnerstag, 14. Mai 2020

Schloss Bruchsal | Allgemeines Ausstellung „Memento Mori“ ab 14. Mai im Schloss zu sehen

Werke der Malerin Dr. Karin Bury zeigen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg vom 14. Mai bis 7. Juni 2020 in Schloss Bruchsal. Die Sonderausstellung „Memento Mori“ umfasst 55 gegenständliche Gemälde und Zeichnungen. Alle Arbeiten befassen sich unter verschiedenen Blickwinkeln mit den Themen Werden und Vergehen. Ursprünglich war die Ausstellung für den März angesetzt, konnte aber bis zur Wiedereröffnung von Schloss Bruchsal nach der Corona-Schließung verschoben werden.

WERDEN UND VERGEHEN ALS THEMA

Ernsthaft, hintergründig, humorvoll: Die Wege, auf denen sich die Arbeiten von Karin Bury den Themen Tod und Vergänglichkeit nähern, sind ganz unterschiedlich. Die Künstlerin will allen, die ihre Bilder betrachten, Raum lassen, einen philosophischen Ausweg aus der Beklommenheit angesichts der Bedeutung des Themas zu finden. Ganz konzentriert setzt sie immer wieder subtile Abstufungen von Schwarz und Grau ein und erzeugt damit Effekte, die oft mehr zum Nachdenken anregen als plakative Farbigkeit. Ihre farblich reduzierten Momentaufnahmen kreisen häufig um die Frage: Was bleibt am Ende? Unter den Werken befinden sich klassische Vanitasmotive wie Schädelstudien oder Pflanzenstillleben, aber auch Bildpaarungen, die ein lebendes Tier mit dem später aus dem Lebewesen entstandenen Produkt verbinden.

 

ÄSTHETIK VERGANGENER GAUMENFREUDEN
Eher satirisch geprägt sind Arbeiten wie die „Hutschenreuther Pfauenpastete“ und die „Flucht aus Hutschenreuth“. Sie sind humorvolle Anspielungen auf vergangene Gaumenfreuden, aber beziehen sich auch auf barocke Gefäße, sogenannte „Schaugerichte“, die man im Bruchsaler Schloss zu Zeiten der Fürstbischöfe kannte. So entflieht etwa ein startender Schwan dem Suppenteller aus feinem Porzellan mit seinem historischen Zwiebelmuster.

 

AUSSTELLUNG IM THEMENJAHR „UNENDLICH SCHÖN“
Eine Reihe von Selbstporträts der Künstlerin begleitet ironisch den eigenen Prozess des Welkens und stellt diese Bildnisse denen der eigenen Enkel gegenüber. Ganz anders das Werk „Me too“. Es zeigt ein Mädchen in Ministrantenkleidung und Laufschuhen vor einem düsteren Hauseingang. Hier wird an die Me-Too-Debatte und die Missbrauchsenthüllungen in kirchlichem Zusammenhang erinnert und die Frage aufgeworfen, ob die Erinnerung an erlittenes Unrecht wirklich jemals stirbt. Die Ausstellung gehört zum Programm der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg im Rahmen des aktuellen Themenjahres „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“. Schloss Bruchsal mit seiner besonderen Geschichte von Glanz, Zerstörung und Wiederaufbau ist eines der zentralen Monumente im Themenjahr 2020.

 

DIE KÜNSTLERIN
Dr. Karin Bury wurde 1963 in Lahr/Schwarzwald geboren. Die promovierte Kunsthistorikerin arbeitet seit vielen Jahren als freischaffende Malerin, Illustratorin und Grafikerin. Seit 2004 ist sie Dozentin für Malerei, Zeichnung, plastisches Gestalten und kreatives Schreiben an verschiedenen Bildungseinrichtungen mit Erwachsenen und Kindern in der Metropolregion Rhein-Neckar. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung. Seit 2015 leitet sie das Atelier „Molemol“ (Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt) für Künstler mit geistiger Behinderung in Speyer.

 

AUSSTELLUNGSBESUCH IN DER CORONA-ZEIT
Die Ausstellung ist im freien Rundgang zu sehen; die Schlossverwaltung Bruchsal hat dafür einen Weg entwickelt, der als Einbahnstraße funktioniert, sodass sich keine Wege kreuzen. Die Größe der Räume macht es möglich, dass 20 Personen gleichzeitig die Sonderausstellung besuchen. Es gelten, wie im gesamten Schloss, die aktuellen Hygiene-und Abstandsregelungen. Die Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, 1,5 m Abstand zueinander zu halten. In den Räumen besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes. Die Räume werden regelmäßig gelüftet, alle Türen in den Sonderausstellungsräumen sind zu einer optimalen Belüftung durchgängig geöffnet. „Wir versuchen, unseren Gästen im Schloss ein möglichst gutes Besuchserlebnis zu ermöglichen – trotz der geltenden Einschränkungen durch die Vorgaben der Corona-Verordnung“, erklärt Christina Ebel, die Leiterin der Schlossverwaltung Bruchsal.

 

Service
Ausstellung

Memento Mori

Dr. Karin Bury

 

DAUER DER AUSSTELLUNG

Donnerstag, 14. Mai 2020 bis Sonntag, 7. Juni 2020

 

AUSSTELLUNGSORT

Schloss Bruchsal, Sonderausstellungsräume (Schönbornsaal, Huttensaal, Styrumsaal)

 

ÖFFNUNGSZEITEN SCHLOSS UND AUSSTELLUNG

Dienstag – Sonntag und Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr

 

EINTRITT

Der Eintritt in die Ausstellung ist im regulären Schloss-Eintrittspreis enthalten.

 

HINWEIS

Inklusionsfreundliche Ausstellung. Die Titelschilder zu den ausgestellten Werken sind extra groß und kontraststark für bessere Lesbarkeit gedruckt. Außerdem werden die Arbeiten rollstuhlfahrerfreundlich gehängt.

 

KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN

Schloss Bruchsal

Schlosskasse Schlossraum 4

76646 Bruchsal

Telefon 072 51.74 - 26 61

info@schloss-bruchsal.de

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