Sturm aufs Schloss am 22. Februar. Die Schlossverwaltung sucht Mitstreiter
Das Residenzschloss Ludwigsburg in Gefahr: Am 22. Februar – so gehen Gerüchte – werden die Ludwigsburger Narren versuchen, das Schloss zu erobern. Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung, ruft die Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburg dazu auf, ihr Schloss gegen die närrischen Angreifer zu verteidigen.
SCHLOSS LUDWIGSBURG ALS ZIEL DES NARRENSTURMS
Kaum ein halbes Jahr im Amt, sieht sich der Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg einem ersten Ernstfall gegenüber – und noch dazu einem, den sich Stephan Hurst nicht einmal im Traum hätte einfallen lassen. „Jedenfalls stand die Schlosseroberung durch die Ludwigsburger Narren nicht auf meiner To-Do-Liste bei der Einarbeitung“, bemerkt Hurst, der mit Ludwigsburg das besucherstärkste Schloss in Württemberg leitet. Am 22. Februar, so kündigen die Ludwigsburger Narren an, wollen sie das Schloss erobern. Der Zug der Narrengesellschaften wird um 11.11 Uhr auf dem Marktplatz starten und voraussichtlich um 12.12 Uhr das Schloss erreichen.
Im letzten Jahr waren es einige Hundert Faschingsaktivisten, die vom damaligen Schlossverwalter Ulrich Krüger die Schlüsselgewalt über sein Reich forderten. Und der musste, trotz technischer Unterstützung durch einen Hubwagen und trotz Begleitung angemessen historisch gekleideter Damen und Herren aus dem Schloss schließlich kapitulieren und den Schlüsselbund herausgeben. Die farbenprächtigen Gestalten der rund 40 Narrengesellschaften aus Ludwigsburg boten ein sehenswertes Bild auf dem Schlosshof. Den Brauch, das Residenzschloss zum Start der „heißen Phase“ der Faschingstage zu erobern, gibt es erst seit kurzem – in früheren Jahren stürmten die Ludwigsburger Narren das Rathaus.
EINLADUNG ZUM NARRENSTURM UND ZUR SCHLOSSVERTEIDIGUNG
„In Baden bin ich einer solchen Herausforderung nicht begegnet“, lacht Hurst. Und daher lädt er alle Ludwigsburger ein, am 22. Februar zusammen mit ihm das Residenzschloss Ludwigsburg zu verteidigen. „Wir brauchen natürlich Beistand, um das Residenzschloss vor den Umtrieben der Narren zu retten – da baue ich auf die Solidarität der Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburger,“ so Hurst. Und er kündigt an, dass für das leibliche Wohl gesorgt sein wird. Für passende Musik garantieren die Musikgruppen der beteiligten Narrengesellschaften.
SCHLOSSHOF WÄHREND NARRENSTURM NICHT PASSIERBAR
Die Schlossverwaltung weist darauf hin, dass am 22. Februar von ca. 11.00 bis 13.30 Uhr der Durchgang durch den Schlosshof nicht oder nur erschwert möglich ist.