Verhandlung statt Verwüstung
Der Bauernkrieg von 1524/1525 zählt zu den einschneidendsten Ereignissen der Reformationszeit – Burgen und Klöster gingen vielerorts in Flammen auf, als sich Bauern und Teile des Bürgertums gegen ihre Herren stellten. Am 29. April 1525 kam der Konflikt nach Bebenhausen bei Tübingen: Ein Bauernhaufen fiel ein und forderte die Mönche zur Übergabe des Klosters auf. Abt Johannes von Friedlingen sprach mit den Aufständischen und bewies dabei großes Verhandlungsgeschick. Im Vortrag „In Furcht vor der Gewalt. Kloster Bebenhausen im Bauernkrieg“ zeichnet Prof. Dr. Peter Rückert am Donnerstag, 23. Oktober, um 19.00 Uhr im Grünen Saal von Kloster und Schloss Bebenhausen die ereignisreiche Geschichte nach. Der Vortrag beleuchtet den Konflikt, seine Ausgangssituation und das Ende des Bauernkriegs sowie die Einführung der Reformation in Württemberg. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung unter info@kloster-bebenhausen.de oder +49(0)70 71.60 28 02 ist gewünscht.
Württemberg im Jahr 1525
In Württemberg traf der Bauernkrieg auf eine besondere Situation: Denn 1519 wurde Herzog Ulrich aus den Stammlanden vertrieben. Das Herzogtum Württemberg stand daraufhin zwischen 1520 und 1534 unter der Herrschaft der Habsburger. Im Februar 1525, noch vor dem eigentlichen Bauernkrieg, versuchte Herzog Ulrich die Rückeroberung Württembergs – nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal. Unterstützung hatte er dabei von Söldnern aus der Schweiz und aufständischen Bauern.
Experte für den deutschen Südwesten
Prof. Dr. Peter Rückert ist Leiter der Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Landesarchiv Baden-Württemberg. Zugleich ist er Honorarprofessor am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Volkskunde an der Universität Würzburg promovierte er zur Siedlungsgeschichte Mainfrankens im Mittelalter. Zu seinen Forschungsinteressen und -schwerpunkten zählen die Südwestdeutsche Landes- und Kirchengeschichte, die Umweltgeschichte des Mittelalters sowie die Kultur- und Mediengeschichte des Mittelalters.
Macht und Widerstand
2025 steht ganz im Zeichen von „Macht und Widerstand. Klöster, Schlösser und Burgen als Schauplätze der Geschichte“ – so lautet das Motto des aktuellen Themenjahres der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. In insgesamt 16 Monumenten, von der ehemaligen Kurpfalz bis zum Bodensee und vom Oberrhein bis nach Oberschwaben, wird das Ringen um Freiheit und Gerechtigkeit erlebbar.
Service und Information
In Frucht vor der Gewalt. Kloster Bebenhausen im Bauernkrieg
Vortrag von Prof. Dr. Peter Rückert, Leiter des Hauptstaatsarchivs Stuttgart
Donnerstag, 23. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Preis
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Dauer
1 Stunde
Veranstaltungsort
Kloster und Schloss Bebenhausen
Grüner Saal
Im Schloss
72074 Tübingen-Bebenhausen
Information und Kontakt
Infozentrum Kloster und Schloss Bebenhausen
Telefon +49(0)70 71.6 02-8 02
info@kloster-bebenhausen.de
Öffnungszeiten
Kloster Bebenhausen
1. Mai bis 1. November
Mo – So, Feiertag 09.00 – 17.00 Uhr
2. November bis 6. Januar
Mi – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
7. Januar bis 22. März
Sa, So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
23. März bis 30. April
Mi – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
Schloss
Die Innenräume von Schloss Bebenhausen sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigten.
Kontakt
Kloster und Schloss Bebenhausen
Im Schloss
72074 Tübingen-Bebenhausen
+49(0)70 71.60 28 02
info@kloster-bebenhausen.de