Elf kurze Filme und viele Geschichten
Die Anwendung ist wie ein lebendiges Wimmelbild aufgebaut: Auf dem Bildschirm herrscht geschäftiges Treiben: Armbrustschützen rüsten sich, Handwerker arbeiten an den Mauern, Hirten hüten Schweine. Wer die Figuren anklickt, startet kurze animierte Clips von jeweils rund 30 Sekunden. In elf Episoden werden zentrale Themen rund um das Leben auf einer mittelalterlichen Festung erklärt – vom Burgenbau über das Lehnswesen bis zur Bedeutung des Bergfrieds. „Uns war wichtig, das Mittelalter nicht als romantische Kulisse zu zeigen, sondern als lebendige Welt“, sagt Dr. Moritz Lange, Konservator bei den Staatlichen Schlössern und Gärten über das Projekt. Er ergänzt: „Die Filme zeigen, dass eine Burg ein eigener Mikrokosmos mit vielen Menschen war, die miteinander lebten und arbeiteten.“
Animationen machen Mittelalter nachvollziehbar
Die Filme sind in 2D Legetricktechnik animiert. Die detailreiche und charmante Umsetzung übernahm das TrickStudio Lutterbeck unter der Regie von Iris Then. Alle Clips können unabhängig voneinander angesehen werden; die Reihenfolge ist dabei frei wählbar. So entsteht eine digitale Entdeckungsreise, die Wissen auf unterhaltsame Weise vermittelt, ohne belehrend zu wirken.
Mehrsprachig und interaktiv
„Die Burg im Mittelalter“ ist auf Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar und richtet sich dadurch an ein internationales Publikum. Die Webanwendung erklärt nicht nur Bauformen und Funktionen, sondern vermittelt auch gesellschaftliche Strukturen vom Verhältnis zwischen Burgherrn und Lehensleuten bis hin zum Alltag der Adelskinder. So entsteht ein rundes Gesamtbild vom Geschehen und Treiben innerhalb der Burgmauern. Durch die klare Sprache und die kurzen Sequenzen eignet sich das Angebot besonders für Familien, Schulklassen und Interessierte, die die Burgen des Landes erkunden wollen. Dr. Moritz Lange erklärt: „Wer sich online vorbereitet, entdeckt die historischen Anlagen wie Burg Rötteln oder Burg Badenweiler dann mit neuem Blick.“
Grenzüberschreitendes Kulturprojekt
Entwickelt wurde das digitale Angebot im Rahmen des Interreg-Projekts „Châteaux rhénans – Burgen am Oberrhein“, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 2,9 Millionen Euro kofinanziert wird. Das Projekt vernetzt Burgen und Schlösser entlang des Oberrheins in Deutschland und Frankreich und macht ihr gemeinsames Kulturerbe digital zugänglich. Wie bereits bei den beliebten Kinderfilmen zu den Klöstern Maulbronn, Salem und Bebenhausen setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten bei „Die Burg im Mittelalter“ auf ein digitales Vermittlungsformat, das Wissen um die landeseigenen historischen Monumente auf spielerische Weise erlebbar und nahbar macht.
Service und Information
Die Burg im Mittelalter
Interaktive Webanwendung mit elf kurzen Animationsclips (je max. 30 Sekunden)
Verfügbarkeit
Ab sofort abrufbar auf Deutsch, Englisch und Französisch