Ein Preis für gelebte Inklusion
„Es ist unsere Aufgabe und auch eine Herzensangelegenheit, unsere Kulturschätze möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen“, betont Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten, die die Auszeichnung entgegennahm. Sie ergänzt: „Die Würdigung durch den Inklusion Plus Award zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, denn Kultur und Geschichte sollen für alle Menschen erlebbar sein.“ Gerade im Residenzschloss Ludwigsburg wird seit Jahren intensiv daran gearbeitet, Barrieren abzubauen und inklusive Angebote zu schaffen. Dieses umfangreiche Engagement hat nun eine feierliche Anerkennung gefunden.
Schlossgeschichte für alle öffnen
Die historische Substanz des barocken Ensembles stellt die Schlossverwaltung zwar vor besondere Herausforderungen, doch zahlreiche Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Viele Räume des Schlosses sowie das Keramik- und das Modemuseum sind bereits stufenlos begehbar. Zudem wurde eine „Toilette für Alle“ eingerichtet. Auch Rollstühle und tragbare Sitzgelegenheiten können ausgeliehen werden. Und erst vor Kurzem wurden die Behindertenstellplätze im Vorderen Schlosshof und die Zuwegung zum Neuen Hauptbau vollständig erneuert. Darüber hinaus bietet das Schloss spezielle Führungen für Gehörlose, Blinde, Menschen mit Sehbeeinträchtigung sowie Besucherinnen und Besucher mit körperlicher oder kognitiver Beeinträchtigung an.
Barrierefreiheit in den Fokus rücken
Ein wichtiger Teil des Engagements ist auch die öffentliche Auseinandersetzung mit Inklusion und Teilhabe. Um diesem Ziel gerecht zu werden, veranstaltete die Schlossverwaltung beispielsweise im Mai gemeinsam mit dem Verein Tragwerk e. V. Ludwigsburg einen Aktionstag unter dem Motto „Kultur für Alle und mit Allen“. Kostenlose Angebote im Schlosshof luden zum Austausch ein, ergänzt durch ein vielseitiges Führungsprogramm, das auf verschiedenste Bedürfnisse zugeschnitten war. Aber auch andere Institutionen sowie Betroffene selbst erhalten im Residenzschloss eine Bühne, um auf diese Themen aufmerksam zu machen. Zuletzt fand hier die Lesung „Mut und Inklusion“ mit Hülya Marquardt und Florian Sitzmann statt, die in ihren Büchern aus ihrem Leben mit körperlicher Behinderung berichten.
Inklusion als Leitlinie
Die erneute Auszeichnung mit dem Gütesiegel „Reisen für Alle“ Anfang des Jahres unterstreicht den Anspruch der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Barrierefreiheit kontinuierlich weiter auszubauen. Der entsprechende Eintrag im bundesweiten Kennzeichnungssystem bewertet touristische Angebote nach klaren, überprüften Kriterien. Neben dem Residenzschloss Ludwigsburg arbeiten auch viele andere landeseigene Monumente unentwegt daran, barrierefreie Zugänge zur Geschichte zu schaffen – Anstrengungen, die ebenfalls Früchte tragen. So durfte sich etwa Kloster und Schloss Bebenhausen bereits 2021 über den „Inklusion Plus Award“ freuen.
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