Zurück zum Ursprung
Die Sammlung Domnick auf der Oberensinger Höhe in Nürtingen ist ein Gesamtkunstwerk der Moderne: Greta und Ottomar Domnick vermachten dem Land Baden-Württemberg vor über 50 Jahren das Ensemble aus Landschaft, Architektur und Kunst. „Die Domnicks hinterließen dem Land ein bedeutendes Erbe. Ihre Sammlung ist mehr als die Summe der einzelnen Kunstwerke. Sie ist Zeugnis einer Brücke zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, erklärte Ministerialdirektor Heiko Engling. Im Rahmen eines Festakts wurde nun die rekonstruierte originale Hängung vorgestellt – die Sammlung Domnick präsentiert die Gemälde damit genauso, wie sie beim Übergang des Monuments an das Land Baden-Württemberg gruppiert waren. „Die Authentizität des Raums ist uns wichtig“, betonte Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten: „Mit dem Abschluss des Projekts wird die Vision, die Greta und Ottomar Domnick teilten, wieder sichtbar.“ Neben Heiko Engling und Patricia Alberth würdigten Gaël de Maisonneuve, französischer Generalkonsul in Stuttgart, Dr. Johannes Fridrich, Oberbürgermeister der Stadt Nürtingen, und Dr. Uwe Degreif, verantwortlicher Kunsthistoriker für das Gutachten und die anschließende Umhängung, das Vorhaben.
Farbfotos als Schlüssel
Im November 2024 beschloss das Kuratorium der Stiftung Domnick, die originale Hängung der Kunstsammler Greta und Ottomar Domnick wiederherzustellen. Durch die gute Dokumentation des Zustands der Sammlung im Jahr 1991 – Claus Zoege von Manteuffel, erster Kurator der Sammlung, erstellte von jedem Raum Farbfotos – gelang die Umsetzung des Projekts. 2005 veränderte man diesen originalen Zustand im Rahmen einer Generalsanierung. Die Kunstwerke wurden in eine neue Reihenfolge gebracht: Die Ausstellung war stärker kunsthistorisch konzipiert, die einzelnen Exponate erhielten mehr Raum – wodurch insgesamt weniger Werke zu sehen waren. Nun sind die Werke aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, aus den 1940er und 1950er Jahren, wieder in direkter Nähe zu Werken aus den 1960er und 1970er Jahren zu erleben.
Kunst als Friedenszeichen
Die Hängung setzt damit einen anderen Schwerpunkt. Sie rückt Künstler wie den Deutschfranzosen Hans Hartung und den Franzosen Pierre Soulages ins Zentrum. Die Werke deutscher Künstler, darunter auch die ihres gemeinsamen Freundes und Mentors Willi Baumeister, umgeben die Werke der Pariser Kollegen. Die Sammlung zeigt somit Kunst als Friedensinstrument. Denn die Domnicks trugen zur frühen deutsch-französischen Annäherung bei. Greta und Ottomar Domnick organisierten 1948 den ersten internationalen Auftritt deutscher abstrakter Künstler auf der Kunstmesse Le Salon des Réalités Nouvelles in Paris und zeigten als erste und in privater Initiative abstrakte Bilder der Pariser Avantgarde in einer Wanderausstellung, die durch sieben Städte Deutschlands führte. Mit der nun wiederhergestellten historischen Hängung wird das Engagement der Domnicks für Aussöhnung und Frieden in den Fokus gerückt.
Service und Information
Sammlung Domnick
Öffnungszeiten
1. Mai bis 31. Oktober
Sa, So, Feiertag 14.00 – 17.00 Uhr
1. November bis 30. April
So 14.00 – 17.00 Uhr
Preis
Villa und Garten
Erwachsene 9,00 €
Ermäßigte 4,50 €
Familien 22,50 €
Villa wahlweise mit oder ohne Führung
Garten
Erwachsene 2,00 €
Ermäßigte 1,00 €
Familien 5,00 €
Kontakt
Sammlung Domnick
Oberensinger Höhe 4
72622 Nürtingen
Telefon +49(0)70 22.5 14 14
stiftung@domnick.de