Gegen die Kälte gewappnet
Seit einigen Wochen herrscht in Deutschland die Heizperiode, die langsam auf ihren Höhepunkt im Januar zustrebt. Heutzutage werden Räume etwa mit Pelletöfen, Gasheizungen oder Wärmepumpen auf angenehme Temperaturen gebracht. Doch das war nicht immer so – das zeigt ein Blick in die Geschichte: Selbst Mönche lebten im Mittelalter in unbeheizten Räumen. Doch für wenige Minuten am Tag durften sie in der Wärmestube, dem Kalefaktorium, der Kälte entfliehen. Auch Jahrhunderte später, im Barock, waren viele Räume noch immer unbeheizt im Winter. Nur einige wenige hatten Kachelöfen. Ein besonders prächtiger Kachelofen befindet sich heute noch im ehemaligen Sommerrefektorium von Kloster und Schloss Salem. Diesen können die Besucherinnen und Besucher beim Rundgang „Weg durch die Jahrhunderte“ bestaunen. Während der Winteröffnungszeiten von Kloster und Schloss Salem, die noch bis zum 22. März 2024 gehen, wird der Rundgang jeden Sonn- und Feiertag um 14.00 Uhr angeboten. Am 24. und 31. Dezember findet keine Führung statt.
Angenehme Wärme und farbenfrohe Kacheln
Der Kachelofen war nicht nur Wärmespender, sondern erfüllte auch repräsentative Zwecke. Seine 119 Bildkacheln folgen einem aufwändigen und durchdachten Programm. Dargestellt sind vor allem Szenen aus dem Leben der Zisterziensermönche – etwa bei der Weinernte, in der Küche, bei der Gartenarbeit oder beim Kirchenbau. Daneben sind Darstellungen aus der Bibel, vor allem aus dem Alten Testament, zu sehen. Die ebenfalls abgebildeten Embleme dagegen sind nicht so leicht zu entschlüsseln, sie bieten Anregung für Menschen mit theologischem Hintergrundwissen. Der Ofen hat daher über seine Funktion als Wärmespender hinaus gestalterisch als auch inhaltlich einen repräsentativen Zweck. Der prächtige Kachelofen entstand um 1733 in der Werkstatt von Daniel Meyer, der in Steckborn am Bodensee arbeitete. Befeuert wurde der Ofen von der Küche aus, die sich direkt hinter der Wand befand.
Vom Refektorium zum Betsaal
Der Speisesaal der Mönche befindet sich zwischen der Klausur und der Prälatur. Hier trafen sich die Mönche in der Regel zwei Mal am Tag zum Essen. Während der Mahlzeiten war es untersagt, miteinander zu sprechen. Währenddessen stand einer der Mönche vorne auf der Kanzel und las aus den Ordensschriften oder aus der Bibel vor. Zwei Brüder verrichteten den Tischdienst. Mit der Säkularisation um 1802 endete die Geschichte der Zisterzienser in Kloster Salem. Rund 50 Jahre später wurde das ehemalige Sommerrefektorium von der evangelischen Gemeinde als Betsaal umgestaltet und bis heute genutzt.
Service und Informationen
Kloster und Schloss Salem
ÖFFNUNGSZEITEN
2. November 2023 bis 22. März 2024
Hinweis: Die Räume der Prälatur sind im Winter durchweg geschlossen. Nur das Klostermuseum in der Prälatur ist geöffnet. Außerdem gibt es eine sonntägliche Führung um 14.00 Uhr, die durch den Betsaal, den Kreuzgang und das Münster führt.
Klostermuseum
ÖFFNUNGSZEITEN
2. November 2023 bis 22. März 2024
Sa, So, Feiertag 11.00 – 16.30 Uhr
24. Dezember und 31. Dezember geschlossen
Führung „Weg durch die Jahrhunderte“
So, Feiertag 14.00 Uhr
24. Dezember Führung entfällt
31. Dezember Führung entfällt
PREIS
Klostermuseum
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Kinder (6-15 Jahre) frei
Führung „Weg durch die Jahrhunderte“ (inkl. Klostermuseum)
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 3,50 €
Kinder (6-15 Jahre) frei
KONTAKT
Kloster und Schloss Salem
88682 Salem
Telefon +49(0)75 53.9 16 53 - 36
schloss@salem.de