Wohltäter und Nothelfer
Über das Leben des heiligen Nikolaus ist wenig bekannt. Im 4. Jahrhundert lebte er in Myra, dem heutigen türkischen Demre. Als Bischof setzte er sich für die Armen und Bedrängten ein und vollbrachte laut Überlieferung zahlreiche Wunder. Die bekannteste Legende berichtet, wie Nikolaus – noch vor seiner Zeit als Bischof – drei arme Mädchen vor einem Leben im Freudenhaus bewahrte: Er warf in drei aufeinanderfolgenden Nächten goldene Kugeln durch ihr Schlafzimmerfenster und machte die Mädchen so zu reichen Bräuten. Zudem werden ein Kornwunder und die Errettung von Seefahrern aus einem Sturm mit dem Bischof in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund ist Nikolaus auch Patron der Seeleute und der Bäcker. Aufgrund seiner Wiederbelebung eines toten Betrügers gilt er außerdem als der Patron der Diebe.
Zeugnisse der Verehrung
Bei einem Rundgang durch das Kloster Großcomburg können die Besucherinnen und Besucher Nikolaus gleich an mehreren Stellen entdecken: Auf dem barocken Hochaltar der Klosterkirche erscheint er als Bischof mit hoher goldener Mitra. Der Kirchenpatron hält einen Krummstab in seiner Rechten, Buch und drei Kugeln, die auf die berühmte Legende verweisen, in der Linken. Eine weitere Statue des heiligen Nikolaus, die ursprünglich im Chor der Klosterkirche stand, befindet sich in der Schenkenkapelle. Gestiftet wurde sie 1418 von Abt Ehrenfried. Auch hier ist der Heilige als Bischof dargestellt, gerahmt von einer Inschrift und den Familienwappen des Stifters.
Das Paradies auf Erden
Ein weiteres, besonderes Ausstattungsstück der Klosterkirche erinnert ebenso an den heiligen Nikolaus. Der romanische Radleuchter gehört zu den kostbarsten Kunstschätzen Baden-Württembergs. Schon seine Ausmaße sind beeindruckend: 48 Kerzen haben auf dem 16 Meter umfassenden Metallkunstwerk Platz. Die zwölf Türme sind knapp einen Meter hoch. Bis ins Kleinste hat der Künstler den Leuchter vor 900 Jahren ausgearbeitet. Er ist reich geschmückt mit Ornamenten, aber auch mit Figuren und Reliefs. Medaillons mit Apostelbildnissen an den Kupferplatten, Wächterfiguren an den Türmen und dazu im Zentrum der Aufhängung des Leuchters ein Bildnis des segnenden Christus. Die umlaufende lateinische Inschrift erklärt, dass der Leuchter eine Nachbildung des Paradieses auf Erden sein soll und gibt einen ganz besonderen Hinweis: „Nun wer nun immer diesen Leuchter, welcher also den Vater Nikolaus und seine himmlischen Brüder zur Schau stellt, besucht, der wird dadurch verdienen, auch mit in solchen Bau eingebaut zu werden.“ Der Radleuchter erstrahlt noch immer zu hohen Festtagen.
Service
ÖFFNUNGSZEITEN
Klosterareal und Wehrgänge
Tagsüber frei zugänglich
Stiftskirche St. Nikolaus
Eine Besichtigung der Stiftskirche St. Nikolaus ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
KLASSISCHE KLOSTERFÜHRUNG
1. November bis 31. März
auf Anfrage
1. April bis 31. Oktober
Di – Fr 11.00, 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 14.00 und 15.00 Uhr
29. März 2024 (Karfreitag) Führung entfällt
PREIS
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €
GRUPPEN
Termine für Gruppen können telefonisch vereinbart werden. Kosten 70 € Gruppenpauschale zuzüglich 4,50 € Eintritt pro Person
KONTAKT
Kloster Großcomburg
Comburg 5
74523 Schwäbisch Hall
ANMELDUNG UND INFORMATION ZU GRUPPENFÜHRUNGEN
Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung
Außenstelle Comburg
Telefon +49(0)7 91.93 02 082
poststelle.comburg@zsl.kv.bwl.de