Internationaler Tag des Elefanten
Seit 2012 wird jährlich am 12. August der Internationale Tag des Elefanten begangen. Er wurde von den kanadischen Filmemachern Patricia Sims und Michael Clark sowie der thailändischen Elephant Reintroduction Foundation kreiert, um die Menschen über die Schutzbedürftigkeit der Afrikanischen und Asiatischen Dickhäuter aufzuklären. Nach wie vor werden sie illegalerweise gejagt: Ihre Stoßzähne aus Elfenbein sind auf dem Schwarzmarkt – als scheinbare Arznei- und Potenzmittel oder als Schmuck – begehrt. Doch auch der immer weiter schwindende Lebensraum sowie die zunehmende Umweltverschmutzung stellen für die sanften Dickhäuter eine große Bedrohungen dar. Der Asiatische Elefant, eine kleinere Unterart, gilt als bedrohte Tierart. Der große Afrikanische Elefant ist stark gefährdet und der in den Wäldern Afrikas lebende Waldelefant ist sogar vom Aussterben bedroht. Der internationale Tag des Elefanten soll daher ein öffentliches Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit der Landsäugetiere schaffen.
Der „Elefantentreiber“
In Schloss Bruchsal ist ein sanfter Dickhäuter zu finden – allerdings überrascht sein Anblick. Wer genau hinsieht, erblickt eine etwas groteske Gestalt: Der bunte Wandteppich zeigt einen Elefanten mit Löwenfüßen, verdrehten Ohren und einem Rüssel, der dem Brausekopf einer Gießkanne ähnelt. Auf seinem Rücken sitzt festlich geschmückt sein Treiber. Diese beeindruckende Tapisserie – auch bekannt als „Elefantentreiber" – gehört zur „Groteskenfolge" im Jagdzimmer des Schlosses. Sie wurde zwischen 1685 und 1719 in Beauvais im Norden Frankreichs angefertigt. Zur Entstehungszeit der Tapisserie dürfte den Gästen des Fürstbischofs die seltsamen Details der Elefanten-Gestalt vermutlich kaum aufgefallen sein: Denn im 18. Jahrhundert war es in Europa eine Seltenheit, die Dickhäuter zu Gesicht zu bekommen. Lediglich Adelige hatten die Möglichkeit, in ferne Länder oder an die Höfe bedeutender Regenten zu reisen, wo Elefanten und andere exotische Tiere zu sehen waren.
Französische Kaminuhr mit Flötenwerk
Im Deutschen Musikautomaten-Museum findet sich ein weiteres außergewöhnliches Stück, bei dem ein Dickhäuter die „tragende Rolle“ spielt. Fürstbischof Christoph von Hutten zu Stolzenberg erwarb die „Elefantenuhr" – eine Kaminuhr mit Flötenwerk – für Schloss Bruchsal höchstwahrscheinlich im 18. Jahrhundert in Frankreich. Die Uhr vereint die Begeisterung für automatisierte Musik und die Faszination für Exotik in Form eines Elefanten. Die Stiftwalze enthält zeitgenössische Tanzmelodien wie Marche, Gavotte, Menuett und Bourée aus der Zeit um 1750. Solche technischen Wunderwerke galten als repräsentative Stücke, die in keinem Kunstkabinett fehlen durften, und beeindruckten die Gäste.
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