Fresken von Meisterhand
Kloster Heiligkreuztal zählt zu den am besten erhaltenen Klöstern der Zisterzienserinnen in Oberschwaben. Das farbenfrohe Chorfenster, die bewegende Christus-Johannes-Gruppe und die prachtvollen Altäre sind augenfällige Höhepunkte der Klosterkirche. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist zunächst unscheinbarer und schon etwas verblasst – und hat doch nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Im Chor der Klosterkirche finden sich zahlreiche Fresken, die dem „Meister von Meßkirch“ zugeschrieben werden, wie etwa Szenen aus dem Leben Jesu. Der namentlich nicht bekannte Künstler zählt zu den bedeutendsten Malern Süddeutschlands im 16. Jahrhundert. Eine dieser Wandmalereien zeigt den heiligen Christophorus, der heute noch zu den bekanntesten Figuren des Christentums zählt. Der Gedenktag des Heiligen ist der 25. Juli.
Christophorus – Christusträger
Die Ursprünge der Legende des Christophorus reichen zurück in die Antike. Der Überlieferung nach trieb er als Menschenfresser mit Hundekopf sein Unwesen. Nach seiner Taufe konnte er plötzlich sprechen und verkündete das Lob Gottes. Er ging auf Missionsreise, wirkte ein Wunder und starb schließlich als Märtyrer. Im Laufe der Spätantike veränderte sich die Überlieferungstradition und aus dem Untier wurde allmählich der Riese Christophorus und die noch heute bekannte Geschichte nahm Gestalt an: Christophorus will dem mächtigsten Herren dienen. Doch die Macht aller irdischen Herrscher ist begrenzt. Ein frommer Einsiedler rät ihm daher dazu, Gott zu dienen – denn dessen Macht sei grenzenlos. Doch wie? Als Riese sollte Christophorus seine Größe nutzen und Reisende über einen gefährlichen, tiefen Fluss tragen. Eines Tages bat das Jesuskind darum, den Strom zu überqueren. Christophorus trat seinen Dienst an. Doch auf seinen Schultern wurde das Kind immer schwerer und der Riese drohte zu ertrinken. Nach dieser Prüfung erkannte er am anderen Ufer Jesus als seinen Herren an. Sein Name spiegelt diese Geschichte wider: Er kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Christusträger“. So sieht man ihn auch im Chor der Klosterkirche von Heiligkreuztal. In zarten Blau- und Brautönen trägt die große gebückte Gestalt einen kleinen Jungen auf den Schultern.
Heiliger mit vielen Aufgaben
Christophorus ist einer der vierzehn Nothelfer. Er erfüllt dabei gleich mehrere Aufgaben. So ist er der Schutzheilige der Reisenden und Fahrzeugführer – auch im Wasser und in der Luft. Daher sieht man die Medaille mit seinem Abbild häufig in Flugzeugen, Autos und Lastwagen. Außerdem soll der Heilige gegen Pest, Zahnschmerzen, Unwetter und Hagelstürme wirken sowie Rettung aus jeglicher Gefahr bringen. Zudem schrieb man Christophorus eine noch viel grundlegendere, bedeutendere Wirkung zu: Der Anblick seines Bildes bewahrte vor einem plötzlichen, unvorbereiteten Tod. Der Sterbende konnte noch einmal beichten und die Krankensalbung sowie die Kommunion empfangen. Aus diesem Grund ist Christophorus an vielen Kirchen zu sehen.
Service und Information
ÖFFNUNGSZEITEN
Kloster
Ganzjährig
Mo – So, Feiertag 9.00 bis 19.00 Uhr
Klosterkirche
Ganzjährig
Mo – So, Feiertag 8.00 bis 17.00 Uhr
Museum in der Bruderkirche
1. April bis 31. Oktober
So, Feiertag 14.00 bis 17.00 Uhr
EINTRITTSPREIS
Kloster
Eintritt frei
Museum in der Bruderkirche
Erwachsene 1,00 €
Ermäßigte 0,50 €
Familien 2,50 €
KONTAKT
Kloster Heiligkreuztal
Am Münster
88499 Altheim-Heiligkreuztal