Der Sohn König Wilhelms I.
Karl Friedrich Alexander von Württemberg war der einzige Sohn von König Wilhelm I. von Württemberg und Königin Pauline. Seine Geburt liegt genau 200 Jahre zurück: Am 6. März 1823 kam der Monarch zur Welt. Er entsprach nicht den Erwartungen des Hofes. Seinem Umfeld galt er als temperamentlos und geistig abwesend – oftmals verlor er mitten im Gespräch das Interesse an seinem Gegenüber. Während König Wilhelm I. ein unermüdlicher Politiker war, zeigte sein Sohn nur wenig staatsmännisches Geschick. Auch während seines Studiums im nahen Tübingen und fernen Berlin galt er bei seinen Zeitgenossen als ziellos und kindlich.
Liberal und Gleichgültig
Kurz nach dem Tod seines Vaters wurde Karl am 12. Juli 1864 schließlich König von Württemberg. Unter seiner Regentschaft wurde das allgemeine, gleiche und geheime
Wahlrecht eingeführt – eine äußerst fortschrittliche Reform für diese Zeit. Auch die Presse- und Vereinsfreiheit wurde unter König Karl wiederhergestellt. Doch strenge Disziplin und Trägheit wechselten sich beim König ab. Seinen Ministern – allen voran Hermann Mittnacht – übergab er mehr und mehr Aufgaben. Die Urteile der Zeitgenossen über den König gingen daher weit auseinander. Die einen lobten Karl als liberalen König, der nicht dem veralteten Ideal einer absoluten Monarchie anhing. Die anderen kritisierten hinter vorgehaltener Hand sein Urteilsvermögen und sein mangelndes Interesse. Der bayerische Gesandte bezeichnete ihn sogar als „Einfaltspinsel“. Doch Karl wurde nicht nur wegen seiner Politik kritisiert.
Ein doppelter „Skandal“
König Karl war zwar mit Königin Olga verheiratet, doch sein Interesse galt zunehmend anderen Männern. Eine seiner Beziehungen mit einem Mann entwickelte sich zu einem internationalen Skandal: 1888 erhob König Karl seinen amerikanischen Liebhaber Charles Woodcock in den Adelsstand und stattete ihn finanziell aus. Die Adelung empörte den Hof. Außerdem mischte sich der Amerikaner zunehmend in die Landespolitik ein. König Karl wurde daher wegen seiner Liebe zu einem Mann in Zeitungen im In- und Ausland heftig kritisiert. Kaiser Wilhelm II. und auch Reichskanzler Bismarck versuchten den Skandal anzuheizen, um Karl zur Abdankung zu bewegen.
Bebenhausen als Zufluchtsstätte
Der König und sein Liebhaber gingen bald getrennte Wege und das Interesse am Thema erlosch allmählich. Karl vermied bereits seit Längerem die Politik, sodass er auch an diesem politischen Skandal nur wenig Interesse zeigte. Häufig war der König länger als ein halbes Jahr von der Regierungssitzung in Stuttgart entfernt. In Bebenhausen zog er sich dann vor allem im Herbst für viele Wochen zurück: Hier Veranstaltungsort: Landesmesse Stuttgart GmbH, Messepiazza 1, 70629 Stuttgart
konnte er der Beobachtung durch den Hof und den Regierungsgeschäften zumindest zeitweise entfliehen. Er ließ den gesamten südöstlichen Gebäudetrakt erneuern und das ehemalige Gäste- und Krankenhaus zu Schloss Bebenhausen ausbauen. Die Räume ließ er sich nach seinen Wünschen und Vorstellungen im typisch historistischen Stil der Zeit mittelalterlich einrichten.
Service und Information
Kloster und Schloss Bebenhausen
Kloster
1. November bis 31. März
ÖFFNUNGSZEITEN
Di – So, Feiertag 10.00 – 17.00 Uhr
PREISE
Erwachsene 6,00 €
Ermäßigte 3,00 €
Familien 15,00 €
Schloss
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Innenräume von Schloss Bebenhausen sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Klassische Schlossführung
1. November bis 31. März
Di – Fr 14.00 – 17.00 Uhr stündlich
Sa, So, Feiertag 11.00 – 17.00 Uhr stündlich
Letzte Führung jeweils um 16.00 Uhr
PREISE
Schloss mit Führung
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €
Klosterbesichtigung und Schlossführung
Erwachsene 10,00 €
Ermäßigte 5,00 €
Familien 25,00 €
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Kloster und Schloss Bebenhausen
Im Schloss
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Telefon +49(0)70 71.60 28 02
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