Dienstag, 13. September 2022

Schloss und Schlossgarten Weikersheim | Feste & Märkte Am 18. September 1712 geliefert: Zwergengalerie feiert Jubiläum

Seit 310 Jahren zieren sie den Schlossgarten Weikersheim: die berühmten Zwerge der Zwergengalerie. Der Bildhauer Johann Jakob Sommer hatte sie mit seiner Werkstatt angefertigt und am 18. September 1712 geliefert. Dass sie bis heute erhalten sind, ist außergewöhnlich – die Zwergenfiguren von Weikersheim sind eine absolute Rarität.

KÖCHIN, WACHTMEISTER UND CO 

Am 18. September 1712 lieferte der Bildhauer Johann Jakob Sommer aus Öhringen „14 Stück bilder in gartten so zwerglin gestalt worden sind“. In diesem Jahr entstand die Zwergengalerie, die heute mit insgesamt 16 Figuren die Balustrade gleich am Beginn des Schlossgartens Weikersheim schmückt. Die Figuren karikieren den Hofstaat und seine Bediensteten: Eine Köchin und ein Wachtmeister, ein Jäger und eine Haushofmeisterin und viele weitere Personen sind mit einem Augenzwinkern abgebildet. Ihre drollige und witzige Darstellung unterscheidet sich von den eleganten und heroischen Posen der großen Skulpturen.

 

BAROCKE TRADITION AUS FRANKREICH

Die Weikersheimer Zwerge stehen in der Tradition der Karikaturen des französischen Zeichners und Grafikers Jacques Callot (1592–1635). Seine Stiche fanden weite Verbreitung und wurden zum Vorbild für Figuren – meist im kleinen Format. In Süddeutschland, Österreich, Böhmen, Mähren und Oberitalien waren sie anfangs des 18. Jahrhunderts weit verbreitet. Heute sind nahezu alle dieser Figurenensembles verloren: Weikersheim bietet eines der allerletzten Beispiele für diese besondere Form der barocken Ästhetik. Die Zwerge stehen in Weikersheim in ungewöhnlichem Kontrast zu den vielen Sandsteinskulpturen von Göttern und antiken Helden. Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim, der den Garten anlegen ließ, verglich sich wie alle Herrscher des Barock mit den Göttern und Helden der Antike. Da kann die Gegenwart der Männer und Frauen aus dem Weikersheimer Schlossalltag fast als eine Geste des Respekts verstanden werden.

 

REICHE DEKORATION 

Der Schlossgarten von Weikersheim ist berühmt für die vielen originalen Figuren aus dem 18. Jahrhundert. Die reiche Dekoration und prachtvolle Ausstattung ist typisch für einen barocken Schlossgarten. Dazu gehören auch spiegelnde Wasserflächen und sprudelnde Springbrunnen. In Weikersheim konnten die Becken, die im Lauf der Jahrhunderte verloren gegangen waren, nach und nach durch archäologische und historische Untersuchungen wiederhergestellt werden. Besonders effektvoll ist das große Bassin am Ende des Gartens: Seine Wasserfläche spiegelt die Orangerie. Ein Spaziergang durch den Schlossgarten von Weikersheim, vorbei an Zwergen, Helden und Brunnen ist ein Besuch in einer längst vergangenen Epoche. Der Schlossgarten verspricht ein nahezu unverfälschtes Barockerlebnis – und das Ganze im reizvoll überschaubaren Maßstab der Residenz eines Grafen.

 

SERVICE UND INFORMATIONEN

ÖFFNUNGSZEITEN DES SCHLOSSGARTENS

Di – So, Feiertag 9.00 – 18.00 Uhr

letzter Einlass 17.30 Uhr

 

EINTRITT SCHLOSSGARTEN

Erwachsene 3,50 €

Ermäßigte 1,80 €

Familien 8,80 €

 

EINTRITT SCHLOSS MIT FÜHRUNG UND SCHLOSSGARTEN

Erwachsene 6,50 €

Ermäßigte 3,30 €

Familien 16,30 €

 

HINWEISE

Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor eine Infektion zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb empfehlen wir das Tragen von Masken.

 

INFORMATIONEN

Schloss und Schlossgarten Weikersheim

Marktplatz 11

97990 Weikersheim

Telefon +49 (0) 79 34.9 92 95-0

info@schloss-weikersheim.de

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