Freitag, 11. März 2016

Schloss Heidelberg | Sonstige Veranstaltungen „CHARTA PALATINA“

Wegweisend im 18. Jahrhundert: Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz begeisterte sich für die Astronomie und die Naturwissenschaften und förderte sie nachhaltig. Unter dem Titel „Charta Palatina“ laden die Schlösser in Schwetzingen und Mannheim in diesem Jahr zu einem besonderen Veranstaltungsprogramm ein. Bei Vorträgen und Sonderführungen erfahren die Gäste mehr über die Mannheimer Sternwarte, über Schwarze Löcher und sie können im Schwetzinger Schlossgarten Sternschnuppen bewundern.

Sternschnuppen, Luftballons und schwarze Löcher

Wegweisend im 18. Jahrhundert: Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz begeisterte sich für die Astronomie und die Naturwissenschaften und förderte sie nachhaltig. Unter dem Titel „Charta Palatina“ laden die Schlösser in Schwetzingen und Mannheim in diesem Jahr zu einem besonderen Veranstaltungsprogramm ein. Bei Vorträgen und Sonderführungen erfahren die Gäste mehr über die Mannheimer Sternwarte, über Schwarze Löcher und sie können im Schwetzinger Schlossgarten Sternschnuppen bewundern.

CHARTA PALATINA – FASZINATION WISSENSCHAFT
Ende März beginnt in den Schlössern Mannheim, Schwetzingen und Heidelberg sowie im Mannheimer Technoseum eine besondere Veranstaltungsreihe. Unter dem Titel „Charta Palatina“ laden die Staatlichen Schlösser und Gärten die Besucher dazu ein, in die Geschichte der Wissenschaft einzutauchen – und die spricht im 18. Jahrhundert mit deutlichem Kurpfälzer Akzent. Der Kurfürst sorgte mit seinem Interesse und seiner finanziellen Unterstützung dafür, dass in Mannheim und Schwetzingen Forschung stattfand, die die Region schon damals zu einem „Hotspot“ der Naturwissenschaften machte. Von den astronomischen Entdeckungen oder von der bedeutenden kurpfälzischen Geschichte des Blitzableiters hört man bei den Veranstaltungen – oder kann sich beim Sternschnuppen-Beobachten im Schlossgarten Schwetzingen entspannen. Die namensgebende „Charta Palatina“ war eine der genauesten Karten des 18. Jahrhunderts. Diese topografische Landkarte der Pfalz stammte von Christian Mayer, dem damaligen kurpfälzischen „Hofsternseher“. Mayer entdeckte außerdem an der Mannheimer Sternwarte über 100 Doppelsterne.

DIE STERNWARTE UND DIE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
„Wahrheit soll das oberste Gesetz sein.“ Dies war nicht nur das Leitmotiv der Academia Theodoro Palatina, der kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften. Es ist gleichzeitig der Titel einer Sonderführung, die in diesem Jahr erstmals am 20. März angeboten wird. Bei diesem Rundgang durch das Mannheimer Schloss und die Sternwarte wird Kurfürst Carl Theodors Liebe zu Wissenschaft, Kunst und Musik deutlich. Weitere Themen sind die berühmten „Mannheimer Stunden“, die Hemmer‘schen „Fünfsterne“ und die kurpfälzische „Teutsche Gesellschaft“. Mehr über die Mannheimer Sternwarte erfährt man auch bei einer Führung durch das Mannheimer Technoseum, die erstmals am 16. April auf dem Programm steht. In der Sternwarte wurde das Phänomen der Doppelsterne durch den Astronomen Christian Meyer entdeckt und hier wurde ab 1780 dreimal täglich das Klima aufgezeichnet. Nach wie vor existiert die Sternwarte als Bauwerk. Die Instrumente, die dort benutzt wurden, bewahrt das Mannheimer Technoseum auf – zu erleben bei der Führung am 16. April.

TAGUNG WIDMET SICH DEM GENIALEN FORSCHER HEMMER
Ein regelrechtes Universalgenie war Johann Jakob Hemmer. Er beschäftigte sich im 18. Jahrhundert vorwiegend mit der damals die Physik stark beherrschenden Elektrizitätslehre. 1783 ahmte er den berühmten Versuch von Benjamin Franklin nach und ließ während eines Gewitters einen Papierdrachen steigen. Danach konnte er seinen Blitzableiter, den sogenannten „Hemmer‘schen Fünfstern“, perfektionieren. Bei einer Tagung im Schloss Mannheim am 12. Juni erfährt man mehr über Hemmers globales meteorologisches Messnetz, die Begründung der Klimaforschung und kann die historische Sternwarte besichtigen.

VON STERNEN UND STERNSCHNUPPEN
Am 19. März (nicht am 6. April, wie im Flyer zum Veranstaltungsprogramm fälschlicherweise angegeben) bekommen Interessierte seltene Einblicke in die Welt der Wissenschaft: Bei der Schwetzinger Astronomietagung halten Historiker, Astrophysiker und Raumfahrttechniker Vorträge über astronomische Errungenschaften und spannen einen Bogen vom historischen Venustransit bis zur modernen Beobachtung Schwarzer Löcher. Im Anschluss an die Tagung wird um 18.00 Uhr das Bodendenkmal für den kurpfälzischen „Hofsternseher“ Christian Mayer vor dem Haupteingangstor des Schlosses enthüllt. Am 23. April können die Besucher von Schloss Schwetzingen nach einer stimmungsvollen Gartenführung im Morgengrauen auf Liegestühlen entspannen und im historischen Gemüsegarten bei hoffentlich wolkenlosem Himmel Sternschnuppen beobachten. Das vollständige Programm findet man im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unter www.schloss-schwetzingen.de, Aktuelles.

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