STEIGENDER PH-WERT GEFÄHRDET TIERE
Mit den drei großen Wasserbecken im Schlossgarten, die als Laichgewässer dienen, und dem schattigen und bewaldeten Berghang bietet das Schlossareal in Heidelberg einen idealen Lebensraum für Amphibien. In den Becken des „Vater Rhein“-Brunnens laichen jedes Jahr Erdkröten, Bergmolche und Feuersalamander. Während der Nachwuchs der Erdkröten die Becken bereits als sogenannte Hüpferlinge verlassen hat, verweilen die Larven von Bergmolch und Salamander dort bis Ende Sommer. „Bei zunehmender Hitze und dem Ausbleiben von Niederschlägen nehmen die Algen in den Becken überhand. Dadurch steigt der pHWert in einen Bereich, der für die Tiere schädlich sein könnte“, so Michael Bös, Leiter der Schlossverwaltung Heidelberg. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Staatlichen Schlösser und Gärten, das Umweltamt der Stadt Heidelberg und die Heidelberger Dienste gemeinsam aktiv.
UNGEWÖHNLICHE MASSNAHME ZUM SCHUTZ
Um das Ansteigen des pH-Wertes in den Wasserbecken zu stoppen, sind zwei Schritte eingeleitet worden: Seit wenigen Tagen treiben zehn mit Eichenholz befüllte Jutesäcke in den drei Brunnenbecken, was zu einer Reduzierung des pHWertes im Wasser führen soll. Eine Maßnahme die das Umweltamt der Stadt durchgeführt hat. Michael Bös, der in ständigem Kontakt zum Amt steht, versichert: „Es sieht auf den ersten Blick ungewöhnlich aus, aber die Säcke sind bewusst aus Naturschutzgründen dort eingebracht.“ Außerdem leiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlossverwaltung täglich Frischwasser in die Becken. So wird für genügend Sauerstoff gesorgt und durch das Verdünnen des Wassers eine weitere Reduzierung des pH-Wertes erreicht. „Die Algen einfach aus den Becken zu entfernen, ist keine Option“, erläutert Bös weiter. In ihnen befinden sich häufig die Larven der Amphibien. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht ein wenig ungepflegt aussehen mag, wäre die Gefahr beim Entfernen der Algen, die Larven mit herauszunehmen und sie damit zu töten, zu groß.
DER SCHLOSSGARTEN ALS BIOTOP
Der Heidelberger Schlossgarten ist mit seiner parkartigen Landschaft ein ausgezeichneter Lebensraum für zahlreiche Amphibienarten. Feuersalamander, Erdkröten, Bergmolche und Grasfrösche fühlen sich im Schlossgarten ausgesprochen wohl. So kommt es, dass der Schlossgarten die höchste Populationsdichte an Feuersalamandern im ganzen Bereich Heidelberg hat – und das bedeutet eine große Verpflichtung. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sorgen gemeinsam mit der Stadt und Organisationen wie dem NABU durch unterschiedliche Maßnahmen für die Erhaltung und den Schutz des überlebenswichtigen Habitats. Auf dem Heidelberger Schlossareal leben neben Amphibien auch mehrere Fledermausarten, seltene Steinkäuze, viele Singvögel, Eichhörnchen sowie Groß- und Kleinlibellen.
SERVICE UND INFORMATION
ÖFFNUNGSZEITEN
Schlosshof, Altan und Fasskeller
Täglich 9 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr
Die Innenräume von Schloss Heidelberg sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Führungszeiten
Mo – Fr 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 11.00 bis 16.00 Uhr stündlich
Schlossgarten
Tagsüber frei zugänglich
Deutsches Apotheken-Museum
Täglich 10 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17.40 Uhr
PREISE
Eintritt (Schlossticket)
Erwachsene 9,00 €; Ermäßigte 4,50 €
Das Schlossticket beinhaltet die Hin- und Rückfahrt mit der Bergbahn zum Schloss, den Schlosshofeintritt, die Besichtigung des Großen Fasses sowie den Eintritt in das Deutsche Apotheken-Museum.
Standardführungen
Erwachsene: 6,00 €, Ermäßigte 3,00 € (jeweils zzgl. Schlossticket)
HINWEISE
Es besteht keine Maskenpflicht. Die Maske ist ein effizientes Mittel, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Gerade in Innenräumen ist sonst die Ansteckungsgefahr hoch. Deshalb empfehlen wir das Tragen von Masken.
KONTAKT
Schlossverwaltung Heidelberg
Schlosshof 1
69117 Heidelberg
Tel. 06221/ 53 84-0
info@schloss-heidelberg.de
www.schloss-heidelberg.de
www.schloesser-und-gaerten.de