Freitag, 25. März 2022

Schloss Bruchsal | Ausstellungen Frauen-Biografien in Holz. Ausstellung mit Werken von Andreas Kuhnlein

Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein sind vom 2. April bis 18. Mai 2022 in Schloss Bruchsal zu sehen, Arbeiten voller Kraft und Ausdruck. Die Bildwerke sind den Persönlichkeiten von 14 historischen Frauen gewidmet, Fürstinnen und Künstlerinnen, deren Leben mit den Schlössern des Landes verbunden sind.

HEUTIGE KUNST IM BAROCKEN SCHLOSS
Was heutige Künstlerinnen und Künstler schaffen, ist immer wieder in Schloss Bruchsal zu sehen – die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg laden gezielt zur fruchtbaren Auseinandersetzung zwischen der Gegenwart und der historischen Umgebung. „Das Schloss, an dem so viele Künstler mitgearbeitet haben, ist voller kreativer Bezüge – das ist immer spannend“, sagt Christina Ebel, die Leiterin der Schlossverwaltung. Und sie weist auf den Reichtum an Geschichten hin, die sich über die Jahrhunderte in und um das Schloss ereignet haben. Schloss Bruchsal feiert in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag: 1722 wurde der Grundstein zur neuen fürstbischöflichen Residenz gelegt.

 

ERSTER GROSSER TERMIN IM NEUEN THEMENJAHR

Mit der Ausstellung der Skulpturen von Andreas Kuhnlein setzen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einen ersten starken Akzent in ihrem aktuellen Themenjahr „Liebe, Lust und Leidenschaft“. Mit der Ausstellung „Frauen bei Hof“ fächert Andreas Kuhnlein die Themen in seinen Skulpturen anhand von historischen Frauen auf. 14 weibliche Biografien hat er seinen Arbeiten zugrunde gelegt, alles Persönlichkeiten, deren Leben eng mit dem Südwesten verbunden sind, Lebensgeschichten vom 16. bis fast in die Gegenwart im 20. Jahrhundert.

 

SYMBOLE UND GESCHICHTEN

Andreas Kuhnlein arbeitet mit Holz – ausdrucksstarke und kraftvolle Skulpturen. Der Künstler erklärt: „Bei den dreidimensionalen Darstellungen handelt es sich nicht um Porträts im klassischen Sinn.“ Der Grund dafür: Die visuelle Überlieferung bei den historischen Frauen ist nicht ausreichend. Es gibt keine „Rundumbilder“ der Personen, um verlässlich Abbilder ihrer Gesichter oder Haltungen entwickeln zu können. „Außerdem existieren zum Teil ganz unterschiedliche Abbildungen von den Frauen.“ Der Bildhauer konzentriert sich daher bei seinen Frauenbildern auf die aussagekräftige Symbolik, auf Kleidung und Attribute, die mit der historischen Persönlichkeit und ihrem Leben verbunden sind. Und er ergänzt: „Die zerklüftete Oberfläche der Skulpturen soll uns an die zentrale Wahrheit menschlicher Existenz erinnern – die Vergänglichkeit.“

 

14 FRAUENLEBEN IN SÜDWESTDEUTSCHEN SCHLÖSSERN

Im Dialog mit den Staatlichen Schlössern und Gärten hat der Künstler 14 historische Frauen ausgewählt, die er in seine typischen Arbeiten umgesetzt hat. Es sind Bilder von Herrscherinnen wie der Großherzogin Stéphanie von Baden oder der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden, der Königinnen Charlotte Mathilde von Württemberg und Katharina von Württemberg, ebenso finden sich aber auch porträthafte Skulpturen der Malerin Angelika Kauffmann oder der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Die beiden ältesten der Frauenbiografien sind die der Sabina von Bayern, die zur Zeit der Reformation gelebt hat und der Magdalena von Nassau-Katzenelnbogen, die um 1600 Gräfin von Hohenlohe-Weikersheim war. Karoline Luise von Baden ist ebenso zu finden wie Liselotte von der Pfalz. Mit Markgräfin Amalie von Baden tritt die einzige Frau auf, die in Schloss Bruchsal dauerhaft gewohnt hat. Begleitet werden die Skulpturen von Texttafeln. Diese enthalten, neben Kurzbiografien, einen QR-Code über den Besucherinnen und Besucher mit einem internetfähigen Smartphone weitere Details aus dem Leben der dargestellten Frauen online abrufen können.

 

DER KÜNSTLER ANDREAS KUHNLEIN

Der Bildhauer Andreas Kuhnlein arbeitet überwiegend mit Holz – Eiche und Esche hat er für die Arbeiten in der Ausstellung in Schloss Bruchsal verwendet. Andreas Kuhnlein, geboren 1953 in Unterwössen im Chiemgau, sucht in den Bäumen als Ausgangsmaterial seines künstlerischen Schaffens die Verwandtschaft zum Menschen. Hölzern von toten und entwurzelten Bäumen entlockt er ein Menschenbild, das geprägt ist von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit. Ein Baum mit seinen Jahresringen, weiß Kuhnlein, trägt die verflossene Zeit ebenso in sich wie ein menschliches Antlitz. Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Viele seiner Skulpturen befinden sich im öffentlichen Raum u.a. im Bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, im Berliner Stadtmuseum, im Skulpturenmuseum Den Haag, am Flughafen München und im Museè de la Civilisation in Quebec / Kanada.

 

DAS NEUE THEMENJAHR UND EIN GROSSES JUBILÄUM

Eine Zeitreise voller Schönheit und manchmal auch Frivolität bietet das neue Themenjahr „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ der Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. 2022 erkunden Besucherinnen und Besucher in 14 teilnehmenden Monumenten die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit ‒ von der Liebe jenseits der Ehe über intime Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit exotischen Pflanzen widerspiegelt. Mit dabei: Schloss Bruchsal mit vielen besonderen Führungen und Angeboten wie dieser Ausstellung. Schloss Bruchsal feiert außerdem das 300. Jubiläum seiner Grundsteinlegung; Start ins Festjahr ist im Mai mit einer Festwoche.

 

SERVICE
„Frauen bei Hofe“

Skulpturen von Andreas Kuhnlein

Samstag, 02.04. bis Mittwoch, den 18.05.2022

 

ÖFFNUNGSZEITEN SCHLOSS BRUCHSAL

Di‒So und Feiertag 10:00‒17:00 Uhr

Der Schlossgarten ist täglich geöffnet.
 

EINTRITT

Erwachsene 8,00 €, ermäßigt 4,00 €, Familienkarte 20,00 €

Mit der Eintrittskarte können die Sonderausstellungen sowie das Schlossmuseum, das Deutsche Musikautomaten-Museum und das Museum der Stadt Bruchsal besucht werden.

 

BESUCHSHINWEISE

Für den Schlossbesuch gilt aktuell der 3G-Nachweis: Der Zutritt ist nur nach Vorlage eines Test-, Impf- oder Genesenennachweis möglich. Nicht-immunisierte Personen müssen einen negativen Antigen-Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) oder einen negativen PCR-Testnachweis (nicht älter als 48 Stunden) vorlegen. Es gilt die Maskenpflicht, sobald der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. In den Innenbereichen gilt grundsätzlich Maskenpflicht. Personen ab 18 Jahren müssen eine FFP2-Maske oder vergleichbare Maske tragen. Generell gilt für alle Besucher*innen, die von der Maskenpflicht befreit sind, dass diese nicht unsere Monumente besuchen / betreten dürfen. Alle Ausnahmen von den oben genannten Vorgaben der aktuellen Corona-Verordnung und weitere Informationen zu einem Besuch von Schloss Bruchsal sind auf der Website www.schloesser-und-gaerten.de verfügbar.

 

KONTAKT

Schlosskasse

Schlossraum 4

76646 Bruchsal

Telefon +49(0)72 51.74 26 61

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