WEINKULTUR ÜBERALL
Im Schloss und Schlossgarten Weikersheim ist die Kultur des Weins und des Weintrinkens allgegenwärtig: Im Garten trifft man bei den berühmten Sandsteinfiguren auf einen beschwingten Weingott Bacchus und bei den Zwergenfiguren ist ein „Kellermeister“ vertreten. Im Schloss finden sich Trauben in der reichen Stuckdekoration des Rittersaals; der elegante Weingenuss ist auch das Thema eines kostbaren Wandteppichs ist. Und nicht zuletzt verfügt das Schloss, für Gäste selten sichtbar, über enorme Kellergewölbe, in denen der gräfliche Wein einst gelagert wurde.
TAUBERSCHWARZ – DER SCHWARZE WEIN VON DER TAUBER
Als Landesherr widmete sich Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim, der Herrscher, der den berühmten Weikersheimer Schlossgarten anlegen ließ, mit Leidenschaft dem Weinbau. Er förderte dabei den Anbau einer ganz besonderen Sorte: dem Tauberschwarz. Zwar weiß man schon von Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Weikersheim, dass er am Ende des 16. Jahrhunderts, eine Rotweinsorte im Taubertal einführte, die wohl eben dieser „Tauberschwarz“ war. Ihren Namen nennt aber zum ersten Mal Graf Carl Ludwig im Jahre 1726.
HEUTE WIEDER EIN VORZEIGE-WEIN DER REGION
Zu Graf Carl Ludwigs Regierungszeit trug die agrarische Förderung des Landesherrn zur Verbreitung der Sorte im Taubertal bei. Man liest von 100 Familien, die 645 Morgen Weinberg bewirtschafteten – das sind mit heutigen Maßen etwa 215 Hektar. Selbst Johann Wolfgang von Goethe hat den Wein sehr geschätzt, vielleicht auch, weil einer seiner Vorfahren aus dem Taubertal stammte. Nach einem Niedergang im 19. Jahrhundert gelang es vor gut 50 Jahren, aus den letzten erhaltenen Pflanzen den Anbau wieder zu beleben – eine Besonderheit der Region.
WEIN UND OBST ALS TEIL DES GARTENS VON SCHLOSS WEIKERSHEIM
Die rote Rebsorte wächst auch im Schlossgarten von Weikersheim. Hier haben die Fachleute von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einen Weinberg angelegt, direkt vor der Südfassade des Schlosses und am Abhang des Schlossgrabens. Damit knüpft das Schlossgarten-Team an alte Traditionen an, denn der gräfliche Garten war immer auch ein Wirtschaftsgarten, aus dem Küche und Tafel im Schloss versorgt wurden. Wer den Schlossgarten im Winter besucht, kann mit etwas Glück die gärtnerischen Arbeiten erleben, wie sie die Obst- und Weinkulturen erfordern: Jetzt werden die Reben geschnitten – und ebenso die alten Obstbaumsorten des Weikersheimer Gartens.
GENUSS UND GESELLIGKEIT
Den „Tag des Weintrinkens“ am 18. Februar nehmen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Anlass, auf die Jahrhunderte alte Traditionen hinzuweisen. Bei dem erst seit 2017 eingeführten Tag stehen der Genuss und das Beisammensein mit Freunden und Familie bei einem Glas des Lieblingsweines im Vordergrund. Der Tag des Weintrinkens soll daran erinnern, Zeit miteinander zu verbringen und ein gutes Gespräch oder einen lustigen Abend zu genießen. In Zeiten von Corona ist das zwar nicht überall so möglich wie gewohnt, doch auch per Videochat oder am Telefon kann man bei einem guten Glas Wein und einem Gespräch gemeinsam Zeit verbringen. Wer mehr über die traditionsreiche Weinbaukultur in den Schlössern und Klöstern des Landes erfahren will, ist bei den Führungsangeboten der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg richtig: In den Schlössern und Schlossgärten wie etwa in Weikersheim, wird der historische Weinbau in vielen Führungen thematisiert. Alle Informationen zum Führungsangebot bietet die Internetseite der Staatlichen Schlösser und Gärten.
SERVICE UND INFORMATION
ÖFFNUNGSZEITEN
Bis 31. März
Di–So, Feiertag 10.00–17.00 Uhr
EINTRITT
Mit Standardführung
Erwachsene 6,50 €
Ermäßigt 3,30 €
Familien 16,30 €
Nur Schlossgarten
Ab 1. April
Erwachsene 3,50 €
Ermäßigt 1,80 €
Familien 8,80 €
KONTAKT
Schloss und Schlossgarten Weikersheim
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
Telefon +49(0)79 34.99 29 50
info@schloss-weikersheim.de