Donnerstag, 10. Februar 2022

Schloss Heidelberg | Allgemeines Gebaute Liebesbeweise für Elisabeth Stuart, die „Winterkönigin“

Vor genau 360 Jahren, am 13. Februar 1662, starb die „Winterkönigin“ Elisabeth Stuart. Die Prinzessin von England und Schottland heiratete Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz. In Schloss Heidelberg ließ er für seine „vielgeliebte Gemahlin“ zwei Prachtbauten errichten. Der Englische Bau und das Elisabethentor zeugen von seiner tiefen Verbundenheit ‒ und verkörpern damit eindrucksvoll das Jahresthema 2022 der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlösser und Klöstern“.

DIE „WINTERKÖNIGIN“

Vierzig lange Jahre lebte Elisabeth Stuart im Exil in den Niederlanden. Ihr englisches Heimatland betrat sie erst wenige Monate vor ihrem Tod wieder. 1613 heiratete die Prinzessin von England und Schottland Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, mit dem sie glückliche Jahre in Schloss Heidelberg verbrachte. Das Paar schloss die Ehe aus politischen Gründen – und verliebte sich doch ineinander. Das zeigen gleich zwei monumentale Liebesbeweise, die der Kurfürst seiner Frau schenkte: Der Englische Bau und das Elisabethentor zählen zu den markantesten Bauten von Schloss Heidelberg. Das politische Glück blieb jedoch nicht auf der Seite des Paares: Elisabeth Stuart und Friedrich V. gingen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges als „Winterkönigin“ und „Winterkönig“ in die Geschichte ein. Das Paar floh 1620 in die Niederlande. Friedrich verlor seine Kurfürstenwürde und seinen Besitz. Trotz der Umstände blieb die Kurfürstin an der Seite ihres Mannes. Heute vor genau 360 Jahren, am 13. Februar 1662, starb Elisabeth Stuart in London.

 

EINE POLITISCHE EHE

Elisabeth Stuart, die Tochter König Jakobs VI. von Schottland und seiner Frau Anna von Dänemark, war eine begehrte Partie. Ihr Vater wurde 1603 als Jakob I. zum König von England gekrönt und war einer der mächtigsten protestantischen Herrscher seiner Zeit. Seit 1612 liefen in London Verhandlungen über eine Hochzeit des protestantischen Kurfürsten Friedrich V. mit Elisabeth Stuart. Im darauffolgenden Jahr wurde geheiratet: Aufwendig inszenierte Feierlichkeiten zeigten die besondere Bedeutung, die die Verbindung hatte. Sie besiegelte die Allianz der Kurpfalz mit England. Beide Herrscher gewannen einen starken Bündnispartner. Der Einzug des Kurfürstenpaares in die Residenzstadt Heidelberg im Juni 1613 wurde zu einem Triumphzug – die Feierlichkeiten dauerten mehr als zwei Wochen lang.

 

EIN BAU FÜR DIE LIEBE

Aus der arrangierten Verbindung zwischen der Prinzessin und dem Kurfürsten wurde allmählich Liebe. Die Prinzessin und der Kurfürst sollten insgesamt 13 Kinder bekommen. Friedrich V. ließ für Elisabeth Stuart zwischen 1612 und 1614 einen standesgemäßen Wohnpalast errichten. Der Englische Bau wurde zum letzten Residenzbau, der auf dem Heidelberger Schloss errichtet wurde. Die heutige Ruine vermittelt mit ihren Renaissance-Stuckaturen an den Fenstergewänden mit dem üppigen Dekor aus Girlanden und Früchten den einstigen Glanz der Anlage.

 

EIN LIEBESBEWEIS AUS STEIN

Ein steinernes Zeichen der Liebe ist das Elisabethentor am Stückgarten des Heidelberger Schlosses. Friedrich V. ließ den prachtvollen Triumphbogen zwei Jahre nach der Hochzeit bauen. Der Legende nach war es ein Geburtstagsgeschenk, errichtet in nur einer Nacht! Das Tor ist ein wahres Kleinod: Es ist mit feinem Skulpturenschmuck verziert; im steinernen Laubwerk verstecken sich Tiere wie Frösche, Eidechsen und Eichhörnchen. Über dem Torbogen findet sich die Widmung „meiner vielgeliebten Gemahlin“.

 

THEMENJAHR 2022

Schloss Heidelberg ‒ ein beliebtes Motiv der Romantik und weltbekannte Ruine ‒ist ein Highlight-Monument des Themenjahres 2022 der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: Unter dem Motto „Liebe, Lust, Leidenschaft. Leben in Schlössern und Klöstern“ erkunden Besucherinnen und Besucher die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit ‒ von der Liebe jenseits der Ehe über tiefe Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Gärten mit exotischen Pflanzen widerspiegelt. In Schloss Heidelberg geben neue Sonderführungen Einblicke in die Beziehung adeliger Liebespaare, in das höfische Leben oder folgen den Spuren der Dichter und Maler der Romantik. Alle Veranstaltungen und weitere Informationen sind auf Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg unter www.schloesser-und-gaerten.de verfügbar.

 

SERVICE
ÖFFNUNGSZEITEN

Schloss Heidelberg

Täglich 9.00 bis 17.00 Uhr, letzter Einlass 16.30 Uhr

 

PREIS

Schlossticket

Erwachsene 9,00 €

ermäßigt 4,50 €

 

Das Schlossticket beinhaltet die Hin-und Rückfahrt mit der Bergbahn zum Schloss, den Schlosshofeintritt, die Besichtigung des Großen Fasses sowie den Eintritt in das Deutsche Apotheken-Museum.

 

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Dauer: jeweils 60 Minuten. Der Schlossgarten ist tagsüber frei zugänglich.

 

PREIS

Schlossführung

zusätzlich zum Schlossticket

Erwachsene 6,00 €

ermäßigt 3,00 €

Familien 15,00 €

Gruppen p. P. 5,40 €

 

BESUCHSHINWEISE

Für den Schlossbesuch gilt die aktuelle Corona-Verordnung der baden-württembergischen Landesregierung. Zur Anwendung kommt die 2G-Regel: Der Schlossbesuch ist möglich mit vollständiger Impfung und einem Genesenennachweis, der nicht älter als drei Monate ist. Ergänzend zu diesen Nachweisen muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können. Ausnahmen von der 2G-Regel sind auf dem Internetportal www.schloss-heidelberg.de verfügbar. Es besteht die Pflicht, eine medizinische oder FFP2-Maske zu tragen. Der Abstand zu anderen Personen muss eingehalten werden.

 

KONTAKT

Schloss Heidelberg

69117 Heidelberg

Telefon +49(0)62 21.53 84-0

info@schloss-heidelberg.de
 

Download und Bilder