Freitag, 1. Oktober 2021

Barockschloss Mannheim | Sonstige Veranstaltungen Nachhaltige Investition in die Zukunft: Digitale Vermittlung in den Monumenten

Schloss Mannheim war der Schauplatz einer zukunftsorientierten Veranstaltung der Monumente, die in Baden-Württemberg das geschichtliche Erbe vertreten: Der Verein Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg e.V. traf sich im Barockschloss am 30. September zu einem Workshop. Thema war die „Digitale Vermittlung“ in den Monumenten. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg hatten für den Workshop Schloss Mannheim zur Verfügung gestellt – und das mit gutem Grund: Hier sind gleich mehrere Arbeitsfelder der aktuellen Digitalisierung zu erleben.

DIGITALISIERUNG ALS CHANCE UND HERAUSFORDERUNG

Was sind die Maßstäbe, an denen sich kulturtouristische Anbieter wie es die Burgen, Schlösser und Gärten sind, heute orientieren müssen? Das war der thematische Rahmen für den Workshop: „Digitale Vermittlung: Chancen und Herausforderungen“ in Schloss Mannheim. Der digitale Wandel hat längst auch die historischen Monumente erfasst und die neuen Mediengewohnheiten der Gäste bieten neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Der Verein Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg e.V., der in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, versammelt private, kommunale und staatliche Monumente. In Vorträgen und Diskussionsforen setzten sich am 30. September Fachleute und Insider aus dem ganzen Land mit den aktuellen Fragen der Digitalisierung auseinander.

 

NEUE ZUGÄNGE FÜR BESUCHER VON HEUTE UND MORGEN
Die Ausgangslage, vor der alle Monumente stehen: Vor wenigen Jahren waren die digitalen Welten nur wenigen zugänglich, egal ob virtuell oder „augmented“  – und vielen galten sie als Spielerei. Inzwischen sind die raffinierten Visualisierungen allgegenwärtig und schon lange auf den Smartphones angekommen. Virtuelle Rekonstruktionen von Burganlagen oder Schlossräumen, interaktive Medien oder nutzerorientierte Apps: Es gibt eine Vielfalt an Formaten und sie bieten die Möglichkeit, das Erlebnis in einem historischen Monument attraktiver und mit nachhaltiger Wirkung zu gestalten. „An den Besucher von morgen zu denken ist die große Aufgabe, der wir uns alle widmen müssen.“ So lautetet eine der Thesen aus dem Programm des Workshops in Mannheim. Konkret ging es in Vorträgen und Diskussionen am 30. September etwa um das Thema, wie eine zeitgemäße „Visitors Experience“ für das digitale Publikum aussehen soll. Und als Beispiel, das direkt vor Ort zur Verfügung stand, konnte der Raum mit dem „virtuellen Prunkschlafzimmer des Kurfürsten“ vorgestellt werden, das seit diesem Sommer im Mannheimer Schloss zu erleben ist.

 

DER WORKSHOP IN SCHLOSS MANNHEIM

Jacqueline Maltzahn-Redling, Vorsitzende des Vereins Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg e.V. und Leiterin des Nordschwarzwaldmuseums in Schloss Neuenbürg, betonte: „Unsere Kulturgüter lebendig und attraktiv zu gestalten und sie nachhaltig in die Zukunft zu führen, gehört unbestritten zu unseren Kernaufgaben. Der Workshop ‚Digitale Vermittlung‘ soll der erste einer geplanten Workshop-Reihe des Vereins werden. Dass wir unseren Mitgliedern diese praxisnahe Weiterbildungsmöglichkeit anbieten können, verdanken wir nicht zuletzt auch unserem Kooperationspartner, dem Verein Schlösser und Gärten in Deutschland und den Staatlichen Schlössern und Gärten. Es freut mich daher sehr, dass wir für das Kick-Off zu Gast in Schloss Mannheim sein dürfen.“

 

MANNHEIM ALS EIN VORREITER
Schloss Mannheim haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit Absicht als Tagungsort vorgeschlagen: Hier ist die Digitalisierung besonders weit vorangeschritten. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, stellte denn auch in seiner Begrüßung das gesamte Themenfeld vor, wie es derzeit bei den Staatlichen Schlösser und Gärten bearbeitet wird: So ist man in vielen großen Monumenten des Landes derzeit dabei, eine „Besucher-App“ benutzerreif zu machen. Michael Hörrmann erläuterte: „In einem komfortablen Angebot werden die Gäste weit im Vorfeld des Besuchs abgeholt. Sie werden neugierig gemacht und mit allen interessanten Informationen versorgt. Der Besuch selbst wird dann von einer multimedialen Führung begleitet. Die Fakten zum Schloss gibt’s in unterschiedlichen Formen, zum Anhören und in spielerischen Dialogen, als Bilderfolgen und in Videos. Wer will, kann den informativen Rundgang zu den Höhepunkten in einer guten Stunde machen; wer mehr wissen will, kann die einzelnen Themen vertiefen.“ Michael Hörrmann kündigte zugleich eine Premiere für das Barockschloss an: „Schloss Mannheim wird der Schauplatz sein, an dem noch im November der erste Prototyp für die Gäste vorgestellt wird; weitere Schlösser, Klöster und Gärten ziehen dann in dichter Folge nach.“

 

VIRTUAL REALITY ERHÖHT BESUCHERZUFRIEDENHEIT

Im „virtuellen Prunkschlafzimmer“ in Schloss Mannheim ist ein Baustein der digitalen Erschließung bereits in Betrieb: Der Raum, im frühen 18. Jahrhundert das aufwendige Herzstück der kurfürstlichen Wohnung, fiel späteren Umbauten zum Opfer. Wie aus historischen Dokumenten und aus den Resten der Ausstattung ein virtueller Raum entwickelt und das verlorene Raumkunstwerk wieder erlebbar gemacht wurde, stellte einer der Vorträge des Workshops dar. Auf der Festungsruine Hohentwiel bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten bereits seit Juni ihren Gästen einen Rundgang an, bei dem die riesige Ruine im unzerstörten Zustand wiederersteht: Die Besucherresonanz ist durchweg begeistert. „Der hohe Einsatz, den man inhaltlich, finanziell und personell für das Thema Digitalisierung bringen muss, zahlt sich unmittelbar aus: Das ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft “, erklärte denn auch Michael Hörrmann.

 

SCHLÖSSER BURGEN GÄRTEN BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.

Um den besonderen kulturellen und touristischen Wert der Schlösser, Burgen, Klöster und Gärten im Land deutlicher in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, wurde 2011 der Verein „Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg e.V.” gegründet. Er soll die Vermarktungschancen für die historischen Besuchermonumente durch konsequente Zusammenarbeit, durch Erfahrungsaustausch und durch Vernetzung mit den touristischen Leistungspartnern nachhaltig verbessern und das gemeinsame kulturelle Potential für Baden-Württemberg stärken. Der Verein hat aktuell über 70 Mitglieder, die für ca. 130 Monumente in Südwestdeutschland stehen. Er versteht sich als wirkungsvolle Plattform, um die über die Regionen verteilten kleineren Monumente des Landes mit den touristisch bekannten Schlössern und Burgen zusammenzuschließen. Für diese Aufgabe orientiert er sich stärker an touristischen Destinationen und historischen Landschaften als an aktuellen Verwaltungsgrenzen. Er ist daher offen auch für Mitglieder außerhalb Baden-Württembergs.

 

SERVICE

Schloss Mannheim

Öffnungszeiten

Do – So und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr, letzter Einlass 16.00 Uhr

 

Es gelten im gesamten Schloss die aktuellen 3G-, sowie Hygiene-und Abstandsregelungen. In den Räumen besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes.

 

Erhebung Kontaktdaten:

Es besteht eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort, über die Luca-App oder über das Kontaktformular auf der Webseite www.schloss-mannheim.de erfolgen.

 

KONTAKT

Barockschloss Mannheim
Bismarckstraße, Schloss Mittelbau

68161 Mannheim

Tel. 0621 292 28 91

info@schloss-mannheim.de

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