Montag, 16. August 2021

Residenzschloss Rastatt | Allgemeines 19. August 1691 – Sieg bei Slankamen: der größte Triumph des „Türkenlouis“

Vor genau 330 Jahren, am 19. August 1691, errang der „Türkenlouis“ einen seiner größten Erfolge: In der Schlacht bei Slankamen besiegte der badische Markgraf Ludwig Wilhelm als kaiserlicher Befehlshaber das osmanische Heer. Sein Residenzschloss in Rastatt erzählt in vielen Details vom Selbstbewusstsein des erfolgreichen Feldherrn. Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ beleuchten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg das Außergewöhnliche in den Monumenten des Landes.

EIN ERFOLGREICHER FELDHERR

Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707) war Markgraf, Landesherr und einer der erfolgreichsten Heerführer seiner Zeit. Mit 19 Jahren kam er zum Militär und absolvierte die einzelnen Stufen bis zum General. Im „Großen Türkenkrieg“ (1683-1699) wurde er 1689 zum kaiserlichen Oberbefehlshaber ernannt. Sein militärisches Geschick war geradezu legendär. Er führte das kaiserliche Heer in über 20 Schlachten gegen das Osmanische Reich – und trug stets einen Sieg davon. Diese Erfolge brachten ihm den Beinamen „Türkenlouis“ ein. Einen seiner größten Triumphe errang der Markgraf vor genau 330 Jahren: In der Schlacht bei Slankamen besiegte er am 19. August 1691 eine fast doppelt so große Armee. Seinen rund 33.000 Mann standen etwa 50.000 Soldaten gegenüber.

 

EXOTISCHE BEUTE

Der Kaiser in Wien war vom Sieg des Markgrafen begeistert: Er verlieh Ludwig Wilhelm den Titel des Generalleutnants des kaiserlichen Heeres – im ganzen 17. Jahrhundert wurde der Titel nur fünfmal vergeben. An vielen Höfen begann man die auf den Schlachtfeldern erbeuteten Waffen und Rüstungen, Fahnen und Rossschweife in spektakulären Trophäensammlungen zu inszenieren – auch im Residenzschloss Rastatt: Der Bauherr selbst gestaltete sein Schloss vor allem im festlichen Zentrum seiner Residenz, in der Antisala und dem Ahnensaal, in Gedenken an seinen militärischen Triumph. Aber auch sein Sohn August Georg gedachte der Siege: 1765, mehr als 50 Jahre nach dem Tod des Türkenlouis, richtete er die „Türkische Kammer“ in Schloss Rastatt ein, um die glorreichen Kriegstaten seines berühmten Vaters zu verherrlichen.

 

ERINNERUNGEN AN SCHLACHTEN UND SIEGE

In seinem Residenzschloss Rastatt stellte Markgraf Ludwig Wilhelm seine militärischen Verdienste zur Schau. Die Ausstattung erzählt vom Selbstverständnis und Selbstbewusstsein eines erfolgreichen Befehlshabers und Landesherrn. Die Triumphe Ludwig Wilhelms gegen die Osmanen werden im Residenzschloss vielfach thematisiert. Die Statuten der gefesselten Gefangenen zeigen sie am eindrücklichsten: Besiegt und erschöpft blicken die spärlich bekleideten Figuren von der Decke des imposanten Ahnensaals herunter. Die „Türkenbeute“ wurde 1877 in die Residenz nach Karlsruhe gebracht. Das Wehrgeschichtliche Museum im Residenzschloss Rastatt verfügt jedoch noch über einige besondere Stücke, den Schellenbaum beispielsweise: Das exotische Instrument war ein Feld- und Ehrenzeichen, später auch eine Siegestrophäe. Daneben zeigt das Museum auch ein eindrucksvolles Diorama der Schlacht bei Slankamen.

 

DAS THEMENJAHR 2021

Mit dem Themenjahr „Exotik. Faszination und Fantasie“ erkunden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in diesem Jahr die Wege von duftenden Gewürzen, kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk und außergewöhnlichen Pflanzen nach Europa ‒ von der Zeit der Kelten auf der Heuneburg bis zur Sammlung Domnick mit abstrakter Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Sucht und Sehnsucht nach Exotik bereicherte insbesondere die höfische Inszenierung des Barock um viele Glanzpunkte. Auch die Kehrseite der Medaille wird beleuchtet: Die europäische Neugier und Besitzgier, der Wissens- und Expansionsdrang führten zu Gewalt und Ausbeutung von Mensch und Natur. Das Residenzschloss Rastatt ist eines von 15 Monumenten des Landes, in dem die Gäste die Spuren fremder Kulturen und ferner Kontinente kennenlernen können.

 

SERVICE

ÖFFNUNGSZEITEN

Residenzschloss Rastatt                       Do-So, Feiertage 11 bis 17 Uhr

 

Die Innenräume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Der Schlossgarten ist tagsüber frei zugänglich.

 

PREIS

Residenzschloss Rastatt

Erwachsene     8,00 €

Ermäßigte        4,00 €

Familien          20,00 €

 

VORAUSSETZUNGEN für den Besuch

3-G-Nachweis:

Vorlage eines Impf-, Genesenen- oder Testnachweises: Es muss eine Impfdokumentation (Impfpass oder Impfbescheinigung) über eine vollständige Impfung (vor mindestens 14 Tagen), eine Bescheinigung über eine mittels PCR-Test bestätigte Infektion (nicht älter als 6 Monate) oder ein negativer Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) einer offiziellen Teststelle (Testzentrum, Apotheke oder ähnliches) vorgelegt werden. Ausgenommen sind Kinder bis einschließlich fünf Jahre sowie Schülerinnen und Schüler, die als Nachweis den Schülerausweis vorzeigen können.

 

Erhebung Kontaktdaten:

Es besteht eine Pflicht zur Erhebung und Datenverarbeitung der Kontaktdaten der Gäste zur eventuellen Infektionskettennachverfolgung gemäß § 6 Corona-Verordnung. Dies kann vor Ort oder über das Kontaktformular unter www.schloss-rastatt.de erfolgen.

 

KONTAKT

Residenzschloss Rastatt

Herrenstraße 18‒20

76437 Rastatt

Telefon +49(0)72 22.97 83 85

info@schloss-rastatt.de

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