THEMENJAHR SCHÖPFT SEINE MOTIVE AUS SCHLOSS BRUCHSAL
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg starten in ihr Themenjahr 2021 – corona-bedingt fürs Erste vor allem virtuell. „Exotik –Faszination und Fantasie“ – so lautet der Titel in diesem Jahr. Welche spannenden Themen und Ideen sich dahinter verbergen, das zeigt vorerst die neue „Themenwelt“ der Internetseiten www.schloesser-und-gaerten.de. Wie immer hat man sich bei den Staatlichen Schlösser und Gärten viel einfallen lassen – auch was das attraktive Erscheinungsbild angeht. Das Hauptmotiv verbindet exotische Elemente aus den Monumenten des Landes: „Schloss Bruchsal mit seinen Sammlungen war besonders inspirierend für die Kollage“, erklärt Frank Krawczyk, der Leiter des Bereichs Kommunikation bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg.
AFFEN, DRACHEN UND ELEFANTEN – ALLE AUS BRUCHSAL
Was zeigt das „Key Visual“, das zentrale Motiv der Themenjahrs-Kampagne? Besonders prominent in der phantasievoll rätselhaften Kollage und gut erkennbar für alle, die mit Schloss Bruchsal und seinen Sammlungen vertraut sind, sind gleich drei Motive aus dem Schloss der Fürstbischöfe von Speyer. Als erstes fällt der Blick auf den chinesischen Drachen, einen der markanten Wasserspeier vom Hauptgebäude des Schlosses. Gut erkennbar sind auch zwei Motive aus den kostbaren Textilien, die im Schloss zu sehen sind: ein Affe, der sich auf einer der sogenannten „Savonnerien“, raren Knüpfteppichen des 18. Jahrhunderts wiederfindet. Das dritte Bruchsaler Motiv ist ein reich geschmückter Elefant mit Reiter aus einer ungewöhnlichen Tapisserie-Serie, die im Schloss zu sehen ist.
THEMENJAHR PRÄSENTIERT HISTORISCHEN REICHTUM
„Bei der Vorbereitung auf das Themenjahr haben wir festgestellt, dass der Reichtum an exotischen Motiven und Themen enorm ist – und das durch alle Epochen“, erläutert Frank Krawczyk. „Und in Schloss Bruchsal finden sich besonders viele Spuren. Worum geht es 2021 in den Schlössern, Gärten und Klöstern des Landes? Exotik – das ist die europäische Sehnsucht nach fernen Ländern und die Gier der Europäer nach den Dingen, die aus der Ferne kamen. Tee, Kaffee und Schokolade waren solche Exoten. Heute längst Teil des Alltags, waren sie 17. und 18. Jahrhundert teuer, selten und beim europäischen Adel äußerst begehrt. Seidenstoffe, Porzellan, duftende Gewürze – all das gab den Antrieb für Entdeckungsreisen und Eroberungen.
DAS FERNE INSPIRIERT DIE KÜNSTLER
Kostbares Kunsthandwerk und außergewöhnliche Pflanzen fanden so ihren Weg nach Europa – und in die höfischen Sammlungen und Gärten der Regenten. Aber nicht nur unbekannte Genussmittel und geheimnisvolle Materialien zogen die Menschen an. Es waren auch die rätselhaften Motive, die nach Europa kamen: chinesische Drachen und Würdenträger mit Seidenschirmen, unbekannte Pflanzen und Tiere. Sie inspirierten die Künstler, hielten Einzug in der Kunst und schmückten Geschirr und Stoffe, Tapisserien und Möbel. Vieles davon hat sich in den Schlössern erhalten.
DIE DUNKLEN SEITEN DER EUROPÄISCHEN FASZINATION
Im Themenjahr Exotik zeigen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg aber auch die dunklen Seiten dieser Begeisterung: Die Menschen in den fernen Kontinenten zahlten den Preis für die europäische Begeisterung, als Sklaven auf Plantagen – oder auch in den Schlössern, wo sie als „Hofmohr“ oder „Kammertürke“ zum Glanz des Hofes eine exotische Note beitrugen. So werden Biographien sichtbar; von vielen weiß man sogar noch die Namen und kann ihre Lebensgeschichten erzählen.
14 MONUMENTE MACHEN MIT
In ganz Baden-Württemberg machen Monumente mit – 14 sind es insgesamt. Dabei reicht die Bandbreite von der Heuneburg, der keltischen Metropole Pyrene bis zur Sammlung Domnick mit abstrakter Kunst der Nachkriegszeit. Mit dabei sind das Barockschloss Mannheim, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, Schloss Bruchsal, Residenzschloss Rastatt und Schloss Favorite Rastatt, der Botanische Garten Karlsruhe, Kloster Schussenried, das Neue Schloss Tettnang, das Neue Schloss Meersburg und das Fürstenhäusle Meersburg, Kloster Lorch, das Residenzschloss Mergentheim, Schloss und Schlossgarten Weikersheim, die Heuneburg – Stadt Pyrene und die Sammlung Domnick in Nürtingen sowie als Kooperationspartner der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma in Stuttgart.
SERVICE
Exotik – Faszination und Fantasien in den Schlössern, Gärten und Klöstern. Themenjahr 2021 der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Aktuell sind die meisten Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, ebenso wie alle Kultureinrichtungen im Land wegen der Corona-Epidemie geschlossen. Zugänglich sind die Schlossgärten von Weikersheim und von Schwetzingen sowie die Schlösser Weikersheim und Mergentheim.