Dienstag, 2. Februar 2021

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen | Allgemeines Ende einer Ära im Schlossrestaurant: Michael und Ina Lacher hören auf

Michael Lacher verlässt das Schlossrestaurant: Der renommierte Gastronom hat zusammen mit seiner Frau Ina Lacher seit 2011 kulinarische Maßstäbe gesetzt. Lacher, vielfach ausgezeichnet und weithin bekannt, brachte die hochkarätige Küche in den Schlossgarten. Von großen Galas bis zum intimen Diner und vom Weihnachtsbrunch bis zum Sommer-Barbecue: die Lacher‘sche Gastronomie hat für zehn Jahre das Bild von Schloss und Schlossgarten mitgeprägt. Die Einschränkungen der Corona-Zeit trübten nun das letzte Jahr zum Schluss seiner Tätigkeit in Schwetzingen.

DAS KULINARISCHE ÄQUIVALENT ZUM GRANDIOSEN GARTEN

Der Schlossgarten Schwetzingen ist eines der wichtigsten Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Mit einer Dreiviertelmillion Gästen gehört er zu den meistbesuchten touristischen Hotspots des Landes. „Michael Lacher und sein Team haben es mit der Schlossgastronomie verstanden, zu diesem besonderen Ort ein kulinarisches und gastronomisches Äquivalent zu schaffen“, erklärt Geschäftsführer Michael Hörrmann von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. „Wir sind froh, dass Michael Lacher mit seiner gastronomischen Arbeit ein Jahrzehnt lang dazu beigetragen hat, das Gesicht dieses bedeutenden Monuments zu prägen.“

 

EIN GASTRONOM MIT RENOMMEE IM SCHLOSSGARTEN

2011 begannen Ina und Michael Lacher ihre Arbeit im Schlossgarten Schwetzingen. Lacher hatte seinen ersten Michelin-Stern 1996 als Küchenchef der „Alten Sonne“ in Ludwigsburg errungen. 2001 wagte er mit dem Restaurant „Lacher am See“ in Ketsch den Schritt in die Selbstständigkeit. Die gastronomische Welt würdigte schnell seine Arbeit im neuen Wirkungsfeld: 2002 wertete der Restaurantführer „Feinschmecker 2002“ ihn mit 2F, der Varta-Führer zeichnete seine Küche mit einer Mütze aus, Gault Millau bewertete ihn mit stolzen 15 Punkten. 2006 übernahm er zusammen mit seiner Frau Ina Lacher, Restaurant- und Serviermeisterin, das Schlosshotel Michelfeld. 2011 kam der Schritt nach Schwetzingen: Hier, im herausgehobenen Ambiente der kurfürstlichen Zirkelbauten, setzte die Lacher‘sche Schlossgastronomie schnell deutlich sichtbare Zeichen und wurde zu einem der Fixpunkte der gehobenen Gastronomie mit Anziehungskraft weit über die Stadt hinaus.

 

HÖHEPUNKTE AUS ZEHN JAHREN

Was waren Höhepunkte der Arbeit? Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung, erinnert sich: „Herr und Frau Lacher haben 2011 zur gleichen Zeit wie ich in Schwetzingen neu angefangen. Und nach einer schnellen, turbulenten Übergabe ging es auch gleich los mit den SWR-Festspielen.“ Sandra Moritz rühmt die verlässliche Zusammenarbeit und verweist auf die enorme Flexibilität der Gastro-Profis, die für jedes Veranstaltungsformat das richtige Angebot auf die Beine stellen konnten, vom Gala-Diner mit 1.200 Gästen bis zum Candlelight-Dinner für ein Hochzeitspaar. Über 380 Hochzeitsfeiern haben die Schlossgastronomen in diesen Jahren ausgerichtet. Obendrein entstanden neue Veranstaltungsangebote wie der stets ausgebuchte Weihnachtsbrunch oder das beliebte sommerliche Barbecue. Gastronomie im Schlossgarten – das bedeutet auch Wetterkapriolen. Etwa ein sommerliches Unwetter am Vorabend des Lichterfests, das sämtliche festlichen Zelte unbrauchbar machte – oder eine Windhose bei einer Gala-Veranstaltung, die einen Schokoladenbrunnen durch die Luft fliegen ließ.

 

BESONDERES ARBEITEN IN SCHLOSS UND GARTEN

Für das Ehepaar Lacher waren Schloss und Schlossgarten inspirierend: „Das wunderschöne Arbeitsumfeld lässt den täglichen Stress vergessen“, erklären die beiden einhellig. Hat die barocke Umgebung die Küche verändert? Michael Lacher amüsiert die Frage eher: „Ich bin stets meinem Kochstil treu geblieben.“ Die Vielfalt der Aufgaben war besonders reizvoll: „Gastgeber für Veranstaltungen der unterschiedlichsten Formate sein zu dürfen – und später dann die positiven Rückmeldungen für diese großartigen Ereignisse im Schwetzinger Ambiente zu bekommen – das war wunderbar.“ Ina und Michael Lacher verweisen voller Dankbarkeit auf ihr langjähriges und treues Team: „Wir haben die Gastronomie im Schlossgarten sehr genossen und erinnern uns gerne an die erfolgreiche Zeit.“

 

DANK UND KONTINUITÄT
„Es war für uns immer ein großartiges Erlebnis, mit Ina und Michael Lacher einen so hochprofessionellen Gastronomen an der Seite zu haben“, erklärt Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung. Am 1. März nimmt der neue Pächter der Schlossgastronomie seine Arbeit auf – und die Zeichen stehen auf Kontinuität. Andreas Bante ist seit zehn Jahren im Team von Michael Lacher und er übernimmt mit dem Betrieb auch die prägenden Mitarbeiter. „Jetzt hoffen wir alle, dass Schlossgarten und Gastronomie nach dem Lockdown bald wieder öffnen können“, sagt Sandra Moritz.

 

INFORMATION

Aktuell sind Schloss und Schlossgarten Schwetzingen wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen des Landes bis mindestens 14.2. 2021 geschlossen.

www.schloss-schwetzingen.de
www.schloesser-und-gaerten.de

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