Freitag, 11. Dezember 2020

Kloster Maulbronn | Allgemeines 11. Dezember 1993: Die UNESCO erklärt Kloster Maulbronn zum Weltkulturerbe

Heute feiert das Kloster Maulbronn seinen 27. Jahrestag als Weltkulturerbe: Am 11. Dezember 1993, heute vor 27 Jahren, nahm das UNESCO-Welterbe-Komitee bei seiner Sitzung in Paris die Klosterstadt in die Liste der Welterbestätten auf – als erste in Baden-Württemberg. Das 1147 gegründete Kloster gilt als die beste noch erhaltene, mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser nördlich der Alpen. Nicht nur Klausur und Kirche bestehen bis heute, sondern auch die Wirtschaftsgebäude. Für die Ernennung ausschlaggebend war, dass sich in der Umgebung des Monuments die Struktur der klösterlichen Landwirtschaft erhalten hat: Die Zisterzienser sind bekannt für ihre durchdachte Wasserwirtschaft.

GLEICH MEHRERE AUFNAHMEKRITERIEN ERFÜLLT

Vor 27 Jahren war Maulbronn das erste Monument in Baden-Württemberg, das vom Welterbe-Komitee der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Für die Aufnahme waren zwei Kriterien ausschlaggebend: Die mittelalterliche Klausur, der für die Tradition der Zisterzienser typische Kern der Klosteranlage, ist nahezu vollständig erhalten. Und nicht nur das: Maulbronn verfügt auch noch über die Wirtschaftsgebäude und sogar die Ummauerung des Klosters. Eine außergewöhnliche Besonderheit aber ist, es, dass sich in der weiten Umgebung des einstigen Klosters bis heute deutlich sichtbare Spuren der zisterziensischen Landwirtschaft bewahrt haben, mit Fischteichen, Bewässerungskanälen, Obstkultur und Weinbau. Bis ins Detail lassen sich im Kloster Maulbronn Leben und Arbeit des Zisterzienserordens vom 12. bis 16. Jahrhundert veranschaulichen. Zudem verfügt Maulbronn über herausragende Zeugnisse der Mittelalterlichen Kunst und Architektur. Berühmt ist etwa das „Paradies“, die frühgotische Kirchenvorhalle, eines der frühesten Zeugnisse dieses Stils östlich des Rheins. Von hier breitete sich die Frühgotik im deutschsprachigen Raum aus.

 

WANDEL DER WAHRNEHMUNG

Die Erhebung zum Welterbe brachte für Kloster Maulbronn viele positive Entwicklungen: Mit dem international renommierten Titel wuchs auch die Aufmerksamkeit – weltweit. Viel mehr europäische Touristen machten Maulbronn zu ihrem Ziel – und auch außerhalb von Europa veränderte sich die Wahrnehmung. Zunehmend kamen beispielsweise japanische Reisende ins Kraichgau; dort genießt der ehemalige Seminarist und Nobelpreisträger Herrmann Hesse hohe Verehrung. Das Land als Eigentümer entwickelte die Klosteranlage in den letzten 27 Jahren permanent weiter: Neben der umfassenden Sanierung und Restaurierung wuchs das Angebot an die Besucherinnen und Besucher beständig. Neue Museen zu den verschiedenen Aspekten der Klostergeschichte entstanden.

 

ÜBER ACHT JAHRHUNDERTE GESCHICHTE 

Kloster Maulbronn gründeten Zisterziensermönche im Jahr 1147. Bischof Günter von Speyer schenkte den Zisterziensern ein sieben Hufen großes Grundstück im oberen Salzachtal. Hier entstand über mehrere Jahrhunderte das Kloster Maulbronn – heute die besterhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen. Nach der Reformation ließen die württembergischen Herzöge hier ab 1556 eine evangelische Klosterschule einrichten, die heute noch als Evangelisch-theologisches Seminar besteht. Namhafte Größen der Wissenschaft und Literatur wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse verbrachten einen Teil ihrer Schulzeit in dieser traditionsreichen Bildungseinrichtung.

 

SERVICE UND INFORMATIONEN

Kloster Maulbronn ist wie alle Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bis 20. Dezember 2020 nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg geschlossen.

 

WEITERE INFORMATIONEN

Kloster Maulbronn

Klosterhof 5

75433 Maulbronn

+49(0)70 43.92 66 10

info@kloster-maulbronn.de

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