„MODERNE“ ZEITMESSUNG AM ALTEN TURM
Der Torturm als Bestandteil der Burgmauer stammt aus dem Jahr 1531, die weithin sichtbare Uhr ist aber 300 Jahre jünger: Uhrmachermeister Christian Stieffel brachte sie 1839 am Turm an. Turmuhren waren lange Zeit die wichtigsten – und oft auch einzigen – Zeitmesser, die eine präzise Einteilung der Zeit ermöglichten. Die Werke der Uhren mussten je nach Bautyp täglich oder wöchentlich von Hand aufgezogen werden. Die Zifferblätter am Heidelberger Turm befinden sich auf zwei Seiten und zeigen nach Norden und nach Süden.
DER BAU DES TORTURMS
Zu Beginn des unruhigen 16. Jahrhunderts war die Kurpfalz in kriegerische Auseinandersetzungen mit schwerwiegenden Folgen verwickelt. Als Reaktion auf misslungene Feldzüge und um weiteren kriegerischen Übergriffen vorzubeugen, ließ Kurfürst Ludwig V. (1478–1544), der 1508 die Regierung angetreten hatte, die Heidelberger Burg zur Festung ausbauen. Um die bestehenden Gebäude wurde ein ausgedehnter Verteidigungsgürtel gezogen. Es wurde ein breiter Wall vorgelegt und mit einer hohen Mauerung verkleidet. An der Bergseite erhielt die Burg einen neuen Zugang. Zu dessen Sicherung wurden der große Torturm mit Zugbrücke sowie ein vorgelagertes Brückenhaus errichtet. Am Torturm befand sich einst das kurfürstliche Wappen, das verloren gegangen ist. Noch heute erhalten sind zwei gerüstete Wächter, die „Torriesen“, sowie zwei kurpfälzische Löwen als Wappenhalter mit Schwert und Reichsapfel, die bei einem Besuch bestaunt werden können.
EIN BERÜHMTER BEWOHNER
Nach den Kriegszerstörungen 1693 und einem Blitzeinschlag im Jahr 1764 verfiel die Schlossruine zusehends und diente schließlich nur noch als Steinbruch. Charles de Graimberg, ein französischer Adeliger, sah das Schloss als Symbol für eine große Vergangenheit und erkannte die Bedeutung der Ruine. Aus Liebe zu „seinem Schloss“ zog Graimberg selbst im Jahre 1811 in den Torturm und erlebte damit den Einbau der Turmuhr 1839. Heute sind in seinem ehemaligen Zimmer unter anderem Zeichnungen ausgestellt, die er damals vom Schloss und der Landschaft angefertigt hat. Über den badischen Hofkupferstecher Christian Haldenwang ließ er Kupferstiche von Schlossansichten anfertigen; die Druckstöcke sind nun ebenfalls in diesem Zimmer ausgestellt.
SERVICE UND INFORMATION
Sonntag, 25.10.2020, 14:30 Uhr
Höhepunkte
Hoch hinaus – Der Klassiker
Dauer: 1,5 Stunden
PREIS
Erwachsene 9,00 € (zuzüglich 8,00 € Schlossticket)
Ermäßigte 4,50 € (zuzüglich 4,00 € Schlossticket)
HINWEIS FÜR DEN BESUCH
Nach der Corona-Verordnung der Landesregierung von Baden-Württemberg sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verpflichtet, die Kontaktdaten wie Name und Vorname, Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sowie Datum des Besuchs, Uhrzeit (von – bis), Startzeitpunkt der Führung abzufragen. Das Formular zur Kontaktnachverfolgung, das alle Gäste beim Besuch des Residenzschlosses Ludwigsburg abgeben müssen, kann bereits vor dem Besuch auf der Internetseite der Staatlichen Schlösser und Gärten heruntergeladen werden – direkt auf der Startseite bei den Informationen „Corona-Virus COVID-19 Hinweise für Ihren Besuch unserer Monumente“. Damit erleichtern und beschleunigen Gäste die Anmeldung beim Besuch im Monument
INFORMATION UND ANMELDUNG (unbedingt erforderlich)
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KARTENVERKAUF UND TREFFPUNKT
Besucherzentrum (Tickets können auch im Vorverkauf vor Ort erworben werden)